Erkelenz Limburg bleibt Wilders-Hochburg

Erkelenz · Das war krachend: Die "Partij van de Arbeid" (Partei der Arbeit), die niederländische Schwesterpartei der SPD, erlitt bei der Wahl zur Zweiten Kammer des Parlaments im Nachbarland eine historische Niederlage. Auch in der Nachbarregion Limburg, der Gemeinde Roerdalen und der Stadt Roermond.

Im Jubel über das relativ schlechte Abschneiden der Wilders-Partei PVV ging die Pulverisierung der PvdA beinahe - wie die Partei selbst - unter. Zum Verhängnis wurden ihr offensichtlich neo-wirtschaftsliberale Reformen, die sie in der Koalition mit Mark Ruttes VVD in Den Haag in den vergangenen vier Jahren mitgetragen hat.

In der Nachbarprovinz Limburg ist die PVV stärkste Partei mit 20 Prozent geworden vor der VVD mit 18 Prozent, die PvdA stürzte auf vier Prozent ab, in den vorherigen Wahlen lagen die Sozialdemokraten immer um 20 Prozent. Die Christdemokraten vom CDA wurden Dritte mit 15 Prozent, es folgt die Sozialistische Partei, SP, mit 14 Prozent, die Linksliberale D66 mit elf Prozent.

Hatte in Roermond die PvdA bei der Wahl 2012 mit 6620 Stimmen oder 22,8 Prozent hinter der VVD, 25,1 Prozent, noch auf dem zweiten Platz gelegen, erreichte sie am Mittwoch nur noch 1329 Stimmen und historisch niedrige vier Prozent. Und das bei einer um zehn Prozentpunkte höheren Wahlbeteiligung, nämlich 75 Prozent. Sie landete damit auf dem 7. Rang und noch hinter der Einwandererpartei DENK (Türkisch für Gleichheit), die 2015 von zwei ehemaligen PvdA-Parlamentariern mit türkischen Wurzeln gegründet worden war. Genau gleichviel wie die PvdA erreichte in Roermond die Partei 50PLUS, die sich an Ältere richtet.

Die VVD von Regierungschef Mark Rutte sank gegenüber 2012 von 25,1 auf 18,7 Prozent, die Wilders-Partei gewann mit ebenfalls 18,7 Prozent leicht dazu. Drittstärkste Partei in Roermond wurde mit guten Zugewinnen die christdemokratische CDA mit 11,9 Prozent, gefolgt von der sozialistischen SP, die mit 11,4 Prozent leicht abfiel, dahinter die linksliberale D66 mit 10,9 Prozent und GROENLINKS mit 7,8 Prozent. In Roermond waren 44.000 Menschen wahlberechtigt, 33.000 nahmen teil.

In Wassenbergs Nachbargemeinde Roerdalen hatten 16.500 Einwohner die Wahlberechtigung, 13.000 oder 78,6 Prozent machten davon Gebrauch. Die VVD sackte auch hier von 24,6 auf 18 Prozent (2334 Stimmen), die PVV stieg von 22,3 auf 23,5 Prozent, also die deutlich führende politische Kraft. Die PvdA stürzte von 18,5 auf 3,6 Prozent ab.

Drittstärkste Partei wurden mit sattem Zugewinn die Christdemokraten vom CDA (Christen Demokratisch Appell) mit 16,5 Prozent, gefolgt von der SP mit 11,4, D66 mit 8,9, 50PLUS mit 5,4 und GROENLINKS mit 4,9 Prozent. Sowohl in Roermond mit 3,2 Prozent als auch in Roerdalen mit 2,7 Prozent saß die Tierpartei (Partij voor de Dieren) der PvdA stark im Nacken.

(isp)
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