Fußball Auswärtspremiere im Lohrheidestadion

Wegberg · Regionalliga: Morgen steht für Beeck das erste Auswärtsspiel an - bei der SG Wattenscheid 09. Während der FC noch auf das erste Erfolgserlebnis wartet, ist die SG mit einem 1:1 bei Meister Borussia Mönchengladbach II glänzend gestartet.

 Einer Übermacht, bestehend aus Erndtebrücks Kapitän Thomas Ziegler (l.) und Ahmet Saglam (r.), sieht sich hier Beecks Dominik Bischoff ausgesetzt. Auch morgen in Wattenscheid dürfte "Domme" in der Anfangself stehen.

Einer Übermacht, bestehend aus Erndtebrücks Kapitän Thomas Ziegler (l.) und Ahmet Saglam (r.), sieht sich hier Beecks Dominik Bischoff ausgesetzt. Auch morgen in Wattenscheid dürfte "Domme" in der Anfangself stehen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Das Ambiente fürs erste Regionalliga-Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte könnte für Aufsteiger FC Wegberg-Beeck nicht viel besser sein: Morgen ab 14 Uhr treten die Kleeblätter bei der Sportgemeinschaft Wattenscheid 09 im altehrwürdigen Lohrheidestadion an, das aktuell ein Fassungsvermögen von gut 16 000 Zuschauern hat.

"Auch wenn die SG zumindest zurzeit nicht die Ambitionen wie Alemannia Aachen, Rot-Weiß Essen oder Viktoria Köln hat, so ist sie doch ein Traditionsverein mit großer Vergangenheit", unterstreicht Beecks Teamchef Friedel Henßen. Von 1990 bis 1994 spielte der Verein aus Bochum sogar in der Bundesliga, schlug in der Aufstiegssaison Meister Bayern München mit 3:2. Bekannte und weiterhin aktive Profis, die aus der SGW hervorgegangen sind, sind die Altintop-Zwillingsbrüder Hamit und Halil.

Im Lohrheidestadion unternehmen die Schwarz-Roten nun ihren dritten Versuch, nach den beiden Heimniederlagen gegen Rödinghausen (0:5) und Erndtebrück (0:3) erste Tore und erste Punkte einzufahren. "Wenn jeder bei uns an seine Leistungsgrenze geht, zu 100 Prozent konzentriert ist und wir endlich auch mal das nötige Quäntchen Glück haben, können wir das auch schaffen", bekräftigt Henßen.

Beecks Teamchef war die vergangenen Tage intensiv mit Videostudium beschäftigt. Zum einen schaute er sich noch einmal das eigene Spiel gegen Erndtebrück an. Besonders genau sezierte er da die Entstehungsgeschichte des 0:2, das nicht zuletzt eine Folge schlechter Staffelung war: "Dieses Tor resultierte aus einer ganzen Fehlerkette, war beileibe nicht nur einer schuld. Da standen wir total falsch, konnte so nicht der eine für den anderen da sein, um Fehler auszubügeln. Genau das ist in dieser Liga aber unbedingt erforderlich."

Zum anderen schaute sich Henßen die kompletten 90 Minuten des Wattenscheider Saisonauftakts an, der erst am vergangenen Samstag erfolgte. Da holte die SG, die in der Vorsaison lange Zeit in akuter Abstiegsgefahr geschwebt hatte, bei Meister Borussia Mönchengladbach II ein überraschendes 1:1, führte bis zur 85. Minute sogar. Henßen: "Wattenscheid hat taktisch sehr klug und diszipliniert gespielt, dazu absolut schnörkellos. Genauso müssen wir nun auch spielen." Bei der SG wirkte auch Sascha Tobor mit. Der 24-Jährige ist ein Hilfarther Jung, wechselte vergangenen Sommer aus der Borussia-Reserve zur SGW. Die trainiert Farat Toku - praktisch. Offizieller Cheftrainer ist aber der Co- und Torwarttrainer Werner Scholz - aus einem simplen Grund: Der 70-Jährige hat die für die Regionalliga erforderliche A-Lizenz. Erst in diesem Sommer ist Scholz wieder bei der SG eingestiegen. "Den Job hab' ich mir von Farat, den ich schon lange kenne, noch mal aufschwatzen lassen", sagt das Torwart-Denkmal, das für Alemannia Aachen und den VfL Bochum 252 Bundesligaspiele bestritt - zur Krönung wurde er mit der Alemannia 1969 sogar Deutscher Vizemeister hinter Bayern München, stand ein Jahr später ebenfalls mit Aachen zudem im DFB-Pokal-Halbfinale (0:4 gegen den 1. FC Köln).

Apropos Köln: Dort wohnt Scholz seit zwei Jahren, fährt nun fünfmal die Woche von Weidenpesch aus nach Wattenscheid zu Training und Spiel. "Es macht einfach immer noch Spaß", sagt der kernige Rentner, der nach der Vorbereitung nicht das beste Gefühl hatte: "Da haben wir einmal 0:6 und einmal 0:5 verloren. Und da ja in dieser Saison wohl gleich fünf Teams absteigen müssen, konnte man es da schon mit der Angst zu tun bekommen." Umso erfreuter war dann auch Scholz über das Auftaktmatch: "Wir haben bei der Borussia richtig gut gespielt. Nur schade, dass wir noch den Ausgleich kassiert haben." Am Saisonziel ändere das aber nichts: "Wir wollen am Ende einfach nur über dem Strich stehen."

Zu Beeck könne er zwar leider nichts sagen ("das ist Sache von Farat"), aber immerhin sei er schon mal im Erkelenzer Land gewesen: "Ich habe mal meinen früheren Aachener Mitspieler Erwin Hermandung besucht. Der wohnt doch bei euch in der Ecke, oder?" Stimmt - der ist in Baal zuhause.

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort