Hückelhoven Refugianer finden Zuflucht im "Nest"

Hückelhoven · Nach Aufgabe der evangelischen Kirche mit Gemeindehaus und Jugendzentrum "Refugio" in Schaufenberg hat die Gemeinde die Jugendarbeit neu organisiert. Die Stadt Hückelhoven passt ihren Rahmenvertrag entsprechend an.

 Beim Begegnungsfest nahmen die Jugendlichen vom "Refugio" Abschied von den Gemeindeeinrichtungen in Schaufenberg. Ulrich Reifferscheidt (Mitte) gab in der Kirche einen Workshop mit afrikanischen Trommeln.

Beim Begegnungsfest nahmen die Jugendlichen vom "Refugio" Abschied von den Gemeindeeinrichtungen in Schaufenberg. Ulrich Reifferscheidt (Mitte) gab in der Kirche einen Workshop mit afrikanischen Trommeln.

Foto: Laaser (Archiv)

"Leben bedeutet Veränderung", philosophierte Pfarrerin Irene Schlawin im Jugendhilfeausschuss. Die Schließung von Gemeindehaus und Jugendzentrum "Refugio" in Schaufenberg habe Veränderung für die Kinder und Jugendlichen bedeutet. Und in der Jugendarbeit verändere sich der Bedarf ständig in den Ortsteilen. Wie sich die evangelische Gemeinde darauf einstellt, berichtete sie in der Ausschusssitzung am Mittwoch.

"Jugendliche brauchen Räume, in denen sie sich treffen und abhängen können, in denen sie aber auch Angebote zur Freizeitgestaltung vorfinden", unterstrich die Pfarrerin. Offene Angebote für alle Kinder beinhaltet ein Gemeinde-übergreifendes Konzept. Schaufenberger Kinder besuchen das Ratheimer "Nest", und in Millich soll das "Chillhouse" an der Schaufenberger Straße erhalten bleiben. Mobile Angebote werden vor Ort mit den Kindern und Jugendlichen organisiert. In Ratheim gebe es ein zusätzliches Angebot für "Refugianer", wobei Gemeindebusse bei Bedarf Fahrdienste leisten.

Die Gemeinde richte ihren Blick auch auf Kinderarmut und Inklusion, betonte Irene Schlawin. "Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf Defiziten, sondern auf Ermutigung und Wahrnehmung eigener Ressourcen." An die Stadt gerichtet, versicherte die Pfarrerin: "Die Kirchengemeinde bleibt für das Jugendamt ein verlässlicher Partner." Pfarrerin Susanne Bronner berichtete von erfolgversprechenden Anfängen: "Die Schaufenberger, die mit einem Willkommensfest begrüßt worden sind, waren nun schon zum vierten Mal im Ratheimer Nest. Das Angebot wird angenommen." Für Jungen gebe es in Ratheim am Bolzplatz ein neues Angebot. Die "Refugianer" hatten Ende Oktober Abschied von ihrem "Zufluchtsort" in Schaufenberg genommen, die Kreuzkirche wurde wegen sinkender Gemeindezahlen entwidmet. Seither können sie andere evangelische Jugendeinrichtungen besuchen: das Ratheimer "Nest", das "Chillhouse" in Millich, wohin auch der Bauwagen "Abhänger" umgezogen ist, und das "Rainbow" in Hückelhoven an der Haagstraße. Auch die Arbeit in Hilfarth wird reorganisiert.

Die evangelischen Kirchengemeinden Ratheim-Gerderath und Hückelhoven führen ihre Jugendausschüsse zusammen. Jeder Jugendtreff behält eine Leitung, die Mitarbeiter werden je nach besonderen Kompetenzen flexibel in verschiedenen Einrichtungen eingesetzt. Um die Angebote für Kinder und Jugendliche aus Schaufenberg, Millich und Hilfarth weiter umsetzen zu können, muss die Verwaltung ihren mit der evangelischen Kirchengemeinde Hückelhoven geschlossenen Vertrag zur Jugendarbeit in Schaufenberg anpassen. Das empfiehlt der Jugendhilfeausschuss einstimmig dem Rat. Frage des Tages

(RP/ac)
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