Fußball 1:0 - müder FC rettet sich soeben ins Ziel

Erftstadt · Mittelrheinliga: Beeck quält sich zum Sieg in Erftstadt - der dritte Dreier in Serie. Das Tor des Tages erzielt Thomas Lambertz nach Zuckerpass von Fabio Ribeiro (32.). Drei Minuten zuvor verschießt Dominik Bischoff einen Elfmeter.

 Beecks Fabio Ribeiro (Mitte) zeigte gestern eine Fertigkeit, die man von ihm bislang nicht so häufig gesehen hat: den bestens getimten "tödlichen" Pass. Auf diese Art bereitete der Portugiese das Siegtor von "Lumpi" Lambertz vor.

Beecks Fabio Ribeiro (Mitte) zeigte gestern eine Fertigkeit, die man von ihm bislang nicht so häufig gesehen hat: den bestens getimten "tödlichen" Pass. Auf diese Art bereitete der Portugiese das Siegtor von "Lumpi" Lambertz vor.

Foto: NIPKO (ARCHIV)

Richtig aufregen können wolle er sich, hatte Paul Esser, seit 22 Jahren Trainer des SC Erftstadt-Lechenich, als sein persönliches Ziel für die Partie gegen den FC Wegberg-Beeck angegeben. "Denn falls wir klar zurückliegen sollten, kann ich mich entspannt zurücklehnen. Genau das möchte ich aber nicht." Beecks Spieler scheinen da genau hingehört zu haben.

Denn nach der Devise "Dem Mann kann geholfen werden" machten sie es vor knapp 200 Zuschauern auf dem Lechenicher Kunstrasenplatz unnötig spannend, ließen nach der 1:0-Pausenführung fortan den unbedingten Willen zur Resultatserhöhung vermissen und retteten gegen in der Schlussphase druckvolle Gastgeber den knappen Erfolg mit Hängen und Würgen ins Ziel.

"Am Ende wäre ein Remis für Erftstadt nicht unverdient gewesen. Da haben wir um den Ausgleich ja fast gebettelt, nachdem wir es zuvor versäumt hatten, für klare Verhältnisse zu sorgen", räumte FC-Coach Friedel Henßen vorbehaltlos ein. "So nah dran an einem Punktgewinn gegen Beeck waren wir noch nie. Schade, dass der Lohn für die gute Vorstellung meiner Jungs ausgeblieben ist", meinte Esser.

Begonnen hatte die Partie aber exakt so, wie es auch zu erwarten war: Beeck wies gegenüber den couragierten, aber in ihren spielerischen Möglichkeiten limitierten Gastgebern die deutlich reifere Spielanlage auf, diktierte die Partie fast nach Belieben. Wirklich gefährlich wurden die Kleeblätter lange Zeit aber nicht.

Nach einer knappen halben Stunde schien ein umstrittener Elfmeter zur Führung herhalten zu müssen, nachdem Johannes Walbaum im Duell mit Stefan Major zu Fall gekommen war. Dominik Bischoff wollte das Geschenk anscheinend aber nicht annehmen und schoss den Strafstoß am Tor vorbei - "Dommes" erste Fahrkarte vom Punkt seit ganz langer Zeit. Drei Minuten später ging der Gast dann aber doch in Führung - auf sehenswerte Art.

Denn Fabio Ribeiros Zuckerpass in die Tiefe auf Thomas Lambertz entstammte zweifellos der Feinkostabteilung. "Lumpi" vollendete dann ebenso gekonnt, nachdem er noch Keeper Markus Fieseler umkurvt hatte (32.). "Mein drittes Saisontor im vierten Spiel von Anfang an. Momentan läuft's bei mir wirklich ganz gut. Generell haben wir heute aber auch ein bisschen Glück gehabt. Das war ja mehr ein Kampfspiel", urteilte Lambertz.

Nach der Pause investierte Beeck nicht mehr viel ins Spiel, suchte auch kaum noch den Abschluss. Dennoch schien der FC einem recht ungefährdeten Sieg entgegenzusteuern, ehe sich die Gastgeber zu einer beherzten Schlussoffensive aufrafften. Die ganz große Ausgleichschance vergab Fabian Häger, der aus fünf Metern völlig unbedrängt vorbeischoss (83.) und somit Stefan Zabel den Geburtstag rettete - Beecks Keeper wurde gestern 23 Jahre alt.

In der hektischen Schlussphase reklamierten die Erftstädter zudem heftig zwei Strafströße. Doch weder das Einsteigen Patrick Ajanis noch das vermeintliche Handspiel Maurice Passages waren elfmeterreif. "Ich war mit der Hand noch nicht mal dran", versicherte Passage durchaus glaubwürdig.

Mit dem dritten Sieg in Folge kletterten die Kleeblätter auf Platz zwei - dank Schützenhilfe des SV Eilendorf, der gestern beim TSC Euskirchen 0:2 zurücklag, das Spiel aber noch komplett drehte und in der Nachspielzeit das 3:2-Siegtor schoss. Und eben gegen Euskirchen spielt Beeck am Freitagabend . . .

Beeck: Zabel - Passage, Fäuster, Ajani, Wilms - Ribeiro, Küppers - Lambertz (87. Jansen), Walbaum, Bischoff (73. Tkacz) - Berkigt (81. Müller)

(emo)
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