Fußball Beeck ist mächtig heiß auf den "Clásico"

Wegberg · Mittelrheinliga: Heute (Anstoß 19.30 Uhr) steht für Beeck das Derby beim ewigen Konkurrenten Freialdenhoven an. Die Borussia ist nach drei Spielen noch ungeschlagen. "Das wollen wir natürlich ändern", sagt FC-Coach Friedel Henßen.

 Buchstäblich gut in Schuss ist Beecks Torjäger Sahin Dagistan (l.). Hier trifft er im Rurdorfer Sommercupfinale gegen Freialdenhoven zum 2:0 - Endstand 5:1. Heute Abend spielen die ewigen Rivalen um Punkte gegeneinander.

Buchstäblich gut in Schuss ist Beecks Torjäger Sahin Dagistan (l.). Hier trifft er im Rurdorfer Sommercupfinale gegen Freialdenhoven zum 2:0 - Endstand 5:1. Heute Abend spielen die ewigen Rivalen um Punkte gegeneinander.

Foto: NIPKO (ARCHIV)

Am Dienstagabend gewann der FC Wegberg-Beeck erstaunlich leicht das Kreispokalfinale bei Landesligist Germania Teveren 4:0. Erstaunlich deswegen, weil der Mittelrheinligist dort quasi mit seinem B-Team antrat - bis auf Abwehrchef Sebastian Wilms und eventuell Danny Richter wird heute Abend keiner der da eingesetzten Akteure auflaufen. Denn bei aller Wertschätzung für Teveren und den Kreispokal: Das eigentliche Derby, das Duell, auf das sich in Beeck alle immer besonders freuen, sind die Partien gegen den ewigen Rivalen Borussia Freialdenhoven aus dem Fußballkreis Düren - und das liegt bei weitem nicht nur daran, dass es vom Waldstadion aus zur Borussia eine ganze Ecker kürzer als zur Germania ist: Bis zum Teverener Heidestadion sind's 37 Kilometer, nach Freialdenhoven nur 28 Kilometer.

Und genau dort tritt der FC heute Abend zum "Clásico" an, wie diese Begegnung in Beeck gerne genannt wird - in direkter Anlehnung an das Gipfeltreffen in der spanischen Primera División zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. In den vergangenen zwei Jahrzehnten, genau gesagt seit dem Beecker Aufstieg 1994 in die damals Verbandsliga heißende höchste Spielklasse des Mittelrhein-Verbands, haben Beeck und Freialdenhoven regelmäßig die Klingen gekreuzt - in der Meisterschaft, im Mittelrheinpokal und beim Rurdorfer Sommercup. Dort trafen die Rivalen zuletzt vor gut einem Monat aufeinander: Der FC gewann das Turnier-Standardfinale gegen die Borussia 5:1 - sicherlich um zwei Tore zu hoch.

"Da hat Beeck jeden unserer Fehler konsequent bestraft - so wie so häufig gegen uns. Generell hat der FC von allen Mittelrheinligisten in der Offensive die brutalste Qualität", sagt Wilfried Hannes. Bange ist Borussias Dauercoach vor Beeck dennoch nicht: "Wir sind ein Stück näher an den FC rangekommen. Das hat auch das Rurdorfer Finale trotz des klaren Resultats gezeigt."

Dazu hat die Borussia dem FC in dieser Spielzeit eines voraus: Sie ist noch ungeschlagen. "Genau das wollen wir heute natürlich ändern", bekräftigt Beecks Coach Friedel Henßen. Der hat vor Freialdenhoven aber einigen Respekt: "Das ist eine sehr robuste und fußballerisch starke Truppe, die zudem ein sehr gutes Tempo spielt. Da müssen wir schon an unsere Grenzen gehen. Und wie in Rurdorf müssen wir unsere Chancen wieder eiskalt nutzen. Denn allzu viele werden wir voraussichtlich nicht bekommen."

Immerhin hat die Borussia erst ein Gegentor kassiert. Zunächst spielte die Hannes-Elf zweimal 0:0 (in Hürth und gegen Rheinbach), dann gewann sie beim hochgehandelten FC Friesdorf 3:1. Hannes: "Ich habe das Gefühl, dass in dieser Saison da nicht viele gewinnen werden. Das war auf dem kleinen alten Kunstrasen ein sehr intensives Spiel, das wir auch hätten verlieren können." Abwehrstark war die Borussia auf alle Fälle aber auch schon in der Vorsaison: Hinter Meister und Aufsteiger Bonner SC kassierte sie die wenigsten Gegentore (33). "Was uns da aber häufig gefehlt hat, war die Durchschlagskraft", blickt Hannes zurück.

Was nicht zuletzt daran lag, dass der jahrelange Stoßstürmer Kelly Ajuya verletzungsbedingt einen Großteil der Saison nicht zur Verfügung stand. Hannes: "Das haben wir nicht kompensieren können." Einen Nachfolger für Ajuya, der nun nach Walheim gewechselt ist, haben die Borussen aber gefunden: Von Landesligist GFC Düren kam Kevin Kruth. Der 30-Jährige kickte auch schon in der Regionalliga für Fortuna Köln, ehe ihn eine böse Erkrankung (Lymphdrüsenkrebs) stoppte. Kruth ließ sich nicht unterkriegen, bewältigte die Chemotherapie - und ist nun wieder voll da.

Voll da war am Dienstag im Heidestadion aber eben auch Beecks zweiter Anzug. Beeindruckt zeigte sich davon auch Borussias langjähriger Co-Trainer Michael Kruskopf. "Der kam in der Halbzeitpause zu mir und meinte, dass wir uns auf Jahre keine Sorgen zu machen brauchen", erläutert Henßen schmunzelnd. Sowohl fußballerisch als auch läuferisch sei seine B-Elf Teveren deutlich überlegen gewesen, bilanziert der FC-Coach zufrieden. "Die Jungs haben gezeigt, dass sie's drauf haben." Was für ihn aber keine Überraschung gewesen sei: "Im Donnerstagtraining, beim Spiel Elf gegen Elf, hat diese Formation schon häufig der A-Mannschaft das Leben sehr schwer gemacht."

(emo)
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