Wegberg Neues Heim für Vereine

Wegberg · Die Mietverträge zwischen der Stadt Wegberg und den Vereinen im alten Begegnungszentrum laufen in wenigen Tagen aus. Dennoch will die Stadtverwaltung keinen Verein auf die Straße setzen. Anfang 2011 sollen die Vereine in die Kellerräume der neuen Turnhalle umziehen.

So soll die neue Turnhalle in Wegberg aussehen
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Karlheinz Bonitz ist gut gelaunt. Eigentlich hätte der Sprecher der Vereine, die im Begegnungszentrum an der Beeckerstraße (BGZ) untergebracht sind, kaum einen Grund dazu, denn die Mietverträge der Vereine im BGZ laufen in wenigen Tagen aus. Doch Bürgermeister Reinhold Pillich verkündete kürzlich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses noch einmal ganz offiziell die frohe Botschaft: "Kein Verein wird auf die Straße gesetzt, auch wenn die Mietverträge am 31. Dezember auslaufen. Nehmen Sie mich beim Wort", sagte er.

720 Quadratmeter

Tatsächlich ist von Zukunftsangst bei den BGZ-Vereinen keine Rede. Im Gegenteil. "Wir sind sehr positiv gestimmt", sagt Karlheinz Bonitz. Grund für den Optimismus sind die Pläne zum Bau einer neuen Turnhalle im Sportzentrum. Diese legte das Hückelhovener Architekturbüro Emondts der Stadtverwaltung vor. Der 720 Quadratmeter große Keller (Souterrain) der Halle soll zur neuen Heimat der BGZ-Vereine werden. "Wir hoffen, dass die Räume in der neuen Halle Anfang 2011 bezogen werden können", sagt Technischer Beigeordneter Rudolf Fabry. Bis dahin sollen die Vereine ihre Räume im BGZ behalten —trotz Kündigung der Mietverträge. Die Baugenehmigung für die neue Halle ist beantragt, ab Frühjahr soll gebaut werden.

Der TuS Wegberg, die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Theaterverein Schwalmbühne Harbeck und das Mütterzentrum haben ihre Wünsche, was Raumgröße und -ordnung im Souterrain der neuen Halle angeht, gegenüber der Stadtverwaltung bereits geäußert. Die Verwaltung arbeitet nun in Abstimmung mit dem Architekturbüro Emondts an einem Raumplan. Fabry ist optimistisch, dass eine gute Lösung für alle Vereine gefunden werden kann. "Das Gesprächsklima zwischen Vereinen und Stadtverwaltung ist gut", bestätigt Karlheinz Bonitz. Das war längst nicht immer so. Lange schwelte der Streit um die Zukunft des Begegnungszentrums. Die Stadtverwaltung schlug den Abriss des Gebäudes vor, weil die Sanierung der in den 60er Jahren gebauten ehemaligen evangelischen Volksschule zu kostspielig sei. Die Vereine waren sauer, denn ihre Frage, wo sie im Falle eines BGZ-Abrisses unterkommen könnten, blieb jahrelang unbeantwortet. Jetzt ist die Lösung greifbar. Wenn die Vereine in die neue Halle umgezogen sind, ist der Weg für den Abriss frei. Bei der Verwaltung gibt es bereits Pläne, wonach seniorengerechtes Wohnen auf der Fläche, wo heute das Begegnungszentrum steht, ermöglicht werden soll. Ein entsprechender Vorschlag soll dem Fachausschuss in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt werden.

Wohin die Stadtratsfraktionen von SPD, FDP und Grüne umziehen, die ebenfalls ihre Räume im BGZ haben, ist noch unklar. Die Stadtverwaltung unterstütze die Fraktionen bei der Suche nach neuen Räumen, sagt Rudolf Fabry. Vorstellbar sei beispielsweise, dass die Fraktionen leerstehende Ladenlokale in der Innenstadt beziehen.

(RP)
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