Fußball Beeck schlägt Borussia aus der Distanz
Linnich · Fußball: Zum vierten Mal in Folge gewinnt der FC den Rurdorfer Sommercup gegen den Standard-Finalgegner Freialdenhoven - diesmal mit 2:0. Fabio Ribeiro und Johannes Walbaum treffen nach der Pause mit Weitschüssen.
Gleich zweimal über die volle Distanz musste am Wochenende Fabio Ribeiro gehen: Neben Danny Richter war der Portugiese der einzige Akteur des FC Wegberg-Beeck, der sowohl im Regionalliga-Auftaktmatch gegen Rödinghausen als auch 26 Stunden später im Finale des Rurdorfer Sommercups gegen Mittelrheinligist Borussia Freialdenhoven in der Anfangsformation stand. In beiden Partien spulte der 25-Jährige, zweifellos Beecks bester Balleroberer, ein enormes Laufpensum ab - und avancierte gestern im mit 2:0 gewonnenen "Clasico" gegen die Borussia auch noch mit zum Matchwinner: Mit einem Weitschuss aus gut 25 Metern, den Freialdenhovens Kapitän Fabian Jopek entscheidend abfälschte, brachte Ribeiro den Titelverteidiger in Führung (54.).
Trotz der Doppelschicht wirkte er nach dem Spiel nicht sonderlich geschlaucht. "Es war nicht so schwer, wie ich selbst gedacht hatte", meinte er - und lenkte den Blick rasch aufs Wesentliche: "Wir haben nun zwei Wochen Zeit, die Niederlage gegen Rödinghausen zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Und der Turniersieg hier in Rurdorf ist sicherlich fürs Selbstvertrauen gut."
Johannes Walbaum, der gegen die Borussia ohnehin häufig trifft, brachte vor 793 zahlenden Zuschauern ebenfalls per Weitschuss Beecks vierten (und wieder mit 2500 Euro honorierten) Rurdorfer Turniersieg in Folge in trockene Tücher: Sein Gewaltschuss aus 22 Metern rauschte unhaltbar ins Tor - da streckte sich auch Borussias Torwart-Dino und Unikum Sascha Rodemers (37) vergeblich. Der frühere Beecker Keeper war am Freitagabend im mitreißenden Halbfinale gegen Alemannia Aachen II (8:7 nach Elfmeterschießen) zu Borussias Matchwinner geworden: Coach Wilfried Hannes wechselte ihn kurz vor Ende der Verlängerung ein - "Rosi" dankte es im Elfmeterschießen mit zwei gehaltenen Schüssen.
Im Finale bekam Rodemers lange Zeit wenig Arbeit - die erste Halbzeit war auf beiden Seiten sehr chancenarm. Die eindeutig beste Gelegenheit hatte kurz vor der Pause Borussias Philipp Simon, der am prächtig reagierenden Keeper Stefan Nöhles scheiterte (43.). Simon war auch maßgeblich am zweiten Aufreger der ersten Halbzeit beteiligt: Die Attacke von Sebastian Jansen gegen Simon im Strafraum roch nach Elfmeter - die Pfeife von Schiri Rainer Koll blieb indes stumm. "Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn der Schiri da pfeift", räumte Beecks Teamchef Friedel Henßen ehrlich ein. "Ein ganz klarer Elfmeter", schäumte Kollege Hannes, der sich im Anschluss an die eigene Nase packte: "Wir nutzen einfach unsere Chancen nicht. Dann darf man sich nicht wundern, wenn man trotz guter Leistung verliert." Eingewechselt wurde bei der Borussia der frühere Gerderather Sven Jansen. "Sven macht sich hier bislang richtig gut", lobte Hannes.
Richtig zufrieden mit seinem Team war Henßen: "Hut ab vor meiner Mannschaft - gerade nach dem Spiel vom Samstag. Nun haben wir zwei Wochen Zeit, dann starten wir in die Regionalliga." Das Wort "starten" habe er nicht versehentlich benutzt, erklärte Henßen auf Nachfrage: "Das meine ich auch so."
Grund zur Freude hatte gestern auch Trainer Dirk Ruhrig: Er wurde 44 Jahre alt. Henßen feixend: "Der Dirk ist echt ein alter Sack." Hintergrund der Frotzelei: Henßen selbst ist gerade mal einen Monat jünger - am 1. September wird auch er 44 . . .
Beeck: Nöhles - Karamarko, S. Jansen, A. Jansen, Karakas - Ribeiro (90. Küppers), Finlay (46. Walbaum) - Lo Iacono (70. Ingmann), Richter (60. Lambertz) - Wirtz (85. Weber), Berkigt
