Erkelenz "Sparen lohnt sich mehr denn je"

Erkelenz · Mit dem Service-Center, digitalen Neuerungen und erweiterten Öffnungszeiten sieht Sparkassen-Chef Pennartz sein Institut für die Zukunft gut aufgestellt. Wachstum im Einlagen- und im Kreditgeschäft.

 Sparkassen-Chef Thomas Pennartz (rechts) und sein Stellvertreter Dr. Richard Nouvertné legten gestern in der Erkelenzer Hauptstelle die wichtigsten Kennzahlen zur geschäftlichen Entwicklung im Jahr 2016 vor.

Sparkassen-Chef Thomas Pennartz (rechts) und sein Stellvertreter Dr. Richard Nouvertné legten gestern in der Erkelenzer Hauptstelle die wichtigsten Kennzahlen zur geschäftlichen Entwicklung im Jahr 2016 vor.

Foto: Michael Heckers

Auf ein denkwürdiges Geschäftsjahr für die Kreissparkasse Heinsberg blickten gestern Vorstandsvorsitzender Thomas Pennartz und sein Stellvertreter Dr. Richard Nouvertné zurück. "Das vergangene Jahr wird, mit einigem Abstand, vermutlich als ein Wendepunkt in der Geschichte betrachtet werden", sagte Pennartz gestern in der Hauptstelle der Kreissparkasse Heinsberg am Dr.-Eberle-Platz in der Erkelenzer Innenstadt. Menschen in Zeiten großer Umbrüche und erheblicher politischer Veränderungen mitzunehmen und ihnen Sicherheit zu geben, gehöre zur Kernkompetenz und zum Selbstverständnis als Sparkasse, sagte Thomas Pennartz mit Blick auf die unsichere weltpolitische Lage.

Gleich zu Beginn der Jahresbilanzpressekonferenz kam Dr. Richard Nouvertné auf das Thema Niedrigzinsen zu sprechen: "Wir werden in diesen Tagen häufig gefragt, ob sich Sparen überhaupt noch lohnt", berichtete der Sparkassendirektor. "Die klare Antwort lautet: Ja, unbedingt!", sagte Nouvertné weiter. In Zeiten ausfallender Zinsen sei das Sparen wichtiger als jemals zuvor. Trotz der faktisch abgeschafften Zinsen sparten die Deutschen nach wie vor, denn die Sparquote lag 2016 bei 9,7 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als noch 2014. Nouvertné: "Dies zeigt sich auch in unseren Einlagenbeständen, bei denen wir ein Plus von fast 195 Millionen Euro verzeichneten.

Die Kredite an Kunden stiegen im Jahr 2016 um 109,3 Millionen Euro (plus 4,3 Prozent). Das resultierte vor allem aus einem Zuwachs von Krediten an Selbstständige und Firmenkunden in Höhe von fast 98 Millionen Euro. "Unter Berücksichtigung der Rückflüsse können wir mit einem Wert von fast 342 Millionen Euro eine weiterhin hohe Kreditintensität verzeichnen", sagte Nouvertné. In Zeiten niedriger Zinsen erfüllen sich nach seinen Angaben viele Privatpersonen den Traum vom Eigenheim oder nutzen Immobilien als Kapitalanlage. Diese Kredite nahmen trotz der Wohnimmobilienkreditrichtlinie, welche die Kreditvergabe vor allem an Menschen in der zweiten Lebenshälfte schwieriger gemacht habe, um knapp vier Millionen Euro zu.

Mit knapp unter 600 Mitarbeitern ist die Zahl der Mitarbeiter bei der Kreissparkasse Heinsberg leicht rückläufig. Das habe auch damit zu tun, dass immer mehr Menschen ihre alltäglichen Bankgeschäfte heute über Online- und Mobile-Zugänge erledigen und die Filialen seltener besuchen, erklärten die Sparkassenchefs. Mit mehr als 3,2 Millionen Besuchen pro Jahr sei die Internet-Filiale ein wichtiger Kontaktpunkt zu den Kunden. "Mit fast 52.000 Kunden haben fast die Hälfte aller Girokontoinhaber ihr Konto für das Online-Banking freigeschaltet", erklärte Thomas Pennartz. Über 15.000 Kunden tragen nach seinen Angaben ihre Sparkassen-Filiale durch Nutzung der Sparkassen-Apps sogar ständig bei sich. Pennartz lobte in diesem Zusammenhang die neuen Funktionen "Kwitt" und "Fotoüberweisung" als äußerst praktische Zusatzfunktionen. Mit "Kwitt" kann man kleinere Geldbeträge bis 30 Euro ohne PIN zwischen zwei Smartphones übertragen. Bei der Fotoüberweisung genügt das Smartphone-Foto einer Rechnung, um diese zu überweisen.

Die beiden Sparkassen-Vorstände sind mit der geschäftlichen Entwicklung 2016 zufrieden. "Unsere stabilen Erträge ermöglichen voraussichtlich wieder eine Ausschüttung in Höhe von einer Millionen Euro an den Kreis Heinsberg und die Stadt Erkelenz." Außerdem flossen fast 1,5 Millionen Euro, inklusive der Mittel, die aus den Stiftungen der Sparkasse kamen, für vielfältige Projekte aus Kultur, Sport und Brauchtum. Das Vereins- und Kulturleben unterstützte die Kreissparkasse durch vielfaches Sponsoring in Höhe von mehr als 300.000 Euro.

(RP)
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