Aus Den Vereinen 50 Jahre an vorderster Front für Kuckum

Erkelenz · Fußball: Bewegender Moment in der "JHV" des SV: Nach einem halben Jahrhundert als 1. Geschäftsführer tritt Peter Hoffmann ins zweite Glied zurück. Thomas Portz übt heftige Kritik an Stadt und RWE. Jörg Pufahl wird im Juli Trainer.

 Genau ein halbes Jahrhundert war Peter Hoffmann (l.) Geschäftsführer des SV Niersquelle Kuckum. Als er in diesem Amt anfing, war Vorsitzender Thomas Portz (r.) noch nicht mal geboren. Das schöne Relief hatte Hoffmann zuvor vom Fußballkreis-Vorsitzenden Eduard Meinzer bekommen.

Genau ein halbes Jahrhundert war Peter Hoffmann (l.) Geschäftsführer des SV Niersquelle Kuckum. Als er in diesem Amt anfing, war Vorsitzender Thomas Portz (r.) noch nicht mal geboren. Das schöne Relief hatte Hoffmann zuvor vom Fußballkreis-Vorsitzenden Eduard Meinzer bekommen.

Foto: LAASER

Fast zwei Drittel seines Lebens führte Peter Hoffmann (73) die Geschäfte des SV Niersquelle Kuckum - wovon sich in der Jahresversammlung auch Kreis-Vorsitzender Eduard Meinzer mächtig beeindruckt zeigte: "Ich hab' in Arsbeck noch nicht mal die Hälfte geschafft", bemerkte er in seiner Laudatio launig, bezeichnete Hoffmann als "Schwergewicht" und listete dessen gesamtes Wirken im SVK auf: Von 1954 bis 1986 Spieler, dazu bereits in sehr jungen Jahren von 1962 bis 1964 Jugendleiter, danach drei Jahre 2. Geschäftsführer, ehe er 1967 für ein geschlagenes halbes Jahrhundert das Amt des Geschäftsführers übernahm. "Ich habe in dieser langen Zeit nur drei Vorsitzende erlebt: Helmut Clever, Hardy Beckers und Thomas Portz - auch das spricht doch für den Zusammenhalt in unserem Verein", merkte Hoffmann selbst an, ehe "Präses" Portz fünf Attribute auflistete, die Hoffmann auszeichneten: "Leidenschaft, Freude, Bodenständigkeit, Loyalität und Enthusiasmus."

In Hoffmanns große Fußstapfen tritt nun Lukas Storms, der ebenso wie alle weiteren Amtsträger für drei Jahre gewählt wurde. "Einen besseren Nachfolger kann ich mir gar nicht vorstellen", bekräftigte Portz, der auch schon in seine dritte Amtszeit geht und im Anschluss an diese große Ehrung noch die nun 80-jährigen Werner-Josef Kaumanns, Lorenz Kopp und Walter Felten zu Ehrenmitgliedern kürte und ihnen eine SVK-Uhr überreichte.

Der Vereinschef vermeldete in seiner 40-minütigen Rede aber nicht nur Positives, sondern auch fünf wenig erfreuliche Dinge - allen voran der Stillstand bei den Planungen zur Umsiedlung: "Es war ja mal angedacht, dass wir zur Saison 2020/2021 den Spielbetrieb am neuen Standort aufnehmen. Daran glaube ich nicht mehr so recht." Dafür sei 2016 einfach zu wenig passiert, hätten sich Stadt Erkelenz und Bergbau-Betreiber RWE Power seit April überhaupt nicht mehr gerührt.

"Da herrschte ein halbes Jahr lang wirklich absolute Funkstille. Und nachdem ich dann am 26. Oktober sowohl der Stadt als auch RWE deswegen mal eine E-Mail geschrieben hatte, haben es beide bis heute nicht für nötig befunden, darauf auch mal nur eine kurze Rückmeldung zu geben." Das Ganze sei völlig unverständlich - zumal sich in den kommenden Jahren ja auch noch etliche Vorstandsmitglieder mit ihrer privaten Umsiedlung befassen müssten. Portz: "Wir müssen daher jetzt wissen, wie es mit dem Verein weitergeht. Wir sind ja bereit, am neuen Standort zum Beispiel bei der Errichtung des Vereinsheims viel in Eigenleistung zu machen." Immerhin sei dem SV von der Stadt als Hauptplatz ein Kunstrasen bereits fest zugesagt worden - dazu noch ein kleinerer Aschenplatz in Aussicht gestellt worden. Portz: "Als zweiten Platz wollen wir aber weit lieber einen Naturrasen."

Die vier weiteren Ärgernisse seien der anhaltende Vandalismus am Sportplatz, dessen mangelnde Pflege durch die Stadt, der Unwille mancher Vereine zu Spielverlegungen ("da hören wir wirklich schlechte Ausreden") und die massiven Abwerbeversuche einiger Vereine bei Spielern, die schon längst ihre Zusage beim SVK gegeben hätten. Dazu lüftete Portz das Geheimnis, wer im Sommer Axel Malchow, den Trainer der Ersten Mannschaft, ablösen wird: Dann übernimmt den A-Ligisten Jörg Pufahl (53), noch Co-Trainer bei Bezirksligist Giesenkirchen.

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort