Hückelhoven "Neffe" betrügt Seniorin

Hückelhoven · Eine 78-jährige Frau aus Hückelhoven lieh ihrem angeblichen Neffen eine fünfstellige Summe. Allerdings war der "Neffe" kein Verwandter, sondern ein Betrüger. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche.

Ein bisher unbekannter Schwindler hat mit dem so genannten Enkeltrick eine 78-Jährige in Hückelhoven um eine fünfstellige Summe betrogen. Am Mittwochvormittag rief der Mann die ältere Dame an und gab sich als ihr Neffe aus. Im diesem Telefonat erzählte er ihr von seiner angeblichen finanzielle Notlage und bat die Seniorin um Geld, da er eine Wohnung kaufen wolle. Die ältere Dame schöpfte keinen Verdacht und war einverstanden, dass noch vor Mittag ein Bekannter des angeblichen Neffen bei ihr zuhause das Geld abholen sollte. Als dann kurze Zeit später der angekündigte Mann an der Wohnungstür schellte, ließ die Seniorin den Unbekannten in ihr Haus, berichtet die Polizei weiter über den Fall. Von dem sehr höflichen Benehmen des Mannes ließ sich die Frau täuschen und gab ihm den fünfstelligen Betrag, den sie für eine Anschaffung im Hause hatte. Der Mann versprach, das Geld noch am gleichen Tag zurückzuzahlen und verschwand.

Täterbeschreibung

Erst nachdem er sich nicht mehr meldete, wurde die Hückelhovenerin misstrauisch und rief ihren tatsächlichen Neffen an. In diesem Gespräch flog der Schwindel auf. Nach Angaben der alten Dame ist der Mann etwa 40 bis 45 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Meter groß, untersetzt und von südländischer Erscheinung. Er hat dunkle Haare, einen Oberlippenbart und sprach deutsch ohne Akzent. Zur Tatzeit trug er einen beigen Mantel. Wer in der Zeit zwischen 11 und 12 Uhr Beobachtungen auf der Straße An der Romersmühle machte, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten, soll sich an das Regionalkommissariat in Hückelhoven, Tel. 02433 99 00, wenden.

Vor dem Hintergrund dieser Tat warnt die Polizei nochmals vor solchen Betrügern. Generell ist Misstrauen angebracht, wenn jemand telefonisch Kontakt aufnimmt und Geld geliehen haben möchte: "Vergewissern Sie sich genau, wer Sie anruft und schämen Sie sich nicht zu sagen: Ich kenne Sie nicht oder ich kann mich nicht an Sie erinnern", rät die Polizei. Und: "Rufen Sie Ihren Verwandten unter der Nummer zurück, die Sie auch bei anderen Gesprächen wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal. Geben Sie Unbekannten auf keinen Fall ungeprüft Geld!"

Die Polizei bittet auch Verwandte, Freunde oder Bekannte, den Senioen die Vorgehensweise dieser Täter zu schildern und Vereinbarungen für den Notfall zu treffen. Aber auch Bank- und Postbeschäftigte werden gebeten, ältere Menschen bei der Abhebung größerer Bargeldbeträge auf mögliche Betrügereien anzusprechen.

(RP)
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