Fußball Beeck spielt heute erstmals um Punkte gegen Alemannias Erste

Wegberg · Regionalliga: Um 19 Uhr wird auf dem Aachener Tivoli eine Premiere angepfiffen.

 Szene aus Beecks bislang einzigem Spiel im neuen Tivoli-Stadion: Am 23. April 2013 duellierten sich die Teams im Halbfinale des Mittelrheinpokals - die Alemannia siegte 2:1 nach Verlängerung. Beecks Sahin Dagistan (l.) gewinnt hier das Kopfballduell gegen Aachens Armand Drevina. Ebenso wie "Daggi" dürfte auch Simon Küppers (r.) heute Abend für den FC wieder auflaufen.

Szene aus Beecks bislang einzigem Spiel im neuen Tivoli-Stadion: Am 23. April 2013 duellierten sich die Teams im Halbfinale des Mittelrheinpokals - die Alemannia siegte 2:1 nach Verlängerung. Beecks Sahin Dagistan (l.) gewinnt hier das Kopfballduell gegen Aachens Armand Drevina. Ebenso wie "Daggi" dürfte auch Simon Küppers (r.) heute Abend für den FC wieder auflaufen.

Foto: WBI (ARCHIV)

Legt man allein die Bilanz der letzten fünf Punktspiele zu Grunde, könnte man von einem Duell auf der vielzitierten Augenhöhe sprechen: Sowohl Alemannia Aachen als auch der FC Wegberg-Beeck haben aus den vergangenen fünf Regionalligaspielen nur einen Punkt geholt. Womit die Gemeinsamkeiten der beiden Vereine aber auch schon enden. Die Rollen sind heute Abend im neuen Tivoli-Stadion beim Duell Profis gegen Amateure jedenfalls klar verteilt: Die Alemannia ist haushoher Favorit, Beeck fühlt sich im ersten Punktspiel der Vereinsgeschichte gegen Aachen I in der Außenseiter-Rolle sehr wohl.

"Auch wenn wir bislang erst einen Punkt geholt haben: Wir fahren nicht zum Gratulieren zum Tivoli, sondern um da was zu holen. So selbstbewusst sind wir schon", erklärt Friedel Henßen. Der Teamchef freut sich wie alle im Beecker Lager auf dieses historische Spiel sehr: "In der Liga haben wir bei der Alemannia bislang nur auf dem Dach des Parkdecks am Tivoli gegen deren Reserve gespielt - heute im Stadion. Das ist schon etwas ganz Besonderes."

Das gilt erst recht für Sahin Dagistan. Kein Wunder, gehörte der 27-Jährige doch bis zum 20. August dieses Jahres noch zum Kader der Alemannia - dann kehrte er mangels Perspektive bei der Alemannia nach Beeck zurück. "Ich bin sehr heiß", bekennt der Angreifer.

Christian Benbennek, der bei der Alemannia im Sommer auf Peter Schubert als Cheftrainer folgte, kann den Wechsel nachvollziehen: "Für Sahin war es in der Summe der richtige Schritt. Auch aufgrund einer Knieverletzung hatte er in der Vorbereitung bei uns ein wenig den Anschluss verloren, hatte einen beträchtlichen Fitnessrückstand."

Benbennek selbst steht heute Abend zweifellos unter weit größerem Druck als Kollege Henßen. Sollten die Kartoffelkäfer gegen Beeck nicht gewinnen, könnte es für ihn allmählich eng werden - Regionalliga-Mittelmaß lässt sich in Aachen auf Dauer nun einmal schlecht verkaufen. "Natürlich nagt der Misserfolg an einem", räumt Benbennek ein. Mut mache ihm aber der Auftritt vom vergangenen Freitag. Da verlor die Alemannia im Mittelrheinpokal gegen Drittligist Fortuna Köln unglücklich 0:2. "Die Art und Weise, wie wir da gespielt haben, war absolut in Ordnung", sagt Aachens Coach. Was Henßen als Augenzeuge der Partie bestätigt: "Die Fortuna hat aus drei Chancen zwei Tore gemacht, Aachen war im Grunde das bessere Team."

Beide Kölner Tore fielen nach Ecken. Was auch Henßen ein wenig verwundert hat. Denn Standards zählen eigentlich zu den Aachener Stärken - auch dank Jannik Löhden und Peter Hackenberg, den beiden Funktürmen in der Innenverteidigung. Der 2,02 Meter lange Löhden führt dank seiner Kopfballstärke sogar Alemannias interne Torschützenliste an: Vier Ligatore stehen für den Verteidiger schon zu Buche.

"Standards vor dem eigenen Tor müssen wir nach Möglichkeit vermeiden. Daher dürfen wir uns auf keinen Fall zu weit hinten reindrängen lassen", fordert Henßen, der im Unterschied zur zweiten Halbzeit beim 1:1 gegen RW Ahlen und dem 5:3 im Pokalspiel beim SV Nierfeld wieder mit einer Fünferkette spielen lassen dürfte. Gegen Ahlen war auch Benbennek im Waldstadion: "Da hat Beeck in der zweiten Halbzeit eine Scheißegal-Mentalität gezeigt, und das meine ich absolut positiv. Da hat der FC mutig nach vorne gespielt und brutal gefightet - auch auf die Gefahr hin, das zweite Gegentor zu kriegen. Der Ausgleich war dann hochverdient."

Für den war Danny Richter zuständig. Der torgefährliche Offensivmann aus Erkelenz freut sich aufs heutige Spiel ebenfalls mächtig: "Vor einigen Wochen bei Rot-Weiß Essen habe ich zum ersten Mal in meinem Leben vor einer großen Kulisse gespielt. Das hat richtig Spaß gemacht, erlebe ich daher gerne noch einmal." An der Essener Hafenstraße waren es 6300 Besucher - noch etwas mehr dürften es im heutigen Derby schon werden.

Gastgeber Alemannia rechnet mit 7000 bis 8000 Zuschauern. Darunter dürften auch etliche frischgebackene Studenten sein. Denn die Alemannia gewährt allen Aachener Erstsemestern des soeben begonnenen Wintersemesters bei Vorlage des Studentenausweises freien Eintritt - freilich nicht mehr an der Abendkasse. Auch für Interessenten aus dem Erkelenzer Land (sehr viele von hier studieren in Aachen) gilt: Bis heute um 14 Uhr müssen die Freikarten (Stehplatz nach Wahl) im Alemannia-Fanshop an der Krefelder Straße abgeholt werden. Vielleicht wird heute so der Gäste-Stehblock auch dank Studenten aus dem Erkelenzer Land ein wenig voller, als als dies in Essen der Fall war.

(emo)
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