Fußball 2:6 - FC vergeigt Aufsteigerduell in Hälfte eins

Wegberg · Regionalliga: Beeck unterliegt auch Velbert deutlich, schießt aber erste Tore. Blitzverpflichtungen Nettekoven und Azin feiern Debüt.

 Einen denkbar unglücklichen Einstand feierte Beecks frisch verpflichteter Keeper Patrick Nettekoven: Gleich ein halbes Dutzend Mal musste er hinter sich greifen. Ein Tor erzielte Velberts Torjäger Philipp Schmidt (r.).

Einen denkbar unglücklichen Einstand feierte Beecks frisch verpflichteter Keeper Patrick Nettekoven: Gleich ein halbes Dutzend Mal musste er hinter sich greifen. Ein Tor erzielte Velberts Torjäger Philipp Schmidt (r.).

Foto: JÜRGEN LAASER

Die gute Nachricht vorneweg: Der FC Wegberg-Beeck hat seit Samstag zumindest toretechnisch eine Hausnummer: Beim 2:6 im Aufsteigerduell gegen Niederrhein-Meister SSVg Velbert konnten die Schwarz-Roten im fünften Spiel endlich die ersten eigenen Tore bejubeln. Die schlechte Nachricht erschließt sich daraus jedoch zwangsläufig: Auf den ersten Punkt in Liga vier wartet der Mittelrhein-Meister damit weiter, bezog stattdessen die fünfte deutliche Niederlage.

Entschieden war die Partie bereits zur Pause. Da führten die Gäste, die den dritten Sieg in Folge einfuhren, schon 4:0. "Bis dahin lag unsere Quote bei gewonnenen Zweikämpfen und zweiten Bällen bei wohl gerade mal 20 Prozent. So kann man in der Regionalliga kein Spiel gewinnen", stellte Beecks Teamchef Friedel Henßen reichlich enttäuscht fest. Dazu gesellten sich wieder gravierende individuelle Fehler.

Den krassesten Bock produzierte dabei schon ganz früh mit Dominik Bischoff ausgerechnet auch noch einer der Routiniers: In einem Anflug von geistiger Umnachtung ging "Domme" im eigenen Strafraum mit der Hand zum Ball - Elfmeter war die logische Konsequenz. "Blöd gelaufen, echt blamabel", nannte der Mittelfeldspieler seinen Blackout nachher selbst. Velberts Jeffrey Tumanan nutzte das Geschenk zur Führung - Beecks unter der Woche unter Vertrag genommener neuer Keeper Patrick Nettekoven, der ebenso wie die zweite Blitzverpflichtung David Azin in der Anfangsformation stand, hatte keine Abwehrchance (7.).

Generell mischte Henßen sein Team gegenüber dem Gladbach-Spiel unter der Woche ordentlich durch, ließ die langjährigen, zuletzt aber schwächelnden Stammkräfte Thomas Lambertz, Simon Küppers und Sebastian Wilms draußen. Dafür kehrte Kapitän Arian Berkigt in die Anfangself zurück.

Nach dem frühen Rückstand lief bei den Kleeblättern herzlich wenig zusammen, während der Gast mit geradlinigem Spiel, schnellem Umschalten und präzisen Diagonalpässen gefiel. Glück hatte der FC bei einem Lattenschuss von Milko Trisic (15.). Die wohl schon spielentscheidende Szene spielte sich um die 22. Minute herum ab. Zunächst hatte Johannes Walbaum per Kopf nach einer Bischoff-Ecke Beecks einzige zwingende Chance der ersten Halbzeit, scheiterte dabei an Keeper Philipp Sprenger. Wenige Sekunden später verlor "Walli" an der Mittellinie den Ball, Kevin Hagemann eilte auf und davon und schob zum 2:0 ein - Beeck reklamierte ebenso heftig wie vergeblich Abseits (23.). Was Beecks Boss Günter Stroinski nach dem Studium der Videobilder zurücknahm: "Das wohl wohl tatsächlich kein Abseits."

Einen feinen Spielzug (zuvor hatte Fabio Ribeiro einen relevanten Zweikampf im Mittelfeld verloren) krönte Trisic mit dem 3:0 (32.). Velberts Torjäger Philipp Schmidt erhöhte mit seinem vierten Saisontor, als er in einen Kopfball von Routinier Hüzeyfe Dogan preschte (40.).

Nach der Pause wurde es zunächst noch schlimmer. Bei einem Dogan-Freistoß aus dem Mittelfeld flog Nettekoven, der zuvor einige Male in Eins-zu-eins-Situationen weitere Gegentreffer verhindert hatte, klassisch am Ball vorbei, Tim Winking köpfte ins leere Tor zum 4:0 (56.).

Die letzte halbe Stunde gehörte dann aber Beeck, das nun weit mutiger attackierte. Enzo Wirtz hatte die erste gute Chance (57.), zwei Minuten später hätte es nach einem klaren Foul an Danny Richter, der kurz vor der Torlinie rüde umgestoßen wurde, Elfmeter geben müssen. Einen völlig missglückten Berkigt-Schuss stolperte Velberts Jakob Zumbe zum ersten Beecker Tor über die Linie (64.). Das 1:6 von Tumanan per Sololauf (76.) konterte Berkigt mit dem ersten eigenen Beecker Regionalliga-Tor: In seinen trockenen 20-Meter-Flachschuss packte der Käpt'n eine Menge Wut rein (78.). Zwei weitere gute Chancen gegen stark nachlassende Velberter ließ Sahin Dagistan aus (69.+82.).

Äußerst differenziert fiel so denn auch der Kommentar von Gästetrainer André Pawlak aus: "In der ersten Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt, uns unsere Chancen prima herausgespielt. Nach der Pause haben wir jedoch keine Sicherheit mehr reingekriegt, hätte Beeck sogar noch einige Tore mehr erzielen können. Wenn das Spiel 4:6 ausgeht, hätten wir uns jedenfalls auch nicht beklagen können."

(emo)
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