In einem waren sich alle Beteiligten einig: So ein Spiel hatte noch niemand erlebt. "Mich haben noch am Abend einige Trainerkollegen und Freunde angerufen und gefragt, ob das ein Tippfehler sei", erinnert sich Benjamin Hauch. Doch der Spielertrainer des C-Ligisten des SC Myhl versicherte allen, dass das Ergebnis auf der Internetseite www.fussball.de richtig sei und es sich beim 26:1-Sieg seines Teams nicht um einen verspäteten Aprilscherz handele. Quasi im Drei-Minuten-Takt konnten der Tabellendritte aus Myhl und dessen Anhänger beim Heimspiel gegen das Schlusslicht VfJ Ratheim III den Torjubel anstimmen.

Dabei hatten es die Myhler in Halbzeit eins noch etwas ruhiger angehen lassen: Nach Toren von Swen Kamps (3.+43.), Marco Valdes (10.+25.+44.), Kai Schmitz (20.+23.), Michael Franz (29.+35.) führten die Gastgeber "nur" mit 9:1 - für das zwischenzeitliche 1:6 war Andreas Jansen (30.) verantwortlich. "Mit Blick auf das Spitzenspiel am Donnerstag gegen Effeld habe ich meinen Jungs gesagt, dass wir weiter Vollgas geben und unseren Stiefel runterspielen", sagte Hauch. Und seine Jungs nahmen sich die Pausenansprache ihres Coaches sehr zu Herzen, ließen weitere 15 Treffer folgen. Insgesamt sieben Torschützen trugen ihre Namen in den Spielberichtsbogen ein, darunter auch der Spielertrainer selbst. Michael Franz eröffnete den Torreigen in Halbzeit zwei (46.), danach fielen die Treffer Schlag auf Schlag: Kai Schmitz (48.+50.+75.+79.+84.), Benjamin Hauch (58.+77.+82.), Lukas Valdez (65.), Marco Valdez (67.), Swen Kamps (86.) und Niels Pyka (69.+71.+85.+86.+90.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. "Am Ende sind dann bei Ratheims Rumpftruppe alle Dämme gebrochen", sagt Hauch, "dennoch hat die fair zu Ende gespielt." Bei alle Euphorie über diesen historischen Kantersieg tritt Myhls Geschäftsführer Nyasi Oectuetuencueler vor den Topspiel am Donnerstag gegen Spitzenreiter Adler Effeld auf die Euphoriebremse: "Mir wäre es lieber, wir hätten nur 1:0 gewonnen und hätten uns ein paar Tore fürs Spitzenspiel am Donnerstag aufgehoben." Doch Hauch versichert: "Wir haben nicht unser gazes Pulver verschossen."