Kreis Heinsberg "Milch und Fleisch sollen für jeden zugänglich sein"

Kreis Heinsberg · Bernhard Conzen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, warnt vor den Folgen einer möglichen Steuererhöhung.

Das Umweltbundesamt hatte zuletzt höhere Steuern von 19 Prozent auf tierische Lebensmittel thematisiert - der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Heinsberg, Bernhard Conzen, sieht darin eine Bevormundung der Bürger, die fatale Auswirkungen haben könnte. Fleisch, Milch und Eier seien nicht nur Lieferanten lebensnotwendiger Nährstoffe und Mikronährstoffe, sondern in ihrer optimalen Zusammensetzung kaum austauschbar.

Es könne deshalb keine Lösung sein, diese hochwertigen Lebensmittel für große Teile der Bevölkerung unerschwinglich zu machen und sie so zu einer einseitigen Ernährung zu verleiten, teilt Conzen mit. Das Risiko, dass Verbraucher auf wertvolles Eiweiß, inklusive Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, zugunsten von mehr Fett und Kohlenhydraten verzichteten, sei zu groß. Dies sei nicht zu rechtfertigen. "Milch und Fleisch sollen für jeden zugänglich sein", fordert der Vorsitzende.

Bernhard Conzen empfiehlt, sich an die Ernährungshinweise der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu halten. Milch enthält wertvolle Nährstoffe, wie zum Beispiel Calcium. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen wie Eisen, Zink, Selen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Auch essenzielle Aminosäuren spielen nach Angaben des Vorsitzenden eine wichtige Rolle bei einer gesunden Ernährung und kommen in ausreichender Menge in tierischen Produkten vor. "Lebensmittel, die eine erhöhte Konzentration von essenziellen Aminosäuren enthalten, sind Fleisch, Käse und Eier", sagt der Vorsitzende. Wer lieber auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen wolle, käme an Sojaprodukten in Verbindung mit Nahrungsergänzungsmitteln kaum vorbei, würde dann aber auch den Import dieser Eiweißquelle unterstützen.

"Mehr als zwei Drittel der weltweiten Agrarfläche sind Grünland", erklärt der Vorsitzende. Diese Flächen könnten nicht zur Lebensmittelerzeugung genutzt werden, außer durch grasfressende Tiere wie Rinder und Schafe. Deshalb auch die Wiederkäuer immer wieder anzugreifen, sei kontraproduktiv, so Bernhard Conzen. Dagegen müsse jedem klar sein, dass eine Hochleistungskuh den Liter Milch umweltfreundlicher erzeuge als eine mit wenig Leistung, denn der Methanausstoß pro Kilogramm Milch sei dann deutlich geringer.

(RP)
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