Fußball 3:4 - Last-Minute-Tor sorgt für Pokalaus

Wegberg · Frauen-Mittelrheinpokal-Viertelfinale: Bis zur 78. Minute führen die Sportfreunde gegen Regionalligist Fortuna Köln mit 3:1. Dann leitet ein Doppelschlag die Wende ein. Uevekovens großartiger Kampf bleibt am Ende so unbelohnt.

 12. Minute: Mit Windunterstützung schlägt die von Uevekovens Annika Loose getretene Ecke direkt zum 1:0 im Tor ein - Kölns Torhüterin Lisa Brenner hat sich vergeblich gestreckt. Das Tor bejubeln auch (grüne Trikots v.l.) Christel Behr, Elena von den Driesch und Vanessa Wistuba (im Hintergrund).

12. Minute: Mit Windunterstützung schlägt die von Uevekovens Annika Loose getretene Ecke direkt zum 1:0 im Tor ein - Kölns Torhüterin Lisa Brenner hat sich vergeblich gestreckt. Das Tor bejubeln auch (grüne Trikots v.l.) Christel Behr, Elena von den Driesch und Vanessa Wistuba (im Hintergrund).

Foto: NIPKO

Lange Zeit sah es gestern Abend auf dem Uevekovener Kunstrasenplatz nach einer dicken Überraschung aus, waren die Sportfreunde Uevekoven drauf und dran, Titelverteidiger Fortuna Köln aus dem Pokal zu wippen. Der Favorit wankte beträchtlich, doch er fiel dann doch nicht. Dank dreier Tore in den letzten zwölf Minuten drehten die Gäste den 1:3-Rückstand noch in einen 4:3-Sieg und zogen so ins Halbfinale ein.

"Das war Dramatik pur. Aber wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt und sind dafür belohnt worden", atmete Fortunas neue Trainerin Isabell Borchert tief durch. Konsterniert war naturgemäß ihr Kollege: "Wir haben 75 Minuten lang einen klasse Pokalfight abgeliefert. Es ist sehr bitter, so zu verlieren. Aber am Ende haben wir uns einfach auch nicht clever genug angestellt. Das ist wohl der Ticken, der uns noch fehlt", merkte Sportfreunde-Coach Marcel Herzog zu den aufwühlenden 90 Minuten an.

In der ersten Hälfte kontrollierten seine Mädels die Partie weitgehend, während der Gast mit unerwartet vielen Unsicherheiten und etlichen Ballverlusten aufwartete. Früh gingen die Grün-Weißen auch in Führung: Eine Ecke von Annika Loose senkte sich mit Unterstützung des starken Windes direkt ins Tor (12.). Eine zwingende Ausgleichschance hatten die Gäste vor dem Seitenwechsel nicht, und was doch aufs Uevekovener Tor kam, wurde Beute von Torhüterin Clara Elsholz, die viel Sicherheit ausstrahlte. Umgekehrt verpasste Christel Behr nur knapp das 2:0 - ihren tückischen Flachschuss holte Torhüterin Lisa Brenner noch aus dem Eck (38.).

Nach der Pause wurde es richtig turbulent. Ein Freistoß Laura Essers fast von der Außenlinie senkte sich ins lange Eck zum Ausgleich - auch hier half der Wind kräftig mit (55.). Die Sportfreunde schüttelten sich kurz durch und schlugen direkt zurück: Einen Freistoß Vanessa Wistubas köpfte Behr zum 2:1 ein (56.). Zwölf Minuten später schien die Vorentscheidung gefallen zu sein: Einen Konter schloss Wistuba nach tollem Loose-Diagonalpass überlegt zum 3:1 ab - ein Klassetor (68.).

Doch dann egalisierte der Favorit quasi aus dem Nichts binnen einer Minute: Zunächst verkürzte die eingewechselte Madelaine Klüser nach einem Pressschlag, dann traf erneut Esser aus der Distanz - beide Tore fielen in der 78. Minute. Durch den Doppelschlag beflügelt, drehten die Gäste nun auf, drängten auf die Führung, während sich die Sportfreunde in die Verlängerung retten wollten. Fast hätte dies auch geklappt. Doch in der 90. Minute setzte Esser ihren dritten Streich - es war das erste herausgespielte Tor der Gäste gegen eine in dieser Szene im Zentrum freilich auch viel zu offenstehende Sportfreunde-Abwehr.

"Von diesem Rückschlag lassen wir uns nicht unterkriegen. Auch wenn wir diese Niederlage erst einmal verarbeiten müssen: Danach stehen wir wieder auf", schaute Herzog rasch nach vorn.

Uevekoven: Elsholz - Grünewald, Maliqi, Berger, Thamm - Bertrams, Hünnekens - Loose, Behr, Wistuba - Elena von den Driesch (61. Dziwisch)

(emo)
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