Fußball Beeck ringt der Borussia ein verdientes 1:1 ab

Mönchengladbach · Regionalliga: Der FC holt in einem ausgeglichenen Derby im Grenzlandstadion den anvisierten Punkt. Holtby trifft zum Ausgleich.

 4. Minute, Beecks erste Chance: Nach einer klasse Kombination über die linke Seite trifft Shpend Hasani (am Boden) den Ball aber nicht voll, Borussias Keeper Moritz Nicolas kann vor dem anstürmenden Sascha Tobor klären. Diese Szene war der mit Abstand größte Aufreger in Hälfte eins.

4. Minute, Beecks erste Chance: Nach einer klasse Kombination über die linke Seite trifft Shpend Hasani (am Boden) den Ball aber nicht voll, Borussias Keeper Moritz Nicolas kann vor dem anstürmenden Sascha Tobor klären. Diese Szene war der mit Abstand größte Aufreger in Hälfte eins.

Foto: Michael Schnieders

Sieben Punktspiele in Folge, in einem Zeitraum von 16 Jahren, hatte der FC Wegberg-Beeck gegen die U 23 Borussia Mönchengladbachs verloren - in der Regionalliga West und davor in der heute nicht mehr existierenden Oberliga Nordrhein. Diese Serie riss am Karsamstag. Mit dem 1:1 im Rheydter Grenzlandstadion bauten die Kleeblätter zudem ihre kleine Erfolgsserie aus, blieben in den vergangenen drei Spielen ungeschlagen und holten daraus fünf Punkte.

Der Teilerfolg vor 421 zahlenden Zuschauern in der weiträumigen Schüssel ging auch völlig in Ordnung. In der weitgehend ereignislosen ersten Hälfte (Ausnahme siehe Foto) beschränkten sich die Gäste überwiegend auf die Defensive, während den Fohlen herzlich wenig einfiel, um den Beecker Riegel zu knacken - dafür mangelte es nicht zuletzt an Tempo und Ideen. Lediglich, wenn der pfeilschnelle Ba-Muaka Simakala in Ballnähe kam, wurde es im Ansatz gefährlich.

Auch, weil wohl wenig klappte, verlegte sich speziell Thomas Kraus, Borussias Routinier auf der rechten Außenbahn, auffallend häufig auf Diskussionen mit dem Assistenten auf seiner Seite. Was Beeck durchaus recht war: "Wir wollten die Borussen ja auch durchaus dahin kriegen, dass sie die ganze Zeit diskutieren. In der Zeit konnten sie sich ja nicht auf Fußball konzentrieren", erläuterte Innenverteidiger Danny Fäuster lapidar - und schob nach: "Als ich mir mal Gladbachs Heimtabelle angeschaut habe, wusste ich, dass für uns was drin ist. Die Borussia hatte zu Hause vor diesem Spiel ja erst zwölf Punkte geholt."

Beeck steckte auch den frühzeitigen Ausfall von Simon Küppers gut weg, der beim Donnerstagtraining umgeknickt war, es aber dennoch erst einmal versuchte. "Auch mit Blick auf die vielen Spiele im April hat es aber keinen Sinn gemacht, weiterzuspielen", erklärte Küppers. Für ihn kam Thomas Lambertz, Nico Czichi rückte in die Mitte.

Direkt nach dem Seitenwechsel schien die Partie dann aber den erwarteten Verlauf zu nehmen. Ein feines Kraus-Zuspiel nahm Stoßstürmer Giuseppe Pisano volley, wuchtete den Ball aus 15 Metern unhaltbar in den Kasten - ein sehenswertes Tor (48.). Zwei Minuten später traf Marcel Benger die Oberkante der Latte - da hatte Beeck auch mal Glück. Weit weniger Glück hatte der FC in der 70. Minute, als Borussias Angriffswelle auch schon lange wieder völlig abgeebbt war: Gladbachs Keeper Moritz Nicolas, der im Unterschied zu seiner bärenstarken Vorstellung beim 2:1 im Hinspiel einige Unsicherheiten verriet, foulte Shpend Hasani elfmeterreif - die Pfeife des Unparteiischen Robin Braun blieb indes stumm.

Eine Szene, die Borussias Trainer Arie van Lent dennoch als Schlüsselszene wertete: "Ab dann hat Beeck wieder mehr an sich geglaubt, hat entschlossener gespielt und noch ein paar Prozente mehr rausgekitzelt." Was sich schon kurz darauf auch im Ergebnis niederschlagen sollte: Eine Flanke von Hasani, der eine Stunde lang völlig blass blieb, vorne kaum einen Ball festmachen konnte, sich dann aber gewaltig steigerte, köpfte Benger genau vor die Füße von Joshua Holtby. Der legte sich den Ball erst noch auf seinen starken rechten Fuß und traf dann platziert ins lange Eck (74.). Auch danach war Beeck sichtlich um ein weiteres Tor bemüht - klare Chancen gab es auf beiden Seiten allerdings nicht mehr.

"Wir haben nie aufgegeben, uns dafür dann mit einem verdienten Punkt belohnt", urteilte Beecks sehr präsenter Kapitän Maurice Passage, der viel einstecken musste, oft nur durch kleinere und größere Fouls zu bremsen war. "Wir wollten aggressiv spielen, die Lücken sofort schließen und entschlossen auf die zweiten Bälle gehen - das ist uns gut gelungen", meinte Czichi. Sehr einverstanden mit der Vorstellung seiner Elf zeigte sich auch Teamchef Friedel Henßen: "Ein Punkt in Gladbach ist für uns wirklich in Ordnung. Bis auf die Phase nach der Pause standen wir sicher, haben nur sehr wenig zugelassen. Unsere jüngsten Resultate gegen Borussia zeigen eindeutig eine positive Entwicklung."

In der Tat. Vor zwei Jahren verlor Beeck gegen die Borussia noch 0:5 und 2:6, beim 1:2 im Hinspiel hielt der FC dann schon prächtig mit. Nun gab's gegen den Fohlen-Nachwuchs den ersten Punkt der jüngeren Vergangenheit. Das letzte Erfolgserlebnis davor datiert vom 7. April 2001 - und damit vor fast genau 17 Jahren. Da gewann Beeck bei der Borussia 1:0 durch ein Foulelfmetertor von Guido Schmitz.

Beeck: Zabel - Passage, Fäuster, Hunold, Tobor - Wilms - Czichi, Küppers (24. Lambertz), Holtby, Müller (77. Dagistan) - Hasani

(emo)
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