Erkelenz Sind Minijobs eine Chance oder eine Falle?

Erkelenz · Frauen sehen in Minijobs Chancen, Familie und Beruf zu vereinbaren. Aber leisten dies Minijobs? Der Frage geht eine Ausstellung nach.

Halten Minijobs, was Anbieter versprechen, oder sind sie eine berufliche Falle, vor allem für Frauen? Eine Wanderausstellung mit dem Titel "Minijob - Minichance?" macht vom 28. August bis 9. September Station im Kreishaus Heinsberg.

Ende 2012 übten allein in NRW über 1,7 Millionen Frauen und Männer einen Minijob aus. Minijobs sind bei Unternehmen und vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beliebt. "Sie sind flexibel und die Arbeitszeiten sind an betriebliche, persönliche und familiäre Erfordernisse anpassbar", heißt es in der Ankündigung der Veranstalter. Das sind das Kompetenzzentrum Frau und Beruf im Zweckverband Aachen, die Stabsstelle für Changleichheit in der Kreisverwaltung, die Arbeitsagentur Aachen sowie Jobcenter und Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Heinsberg.

Vor allem Frauen sehen im Minijob gute Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren und den (Wieder-) Einstieg in eine reguläre Beschäftigung zu schaffen. Minijobs bergen aber auch Risiken, insbesondere in der Erwerbsbiografie von Frauen. Solche Fragen stehen im Mittelpunkt der Wanderausstellung "Minijob - Minichance?" Anhand von Beispielen werden die verschiedenen Lebenssituationen von Frauen mit Minijobs vorgestellt. Zahlen und Fakten beleuchten die Lage der Minijobberinnen in Deutschland und informieren über Vor- und Nachtteile, die für die Frauen entstehen.

Sind Minijobs tatsächlich Brücken in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung? Unter anderem diese Frage soll im Zusammenhang mit der Schau beleuchtet werden. Die Ausstellung liefert Zahlen und Fakten dazu.

Landrat Stephan Pusch eröffnet die Schau am Donnerstag, 28. August, um 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Kreishauses. Nach einem Impulsvortrag zur Situation des Arbeitsmarktes im Kreis Heinsberg von Vera Schmitz (Arbeitsagentur Aachen) geht es um die Perspektive der Arbeitgeber zum Thema Minijobs. Auf dem Podium diskutierten unter Leitung von RP-Redaktionsleiter Andreas Speen unter anderem Andreas Wagner (Awo-Kreisverband), Markus Laumen (Heinrichs Gruppe) und Felix Matterne (Bio-Supermarkt Vital).

Das Rahmenprogramm bietet drei Workshops zu Fortbildung, Rechten und Rentenfragen bei Minijobs. Am Dienstag, 2. September, geht es von 9 bis 12 Uhr um das Thema "Weiter durch Bildung" mit Andrea Hilger, der Chefin des Arbeitsagentur Aachen-Düren, und Christel Loogen vom Jobcenter Kreis Heinsberg. "Rechte im Minijob" werden am Mittwoch, 3. September, 9 bis 11 Uhr, von Andreas Carvallo und Thomas Hartmann (DGB Region) vorgestellt. Für beide Workshops ist eine Anmeldung erforderlich. "Minijob - Nutzen für die Rente?" fragt Kerstin Skerka von der Deutschen Rentenversicherung als Workshopleiterin ebenfalls am Mittwoch, 3. September, 13 bis 16 Uhr (keine Anmeldung). Alle Veranstaltungen finden im großen Sitzungssaal des Heinsberger Kreishauses statt.

(RP)
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