Chronik So eskalierten Facebook-Partys
In den Jahren 2011 und 2012 bescherte das soziale Netzwerk Jugendlichen viele ungebetene Party-Gäste. Ein Rückblick auf Partys, die eskalierten: Am 3. Juni 2011 kamen mehr als tausend Leute in die Wohnstrasse von Thessa in Hamburg-Bramfeld, die für den Tag bei Facebook zu ihrer Geburtstagsfeier zum 16. eingeladen hatte: versehentlich öffentlich. Die Polizei sprach von 1200 bis 1400 Gästen. Gefeiert wurde trotzdem weitgehend friedlich.
Nach dem geglückten Vorbild der Hamburgerin versuchten sich auch Wuppertaler Facebook-User im Organisieren eines Groß-Events für den 17. Juni 2011.
Der Versuch, im Stadtteil Ronsdorf mit 800 Leuten friedlich eine Party zu feiern, endete jedoch im Chaos. Die Bilanz: 16 Verletzte und 41 Teilnehmer, für die der Abend in Gewahrsam endete. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, als Flaschen flogen und die Lage eskalierte.
Mit großer Sorge erwartete die Stadt Solingen im Anschluss daran ein Event, das kurze Zeit später im Südpark angekündigt war. Rund 500 Personen hatten ihr Kommen angekündigt...
Wegen des schlechten Wetters blieb die Resonanz gering. Positiv aber: Die wenigen Besucher feierten friedlich.
Rund 2.000 Menschen folgten am 23. Juli der öffentlichen Einladung eines 16-Jährigen zu einer Party in der saarländischen Gemeinde Heusweiler. Einige lieferten sich Schlägereien und wurden zudem wegen Sachbeschaedigungen festgenommen. Insgesamt 69 Personen mussten der Polizei auf die Wache folgen.
Ausnahmsweise ruhiger als erhofft ging es auf einer Facebook-Party zu, die deutschlandweit bekannt wurde: Die PR-Party des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer fand am 8. Mai 2012 in der Münchner Diskothek P1 statt. Rund 2500 hatten sich im Netz angekündigt - doch nur einige Hundert machten "Horsti" schließlich die Aufwartung.
1000 Jugendliche besuchten am 30. Juni 2012 im baden-württembergischen Backnang ein Facebook-Event: trotz vorherigen Verbots der Polizei. Den Weg zum Grillplatz, auf dem die Party stattfinden sollte, hatten die Beamten abgesperrt. Zu dem Event angemeldet hatten sich online zuvor 22.500 Personen. Viele Gäste erschienen bereits betrunken. Als Polizisten versuchten, einigen ihre Alkoholvorräte abzunehmen, kam es zu Auseinandersetzungen, bei denen Flaschen auf die Beamten geworfen wurden.
Am 24. September eskalierte eine Facebook-Party in der niederländischen Kleinstadt Haren. Eine 16-Jährige lud zu ihrer Geburtstagsparty versehentlich das ganze Netzwerk ein, worauf rund 30.000 Nutzer ihr Kommen ankündigten. Mindestens 3000 "Gäste" kamen tatsächlich und standen 500 vorbereiteten Polizisten gegenüber. Einige der Gäste griffen die Polizisten organisiert und gewaltbereit an.
Am 5. Oktober zogen in Magdeburg rund 500 verhinderte Partygäste in die Innenstadt und warfen Steine und Flaschen auf Polizisten und Streifenwagen. Am selben Abend beschädigten rund 250 angetrunkene Jugendliche in Schriesheim in Baden-Württemberg mehrere Autos und hinterließen große Mengen Müll.
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