Kreis Heinsberg Mit neuem Konzept in die Zukunft

Kreis Heinsberg · Der Heinsberger Tourist Service will ein neues Tourismuskonzept für den Kreis Heinsberg erarbeiten, das veränderte Kundenwünsche berücksichtigt. Dabei sollen Experten helfen. Aus fünf Bewerbern wurde jetzt einer ausgewählt.

 Auch jetzt ist der Heinsberger Tourist Service auf Reisemessen schon präsent. Mit einem neuen Tourismuskonzept soll die Region noch bekannter gemacht werden.

Auch jetzt ist der Heinsberger Tourist Service auf Reisemessen schon präsent. Mit einem neuen Tourismuskonzept soll die Region noch bekannter gemacht werden.

Foto: HTS

20 Jahre alt ist mittlerweile das Tourismuskonzept des Kreises Heinsberg. 1994 hatte eine Forschungsgruppe der TH Aachen um Prof. Werner Kreisel die "Fremdenverkehrs- und Freizeitmöglichkeiten im Kreis Heinsberg" ausgelotet und Handlungsempfehlungen gegeben, aus denen unter anderem der Heinsberger Tourist-Service (HTS) hervorgegangen ist. Längst gibt es neue Trends für den Tourismus im digitalen Zeitalter, das Angebot und die Erwartungen der Besucher haben sich gewandelt. Und auch die Partner und Mitbewerber haben sich neu aufgestellt, wie HTS-Geschäftsführerin Patricia Thiel betont. Neben dem Masterplan Tourismus NRW sind lokale touristische Konzepte und Leitbilder und ein touristisches Konzept für die Innovationsregion Rheinisches Revier entstanden. Aktuell wird für den Naturpark Schwalm-Nette ein neuer Naturparkplan erarbeitet.

Kurz: Die Zeit ist reif für ein neues Tourismuskonzept, das all dieses mit bedenkt. Landrat Stephan Pusch als Vorstandsvorsitzender des HTS sieht im regionalen Tourismus auch einen Wirtschaftsfaktor mit Wachstumschancen. Pusch: "Letztlich geht es um Einkommen und Arbeitsplätze."

Im September hatte der HTS deshalb eine Ausschreibung für ein neues Tourismuskonzept bundesweit auf den Weg gebracht. Ende Oktober war die Bewerbungsfrist beendet. In der vergangenen Woche stellten sich drei von fünf Unternehmen mit ihren Ideen dem HTS-Vorstand vor, berichtete Pusch im RP-Gespräch. Alle mit achtbaren Konzepten und ähnlichen Preisvorstellungen. Ein Bewerber hätte dann aber doch die größte Überzeugungskraft gehabt und den einstimmen Zuschlag bekommen.

Den Namen der Firma wollte der Landrat zwar noch nicht nennen, solange die HTS-Mitglieder nicht alle informiert sind. Doch die Auswahlkriterien und Vorgaben sind kein Geheimnis. Pusch: "Wir haben Wert darauf gelegt, dass uns kein fertiges Konzept aufgestülpt wird und das Ganze eine bodenständige Sache wird, also das Konzept in Zusammenarbeit mit uns und den Kommunen des Kreises entsteht und deren Vorstellungen einbezogen werden."

Im neuen Jahr soll die Arbeit für das neue Tourismuskonzept beginnen und etwa acht Monate dauern. Herzstück werden eine Reihe von Workshops mit Beteiligten aus den Kommunen sein. In offenen Foren könnten dabei durchaus auch engagierte Kultur- und Vereinsvertreter mitarbeiten, sagte Pusch. Als Grundlage nehmen die Experten jedoch zunächst den HTS, seine Organisation und Aufgaben unter die Lupe. Dabei werde man, so der Landrat, die Frage stellen müssen, ob eventuell Veränderungen an der aktuellen Struktur und Arbeitsweise sinnvoll wären.

Das ist ganz im Sinne von HTS-Geschäftsführerin Patricia Thiel: "Das neue Tourismuskonzept soll kein Schubladenmonster werden. Was wir brauchen, ist ein Maßnahmenkatalog mit einem praktikablen Arbeitsprogramm und klarer Prioritätensetzung. Von einem Gemischtwarenladen hat keiner etwas, denn dazu fehlen uns wirklich die Ressourcen."

(RP)
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