Wegberg Mit den Stärken werben

Wegberg · redaktionsgespräch Wegbergs Bürgermeister Reinhold Pillich begrüßt den Neuanfang in der Sankt Antonius Klinik. Zu den wichtigsten Aufgaben der nächsten Wochen zählt er die Umstrukturierung der SEG.

Zukunft des Krankenhauses, Revitalisierung der Innenstadt, Sanierung von Schulen und Kindergärten: Über Langeweile kann sich Wegbergs neuer Bürgermeister Reinhold Pillich zu Beginn seiner Amtszeit nicht beklagen. Beim Besuch in den neuen Räumen der RP-Redaktion in Erkelenz sagte der 53-Jährige, was auf seiner Prioritätenliste ganz oben steht.

Herr Pillich, Sie sind als Bürgermeister der Stadt Wegberg frisch im Amt. Wie waren die ersten Tage?

Reinhold Pillich Ich bin noch dabei, das Büro einzurichten. Einige Kartons sind noch nicht ausgepackt. Ansonsten habe sich schon viele Gespräche innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung geführt. Dabei ist es mir ganz besonders wichtig, durch eigenes Erleben Erfahrungen zu sammeln und zu ermitteln, wo der Schuh drückt.

Ein großes Thema bleibt in Wegberg die Zukunft der Sankt Antonius Klinik.

Pillich Das Wegberger Krankenhaus steht auf meiner Prioritätenliste ganz oben. Zunächst einmal sind wir in der glücklichen Situation, dass Dr. Arnold Pier mittlerweile formaljuristisch aus der Geschäftsführung ausgeschieden ist. Ich denke, die Veränderungen, die sich in den vergangenen Tagen ergeben haben, sind gut. Vor allem, was den Erhalt der Klinik und die Sicherung der medizinischen Grund- und Regelversorgung betrifft.

Was verstehen Sie unter medizinischer Grundversorgung?

Pillich Es muss sichergestellt sein, dass jeder Wegberger im Krankenhaus eine Anlaufstelle findet und eine erste Diagnose erhält, egal, um welche Krankheit oder welchen Unfall es geht. Auch Schüler müssen im Notfall im Krankenhaus versorgt werden können. Ich werte die beschlossene Kooperation mit dem Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) als Erfolg. Das AKH ist auf Expansionskurs und genießt einen hervorragenden Ruf.

Wie sehen Sie die Zukunft der Klinik?

Pillich Das werden wir in Gesprächen noch genau ausloten. Dabei sind sicher mehrere Varianten denkbar. Es geht in erster Linie um das Wohl der Bürger und der Mitarbeiter des Krankenhauses.

Atmet die Wegberger Bevölkerung jetzt auf, nachdem der neue Weg geebnet ist?

Pillich Die Bürger sind erleichtert. Sie machen deutlich, dass das Krankenhaus für die Stadt und ihre Bürger erhalten bleiben muss.

Welches Thema folgt auf Ihrer Prioritätenliste?

Pillich Ein weiterer großer Punkt ist die Sanierung der Schulgebäude und der Kindergärten aus den Mitteln des Konjunkturpakets II. Die Stadt nimmt ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag sehr ernst. In der Vergangenheit gab es einen Sanierungsstau. Die Finanzexperten der CDU haben bei den Instandhaltungskosten des städtischen Haushalts bislang noch nicht verbrauchte 2,3 Millionen Euro entdeckt. Mit dieser Summe werden derzeit beispielsweise Kindergärten saniert.

Sie haben angekündigt, auch die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) neu zu strukturieren. Welche Pläne haben Sie in diesem Zusammenhang?

Pillich Die SEG soll eine marktfähige Immobiliengesellschaft werden.

Wie viele Grundstücke hat die SEG im vergangenen Jahr verkauft?

Pillich Bei den Gewerbegrundstücken kein einziges. Bei Wohnbaugrundstücken wurden fünf Kaufverträge geschlossen.

Wie könnte die Bilanz der SEG besser ausfallen?

Pillich Die Organisation muss besser und professioneller werden. Als Beispiel sei genannt, dass wir auch mit kleinen Teilflächen Lücken schließen müssen. Gerade für Familien muss es Grundstücke zu günstigen Preisen geben. Zum großen Wurf können wir erst ansetzen, wenn die Fläche, auf dem das Begegnungszentrum an der Beecker Straße steht, überplant werden kann.

Welche Pläne haben Sie für die Innenstadt?

Pillich Die Wegberger Innenstadt muss revitalisiert werden. Die Stadt muss sich positionieren und ihre Stärken präsentieren und damit auch werben. Wir müssen dabei aktiv werden, wenn es um Naherholung und Tourismus geht. Wegberg ist die Stadt im Tal der Mühlen. Frage des Tages

Anke Backhaus und Michael Heckers fassten das Gespräch zusammen.

(RP)
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