Fußball Ausgerechnet Dagistan trifft zum 1:0-Sieg
Wegberg · Mittelrheinpokal: Beeck spielt gegen Aachen 70 Minuten lang mit zwei Mann mehr, verliert aber dennoch. Das Tor des Tages köpft Sahin Dagistan. FC-Keeper Stefan Zabel hält einen Elfmeter. Aachens Coach Schubert geht auf Schiri los.
In der Regionalliga gehörte Sahin Dagistan bislang erst einmal zur Anfangsformation Alemannia Aachens. Wie erwartet lief der Stürmer, der im Sommer vom FC Wegberg-Beeck gekommen war, im Erstrundenspiel des Verbandspokals im Waldstadion aber auf - und avancierte an alter Wirkungsstätte zum Matchwinner: In der 56. Minute köpfte er eine scharfe Ecke Michael Lejans zum einzigen Tor ein, nachdem er sich von Bewacher Patrick Ajani blitzschnell Richtung kurzen Pfosten abgesetzt hatte - auch Keeper Stefan Zabel machte da nicht die beste Figur. "Natürlich ist ein schönes Gefühl, das Siegtor gemacht zu haben", meinte der 26-Jährige, der sich nach dem Spiel ausführlich mit den ehemaligen Kollegen unterhielt.
Gar nicht nach einem freundschaftlichen Plausch zumute war dagegen Aachens Coach Peter Schubert. Der rannte beim Abpfiff wie von der Tarantel gestochen auf Schiri Andreas Steffens los, attackierte diesen verbal äußerst heftig. Grund: Steffens hatte in der Anfangsphase gleich zwei Aachener mit Rot vom Platz gestellt: zunächst Kevin Behrens nach einer Rangelei mit Danny Fäuster (15., Steffens hatte einen Ellbogencheck gesehen), dann Bastian Müller nach grobem Foulspiel an Sebastian Wilms (20.). Während der erste Feldverweis im allgemeinen Gewühl schwer zu beurteilen war, ging der zweite auf alle Fälle in Ordnung: Der am Boden liegende Müller hatte keine Chance mehr, den Ball zu spielen, zielte bei seiner Attacke eindeutig nur auf Wilms' Sprunggelenk.
Ab diesem Zeitpunkt war es natürlich kein normales Spiel mehr, regierte die Hektik. Begonnen hatte der Gast aber sehr ordentlich. Dagistan (5.) und Dennis Dowidat (7.) hatten zwingende Chancen für einen frühen Führungstreffer auf dem Fuß. Den hatte dann erst recht Tim Jerat - per Elfmeter, nachdem Dagistan im Luftduell mit Fäuster zu Fall gekommen war und Steffens sofort auf den Punkt deutete. Doch Zabel hielt Jerats Elfer famos (30.).
Trotz der zweifachen Überzahl blieb Beeck viel zu passiv, nutzte die üppig vorhandenen Räume nicht. Dazu spielte der FC viel zu sehr in die Breite - Überraschungsmoment gleich Null. So hatte Aachen relativ wenig Mühe, die Hausherren in Schach zu halten - gutes Verschieben und die größere Zweikampfstärke reichten dafür schon aus. Beecks einzige ernsthafte Annäherung ans Aachener Tor in Hälfte eins erfolgte durch Dominik Bischoff unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff: Sein Schuss aus spitzem Winkel ging knapp am langen Eck vorbei.
Auch nach dem Rückstand änderte sich wenig. Bischoff scheiterte einmal an Keeper Frederic Löhe (60.) - das war's für lange Zeit. Erst ganz am Ende rafften sich die Kleeblätter auf, setzten Aachen unter Druck und hatten in der vierten Minute der Nachspielzeit die ganz große Ausgleichschance: Bei einem Freistoß Arian Berkigts kam Wilms aus fünf Metern unbedrängt zum Kopfball - Löhe holte den Ball aber noch aus dem Eck. "Auch wenn der Keeper da klasse reagiert hat: Den muss Sebastian machen", merkte FC-Coach Friedel Henßen dazu an.