Wegberg Sorge um Standort und Betten

Wegberg · Angesichts der schwachen Belegung wächst die Sorge um die Wegberger Klinik. Dringend muss eine Lösung her, meint die Landtagsabgeordnete Ruth Seidl. Ansonsten würden Krankenhausbetten im Kreis Heinsberg abgebaut.

Die Sorge um den Fortbestand der Sankt Antonius Klinik wächst: Nur 20 bis 40 Prozent der 93 Betten waren zuletzt belegt, die Krankenkassen haben ein Kündigungsverfahren eingeleitet, um die Klinik aus dem Krankenhausplan zu nehmen. Nach einem Gespräch mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) über die Situation an der Wegberger Klinik sagt die Wassenberger Landtagsabgeordnete Dr. Ruth Seidl (Grüne): "Wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, dürfte der Kreis Heinsberg Krankenhausbetten verlieren."

Keine Bestandserklärung

Der Kreis, die Städte und Gemeinden sowie die Krankenhausträger müssten sich dringend an einen Tisch setzen und sich fragen, wie man die Krankenhausbetten und die derzeitige Infrastruktur erhalten kann. Der Minister habe darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang mit dem neuen Krankenhausrecht demnächst auch über die Quantitäten in der Region Erkelenz und Wegberg zu sprechen sei. Seidl erfuhr auch, dass der Wegberger Klinikleiter vor einigen Wochen gegenüber dem Gesundheitsministerium strukturelle Änderungen in der Sankt Antonius Klinik angekündigt hat. Eine krankenhausplanerisch relevante Änderung — daran müsste das Land beteiligt werden — sei zwar offenbar nicht beabsichtigt. Allerdings habe das Ministerium in diesem Zusammenhang den Krankenhauschef ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Land im Rahmen von Planungsüberlegungen keine Bestandserklärung für das Wegberger Krankenhaus abgeben könne. Der Krankenhausträger habe die strukturellen Änderungen an der Sankt Antonius Klinik der Öffentlichkeit vorstellen wollen. Der dafür angekündigte Termin (1. Oktober) ist jedoch längst verstrichen. Aus dem Wegberger Krankenhaus war über geplante strukturelle Änderungen nichts zu erfahren.

Die Grünen hatten beim NRW-Gesundheitsministerium angefragt, unter welchen Umständen eine Übernahme der Wegberger Klinikbetten durch das Erkelenzer Krankenhaus möglich und welche Schritte dazu nötig seien. Aus der Antwort des Ministeriums geht hervor, dass nicht nur der Träger des Erkelenzer Krankenhauses, sondern auch weitere Kliniken in der Region, Kommunen und die Bezirksregierung Köln in die Diskussion mit einbezogen wurden. Bislang hätten alle Bemühungen nicht zum Erfolg geführt.

Seidl: Konzept vorlegen

Die Abgeordnete sieht besonders den Kreis in der Pflicht: "Dem Minister muss ein konsensfähiges Konzept vorgelegt werden, damit der Krankenhausstandort Wegberg und die Zahl der Betten für den Kreis Heinsberg erhalten bleiben", sagt sie.

(RP)
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