Service So kommen Kinder sicher mit dem Rad zur Schule

Auf die Ampel achten, den Verkehr im Blick behalten und dann noch den Spurwechsel anzeigen - radelnde Kinder müssen auf ihrem Schulweg viele Dinge gleichzeitig beachten.

Nach den im Januar von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung veröffentlichten Unfallzahlen verunglückten im Jahr 2013 in Nordrhein-Westfalen insgesamt 24 944 Kinder auf dem Schulweg - gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg von 3,6 Prozent. Fast jeder zweite Unfall im Straßenverkehr (49,3 Prozent) passierte mit dem Fahrrad. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit in Mönchengladbach rät Eltern daher zum Start der Rad-Saison, den Kindern ein Vorbild zu sein und genügend Zeit für den Schulweg einzuplanen.

"Kinder sind heute viel Lärm und Hektik auf dem Schulweg ausgesetzt", sagt Harald Prager von der Versicherung. Sie seien von ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung aber noch nicht in der Lage, den Straßenverkehr vollständig zu überblicken und vorauszuschauen. Zudem ließen sie sich noch leicht ablenken. "Gerade der Stress am Morgen birgt Unfallgefahr", erklärt Prager. "Wer es eilig hat, macht schneller Fehler."

Daher sei es ratsam, früher als notwendig loszufahren, um einen Zeitpuffer für den Weg zu haben. Oft sei der Schulweg mit dem Auto - dem sogenannten Elterntaxi - zwar bequemer, auf Dauer aber eher hinderlich. "Denn die Kinder lernen nicht, wie man sich sicher im Straßenverkehr bewegt", ergänzt Prager.

Die Kinder sollten während der Fahrt auf Musik über Kopfhörer verzichten. Handytelefonate auf dem Rad sind ohnehin tabu. Prager: "Gerade jüngere Kinder überfordert das Multitasking des Radfahrens noch. Daher sollten sie unnötige Ablenkung vermeiden." Erst ab der vierten Klasse, nach abgeschlossener Fahrradprüfung, sollten Kinder mit dem Rad zur Schule fahren.

Doch auch Kickboards und Cityroller mit den kleinen Reifen sind auf dem Schulweg gefährlich. "Wenn das Vorderrad plötzlich bei voller Fahrt in einer Rille stecken bleibt, bremst der Roller und das Hinterrad hebt vom Boden ab", sagt Prager. Der Fahrer stürzt über den Lenker oder zur Seite. Die Folge: schwere Verletzungen an Kopf, Schultern und Becken.

Eltern sollten darauf achten, dass der Nachwuchs Radwege nutzt und einen Helm trägt. Falls es doch mal scheppert, sind Schüler über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Das gilt für Unfälle in der Pausen- und Unterrichtszeit, für Schulausflüge und den Schulweg.

(RP)
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