Fußball 0:3 - FC wird deutlich unter Wert geschlagen

Wegberg · Regionalliga: Beeck hat gegen Düsseldorf lange Zeit die besseren Chancen - bis zur 72. Minute. Da geht plötzlich der Gast in Führung.

 Bei eigenen Ecken und Freistößen in Tornähe ist Beecks kopfballstarker Innenverteidiger Danny Fäuster (Mitte) stets im gegnerischen Strafraum zu finden. So auch in dieser Szene, in der er den Ball aufs Fortunen-Gehäuse köpft.

Bei eigenen Ecken und Freistößen in Tornähe ist Beecks kopfballstarker Innenverteidiger Danny Fäuster (Mitte) stets im gegnerischen Strafraum zu finden. So auch in dieser Szene, in der er den Ball aufs Fortunen-Gehäuse köpft.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Vom großen Fußballphilosophen Jürgen Wegmann stammt folgender vielzitierter Spruch: "Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu." Exakt damit ist aus Sicht des FC Wegberg-Beeck die Partie gegen Fortuna Düsseldorf II trefflich umschrieben.

0:3 stand's am Ende vor 313 Zuschauern auf der Anzeigentafel im Waldstadion. Doch noch exakt in der 70. Minute deutete wenig bis gar nichts auf einen Sieg der Landeshauptstädter hin - im Gegenteil: Da preschte Shpend Hasani aus der eigenen Hälfte startend nach einem Musterpass Joshua Holtbys allein Richtung Fortuna-Gehäuse - Moritz Montag konnte Beecks Angreifer aber noch abfangen und klärte zur Ecke. Was zweifellos eine der Schlüsselszenen des Spiels war. Zwei Minuten später ging die Fortuna wie aus dem Nichts in Führung. Doch der Reihe nach.

Mit einer unfreiwilligen Überraschung wartete Beecks Teamchef Friedel Henßen in der Anfangself auf: Stammkeeper Stefan Zabel fiel mit Kniebeschwerden unerwarteter Weise weiterhin aus, für ihn hütete so erneut Stefan Nöhles das Tor. Und Angreifer Sahin Dagistan, der berufsbedingt erst im Laufe der ersten Halbzeit im Waldstadion eintraf, stand wegen Leistenbeschwerden ebenfalls gar nicht zur Verfügung.

Beeck begann so im 4-2-3-1 - und hätte schon nach 28 Sekunden in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Mark Szymczewski leitete den Ball direkt in den Lauf Norman Posts weiter - der jagte den Ball aus fünf Metern volley über den Kasten. Die zweite gute Chance köpfte Hasani am Tor vorbei - Marius Müller hatte dazu bei seiner ersten Offensivaktion die prächtige Vorarbeit geleistet (18.). Bei der Aktion verletzte er sich freilich - mit Verdacht auf Muskelfaserriss musste er raus.

Einen Bruch bedeutete das fürs Beecker Spiel aber nicht. Der FC blieb tonangebend gegen harmlose Düsseldorfer, die in keiner Weise mit dem Team aus dem 6:1 im Hinspiel zu vergleichen waren - auch wenn mit Jerome Kiesewetter, Taylan Duman und Karlo Igor Majic immerhin drei Akteure aus dem Profikader auf dem Platz standen.

Kurz vor der Pause hatte Beeck die beiden nächsten zwingenden Gelegenheiten zur Führung. Irgendwie bekam Fortunas vorzüglicher Keeper Thorsten Stuckmann in seinem Einstandsspiel für die Fortuna (siehe Info) beim strammen Schuss Nico Czichis aus elf Metern noch die Finger dran und lenkte den Ball so zur Ecke (41.). Die trat Holtby auf den langen Pfosten, wo Simon Küppers freistehend zum Kopfball kam - der Ball ging ans Außennetz (42.).

Nach der Pause verzeichnete die Fortuna zwar mehr Spielanteile, gefiel einige Male nach Beecker Ecken mit sehr flottem Umschaltspiel, doch bis auf einen Abschluss von Tarsis Bonga, der Zentimeter am Tor vorbei köpfte (56.), geriet Beecks Tor weiterhin nicht wirklich in Gefahr.

Doch dann schlug sich der FC praktisch selbst: Post und Küppers waren sich nach einem langen Düsseldorfer Ball uneinig. Majic kam so auf der rechten Seite an den Ball, legte im Strafraum quer auf Kianz Froese, der vollendete zum 1:0 (72.). Und als der gute Unparteiische Mario Heller (Köln) dann zu Recht seinen Assistenten überstimmte, der auf Abseits entschieden hatte, fiel das 2:0 durch Kiesewetter - zu Recht deswegen, weil in dieser Szene der Ball von Beecks Sebastian Wilms und nicht von einem Düsseldorfer gespielt worden war (78.). Post hatte dann noch zweimal den Anschlusstreffer auf dem Fuß (81.+82., siehe Interview), ehe Kiesewetter mit seinem zweiten Tor zum 3:0 das Schleifchen um den Sieg band (90.).

Völlig bedient war nach dem Spiel Henßen: "Es ist schwierig, mit dieser Niederlage umzugehen. Die ist ganz bitter. Wir waren richtig gut drin im Spiel, hatten genügend Chancen, selbst in Führung zu gehen - und dann kriegen wir so ein Tor. Das Resultat entspricht ganz sicher nicht dem Spielverlauf. Im Moment kommt bei uns wirklich vieles zusammen - auch personell. Wir erleiden viele Rückschläge, die nur schwer wegzustecken sind."

Ansichten, denen sich Simon Küppers, der Maurice Passage als Kapitän vertrat, vorbehaltlos anschloss: "Bei uns versteht keiner, wie wir dieses Spiel 0:3 verlieren konnten. Wir haben 70 Minuten ordentlich gespielt, hatten die Fortunen im Griff, die keine Ideen gegen uns hatten. Und dann kriegen wir noch drei Stück."

Keinen Sand in die Augen streute der am Ende so klare Sieg Fortunas Trainer Taskin Aksoy: "Dass wir mit einem 0:0 in die Pause gehen durften, war ein Geschenk. Und auch nach der Pause haben wir viele Fehler im Spielaufbau gemacht. Ich hoffe daher, dass meine Jungs dieses Spiel richtig einschätzen können. Dennoch sind wir sehr erleichtert, denn das war nach zuletzt drei Niederlagen ein ganz wichtiger Sieg."

Beeck: Nöhles - Tobor, Fäuster, Küppers, Müller (20. Czichi) - Wilms, Holtby - Lambertz, Szymczewski (78. Yilmaz), Post - Hasani

(emo)
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