Fußball 2:0 - Beeck bannt in Kray den Auswärtsfluch

Essen · Regionalliga: Im Kellerduell fährt der FC die ersten Auswärtspunkte ein. Wirtz und Dagistan treffen. Krays Coach Blank ist völlig bedient.

 <strong>33. Minute:  Hier hat Beecks Sahin Dagistan (rotes Trikot, l.) noch Pech: Dieser wuchtige Kopfball nach einer Berkigt-Ecke wird noch von der Linie geschlagen. Später bereitet "Daggi" aber das 1:0 vor - und trifft selbst zum 2:0.

<strong>33. Minute: Hier hat Beecks Sahin Dagistan (rotes Trikot, l.) noch Pech: Dieser wuchtige Kopfball nach einer Berkigt-Ecke wird noch von der Linie geschlagen. Später bereitet "Daggi" aber das 1:0 vor - und trifft selbst zum 2:0.

Foto: Wolfgang Heß

Jubelnde Spieler beim Abpfiff auf des Gegners Platz, garniert mit erleichterten "Auswärtssieg, Auswärtssieg!"-Rufen: Auf das hatte der FC Wegberg-Beeck in dieser Saison bislang komplett verzichten müssen - ja noch schlimmer: In 16 Gastspielen hatten die Kleeblätter noch nicht einmal einen einzigen Punkt geholt. Im 17. und vorletzten Anlauf klappte es nun aber: Im absoluten Kellerduell beim ebenfalls als Absteiger feststehenden FC Kray siegten die Schwarz-Roten 2:0 und feierten damit den insgesamt zweiten Saisonsieg - der erste resultierte aus dem 4:2 gegen Kray im Hinspiel.

"Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich jetzt sagen soll. Das ist für mich ja eine ganz neue Situation bei einem Auswärtsspiel. Erstmals muss ich dem Gegner nicht zum Sieg gratulieren", sprudelte es aus Teamchef Friedel Henßen launig heraus. "Endlich haben wir uns auch auswärts mal für unseren großen Aufwand belohnt, ist unsere Punktezahl nun endlich im zweistelligen Bereich. Das ist schon wichtig."

Restlos bedient war nach der zweiten Pleite gegen Beeck dagegen Krays Trainer Stefan Blank, der im Hinspiel seinen Einstand bei den Essenern gefeiert hatte: "Der ein oder andere bei uns muss sich mal fragen, was er bis zum Saisonende noch investieren will", grollte er. Es sollte sein einziger Satz in der Pressekonferenz bleiben - auch auf Nachfrage war er zu keinem weiteren Statement bereit.

Über die Berechtigung des Beecker Siegs konnte es vor nur 135 zahlenden Zuschauern in der Kray-Arena keine Zweifel geben: Der Gast wies auf dem Kunstrasen die reifere Spielanlage und auch ein deutliches Plus an hochkarätigen Torchancen auf, geriet nur ganz selten in Gefahr. "Dieser Sieg tut uns allen sehr gut. Die Erleichterung ist riesig, dass wir auswärts endlich mal den Bock umgestoßen haben", sagte Kapitän Arian Berkigt - und fügte hinzu: "Für Sahin Dagistan freut es mich ganz besonders." Beecks lange Zeit erfolgloser Stoßstürmer bereitete die Führung von Enzo Wirtz vor und vollstreckte dann selbst zum 2:0.

Begonnen hatte die Partie für Dagistan aber so, wie das komplette vorherige Spiel gegen Oberhausen gerade für ihn gelaufen war: völlig glücklos. Allein lief er aufs Tor zu, sein uneigennütziger Querpass auf den mitgelaufenen Danny Richter geriet dann jedoch viel zu ungenau - Riesenchance verdaddelt (6.). Danach entwickelte zur Abwechslung mal nicht der Gegner, sondern Beeck selbst bei Standards große Gefahr: Jeweils nach Berkigt-Ecke kratzte ein Krayer Spieler den Ball noch von der Linie - erst bei einem Schuss Patrick Ajanis (24.), dann bei einem Kopfball Dagistans (33.).

Krays erste nennenswerte Chance resultierte aus der 61. Minute. Da säbelte Marius Müller (auch Kray hat einen Spieler dieses Namens) freistehend drüber. Quasi ein Konter-Konter-Tor brachte Beeck kurz darauf die Führung: Zunächst ließ sich Dagistan frei vor dem Tor von Keeper Philipp Kunz noch den Ball abluchsen, den flotten Gegenangriff vermasselten die Krayer im Beecker Strafraum, worauf Beeck sofort seinerseits zum Gegenkonter ansetzte - und der fluppte dann richtig: Dagistans finales Zuspiel parallel zur Fünfmeterlinie drückte Wirtz über die Linie (65.). Richter, glänzend freigespielt von Johannes Walbaum, hätte sechs Minuten später schon alles klarmachen können, scheiterte aber ebenso am Keeper wie später Wirtz (85.). So ließ die endgültige Entscheidung bis zur 90. Minute auf sich warten. Da schob Dagistan ein "gechipptes" Zuspiel Ajanis ins lange Eck.

Übrigens: Nach dem 0:0 gegen den SC Wiedenbrück war es erst Beecks zweites Zu-Null-Spiel der Saison. Die für jedes Zu-Null von ihm ausgelobten zwei Kisten Bier dürfte Trainer Dirk Ruhrig nun nur zu gerne spendieren . . .

Beeck: Nettekoven - Karamarko, Küppers, Wilms, Ajani - Kumanini, Walbaum - Wirtz , Richter (89. Lambertz) - Berkigt (84. Zayton), Dagistan (90.+2 Müller)

(emo)
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