Kreis Heinsberg Schaufelradbagger 285 generalüberholt

Kreis Heinsberg · 48 Tonnen schweren XXXL-Lenkzylinder des Mammutgefährts im Tagebau Garzweiler instand gesetzt.

 Das 15 Meter lange Teil hat in fast 40 Jahren den Bagger über 14 000 Kilometer durch den Tagebau zu den Abbaufeldern gelenkt.

Das 15 Meter lange Teil hat in fast 40 Jahren den Bagger über 14 000 Kilometer durch den Tagebau zu den Abbaufeldern gelenkt.

Foto: RWE

Er hat einen Durchmesser von 1,2 Metern, ausgefahren eine Gesamtlänge von fast 15 Metern, ein Ölvolumen von 3,5 Kubikmetern und wiegt 48 Tonnen - das sind die XXXL-Formate des Lenkzylinders vom Schaufelradbagger 285 im Tagebau Garzweiler. Und der ist nach Generalüberholung jetzt wie neu. Über diesen Zylinder wird das Raupenfahrwerk des rund 13 000 Tonnen schweren, 96 Meter hohen und 220 Meter langen Baggers gelenkt. Dabei wird eine Kraft von 10 000 Kilonewton - das entspricht 1000 Tonnen - wirksam.

Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1976 hat das Großgerät im Tagebau etwa 14 000 Kilometer zurückgelegt und rund 1,6 Milliarden Tonnen Kohle und Abraum gefördert. "Die hohe Beanspruchung rund um die Uhr und die vielen Fahrbewegungen haben naturgemäß Spuren am Lenkzylinder hinterlassen. Deshalb mussten wir ihn ausbauen und per Schwertransport zu einer Fachfirma nach Dortmund bringen, die den Zylinder neuwertig instand gesetzt hat", erklärt Projektleiter Wolfgang Krichel.

Die Stillstände für den Aus- und Wiedereinbau des Lenkzylinders haben die 70 Monteure auf der Baustelle auch für andere Reparaturarbeiten an dem Bagger genutzt. So wurden unter anderem der Schallschutz verbessert und die Hubwindenseile erneuert. Insgesamt lagen die Investitionen bei rund 1,3 Millionen Euro.

Für den optimalen und sicheren Ablauf der Montagearbeiten wurde eine aufwändige Vorrichtung konstruiert und gebaut. Aus- und Wiedereinbau des Lenkzylinders dauerten jeweils etwa eine Woche. Damit der Baggerbetrieb während der dazwischen liegenden fünfwöchigen Reparatur des Lenkzylinders fortgesetzt werden konnte, haben die Fachleute der RWE Power eine spezielle Ansteuerung der Raupenketten entwickelt. Damit war auch ohne den Lenkzylinder ein behelfs-mäßiger Lenkbetrieb möglich. "Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, der es gelungen ist, den Betrieb des Schaufelradbaggers 285 während der Reparatur des Lenkzylinders aufrechtzuerhalten. Dieses Beispiel zeigt, mit welchem Einsatz die mehr als 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RWE Power im rheinischen Revier sich für eine zuverlässige Stromversorgung engagieren - rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Sie sichern mit der Gewinnung und Verstromung der heimischen Braunkohle rund 40 Prozent des Strombedarfs von Nordrhein-Westfalen", betont Lutz Kunde, Leiter des Tagebaus Garzweiler.

Weil das Schwestergerät 288 schon fast genauso viel Strecke "auf dem Buckel" hat wie Bagger 285, soll sein Lenksystem in 2018 generalüberholt werden. Wie das geht, wissen die Spezialisten aus dem Tagebau Garzweiler jetzt ja.

(RP)
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