Fußball 4:1 - Sportfreunde sind Regionalligist!

Aachen · Frauen-Mittelrheinliga: Uevekoven gewinnt bei Alemannia Aachen II am Ende deutlich. Bis in die Nachspielzeit müssen die Grün-Weißen beim Stand von 2:1 aber um den Aufstieg zittern. Nach dem Abpfiff steigt eine gewaltige Meistersause.

 Da gibt's kein Halten mehr: Direkt mit dem Abpfiff startet auf dem großen Kunstrasenplatz des Aachener Leo-Vermeeren-Stadions die gewaltige Aufstiegssause der Sportfreunde Uevekoven. Da fliegt auch eine eigens für diesen Anlass angefertigte Meister-Salatschüssel schwungvoll durch die Luft.

Da gibt's kein Halten mehr: Direkt mit dem Abpfiff startet auf dem großen Kunstrasenplatz des Aachener Leo-Vermeeren-Stadions die gewaltige Aufstiegssause der Sportfreunde Uevekoven. Da fliegt auch eine eigens für diesen Anlass angefertigte Meister-Salatschüssel schwungvoll durch die Luft.

Foto: Helmut Jaensch

Als Schiedsrichter Aaron Haas gestern um exakt 17.08 Uhr im Aachener Leo-Vermeeren-Stadion zum letzten Mal in seine Pfeife blies, kannte der Jubel bei den Sportfreunden Uevekoven keine Grenzen mehr: Mit dem 4:1-Sieg lösten die Sportfreunde-Frauen das ersehnte Ticket für die Regionalliga West - und damit für die 3. Liga. Da schossen sogar Uevekovens sich sonst so cool gebendem Trainer Marcel Herzog die (Freuden-)Tränen in die Augen. Der nahm im direkten Anschluss die Biertaufe durch seinen Amtskollegen Daniel Marschalk, Coach von Uevekovens Männer-Bezirksligateam, daher auch mehr als bereitwillig entgegen.

"Natürlich war ich angesichts der Spielverlaufs nervös geworden. Umso schöner, dass es dann doch noch geklappt hat. Der Aufstieg ist ein Erfolg des Kollektivs, der mannschaftlichen Geschlossenheit. Wir haben beide Spiele sowohl gegen den Tabellenzweiten Sportfreunde Ippendorf als auch gegen den Tabellendritten 1. FFC Bergisch Gladbach gewonnen, dazu alle Rückrundenspiele. Da kann man dann ja wohl auch von einem verdienten Aufstieg sprechen", sprudelte es aus Herzog heraus.

Der musste wie auch seine Spielerinnen sowie die gut 100-köpfige Unterstützerschar (darunter lautstarker Support von Uevekovens Männern) zunächst aber mal einen gewaltigen Nackenschlag auf dem großen und granulatreichen Kunstrasenplatz hinnehmen: Nach 70 Sekunden lagen die Grün-Weißen bereits 0:1 hinten - durch ein unglückliches Eigentor der Linksverteidigerin Jennifer Thamm. "Das war im Grunde ja der Super-Gau", merkte dazu Uevekovens 2. Vorsitzender Helmut Jaensch an.

Der Treffer zeigte Wirkung: Rund 20 Minuten brauchten die Gäste, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, waren in dieser Zeit ziemlich von der Rolle. Kapital vermochten die Aachener daraus aber nicht zu schlagen - in Gefahr brachten sie das Sportfreunde-Gehäuse generell nur noch ein einziges Mal (48.).

Danach übernahmen die Gäste eindeutig das Kommando, waren klar feldüberlegen, kurbelten speziell Annika Loose und Susi Franken mächtig an. Und Chancen gab's reichlich. Die erste gute Ausgleichschance hatte Vanessa Wistuba auf dem Fuß (15.), die auch in der Folgezeit einiges Abschlusspech hatte. So traf sie mit einem sehenswerten Schrägschuss die Latte (32.) und Sekunden vor dem Pausenpfiff den Innenpfosten.

Da stand es freilich schon 1:1. Verantwortlich war dafür Nesthäkchen Elena von den Driesch: Die 17-Jährige stand bei einer präzisen Flanke der ebenfalls guten Rechtsverteidigerin Kathrin Grünewald goldrichtig und nickte hoch ins rechte Eck ein (42.). Danach verfehlte Loose per Kopf nach einer Wistuba-Ecke das Tor nur knapp (45.).

Trotz des 1:1 hatten die Sportfreunde zur Pause die Nase vor dem großen Konkurrenten Sportfreunde Ippendorf, bei dessen Spiel in Bergisch Gladbach es zu diesem Zeitpunkt ebenfalls 1:1 stand. Wäre es in Aachen jedoch beim Remis geblieben, wäre Ippendorf aufgestiegen. Denn das siegte dank zweier ganz später Tore in der Bergisch Gladbacher Belkaw-Arena noch 4:2.

Für eine gewaltige Beruhigung des angekratzten Uevekovener Nervenkostüms sorgte dann die Torjägerin vom Dienst: In der 57. Minute verwandelte Christel Behr einen Handelfmeter nervenstark zum 2:1. Wirklich in Gefahr geriet der Sieg danach zwar nicht mehr, aber bis zur endgültigen Entscheidung mussten die Grün-Weißen dennoch bis zur vierten Minute der Nachspielzeit warten: Da schloss Loose einen Konter mit dem erlösenden 3:1 ab - da fielen sämtlichen Uevekovener Beteiligten Zentner von der Seele ab. Eine Minute später band Behr mit dem 4:1 das Schleifchen um den Sieg.

Direkt danach war Schluss, fing die Aufstiegssause an. Die setzte sich in den beiden gecharterten Bussen fort und endete im "Labor", dem Vereinsheim der Sportfreunde. Generell hatte sich der Trip nach Aachen damit auch für Uevekovens "Edelfan" Heribert Witschhofski aus Mönchengladbach gelohnt. Der 50-Jährige reist zu zig Uevekovener Spielen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, hatte sich gestern Vormittag erst in einen Zug von Mönchengladbach nach Köln gesetzt und dort in einen weiteren nach Aachen (die Strecke Geilenkirchen - Aachen wird zurzeit ja nicht befahren). Vom Aachener Hauptbahnhof war er dann zu Fuß ins Stadion gelaufen - auch eine Leistung.

Uevekoven: Elsholz - Grünewald, Maliqi, Berger (83. J. von den Driesch), Thamm (46. Bertrams) - Hünnekens, Franken - Loose, Behr, Wistuba - E. von den Driesch (79. Gaden)

(emo)
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