Fußball Beeck tanzt mit Paukenschlag in den Mai

Bergisch Gladbach · Mittelrheinliga: Völlig überraschend gewinnt der FC das Topspiel in Herkenrath 2:0 - verdient. Doppelschlag von Küppers und Berkigt kurz nach der Pause. Nach Ampelkarte für Dagistan spielt Beeck ab der 75. Minute in Unterzahl.

 Da spritzt einiges Granulat auf dem Herkenrather Kunstrasen auf: Beecks Sahin Dagistan (r.) lupft den Ball über TV-Keeper Tom Brauer zum in der Mitte mitgelaufenen Arian Berkigt - der köpft den Ball darauf zum 2:0 ins Tor.

Da spritzt einiges Granulat auf dem Herkenrather Kunstrasen auf: Beecks Sahin Dagistan (r.) lupft den Ball über TV-Keeper Tom Brauer zum in der Mitte mitgelaufenen Arian Berkigt - der köpft den Ball darauf zum 2:0 ins Tor.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Am Mittwoch vergangener Woche wurde Günter Stroinski, Vorsitzender des FC Wegberg-Beeck, 65 Jahre alt. Das passende Geschenk dazu servierte ihm gestern die Erste Mannschaft. Denn ausgerechnet im Spitzenspiel beim TV Herkenrath fanden die Kleeblätter nach sehr mageren Wochen in die Erfolgsspur zurück, siegten ebenso überraschend wie verdient 2:0. Womit der FC-Boss selbst nicht gerechnet hatte: "Ich glaube nicht, dass wir heute hier was holen", hatte er kurz vor Anpfiff bekannt.

Womit in der Tat nicht zu rechnen war - ganz abgesehen von den grundsätzlichen Möglichkeiten sprachen auch die Formbarometer beider Teams eine ganz andere Sprache: Beeck mit nur einem Pünktchen, dafür aber zwölf Gegentoren aus den vergangenen vier Spielen, Herkenrath dagegen bis auf ein Remis alle weiteren Rückrundenspiele gewonnen - da schien für viele nur die Höhe des Herkenrather Sieges fraglich zu sein.

Vor rund 300 Zuschauern auf dem Herkenrather Sportplatz Braunsberg meldeten sich die Kleeblätter nun aber eindrucksvoll zurück und bewiesen, dass mit ihnen im Meisterschaftsrennen noch zu rechnen ist. "Dieser Sieg ist einfach auch wichtig für die Moral. Meine Jungs haben Herkenrath keine Räume gegeben, standen sehr sicher", lobte Coach Friedel Henßen. Einer Ansicht, der sich sein Herkenrather Kollege Alex Voigt vorbehaltlos anschloss: "Bis zum letzten Drittel des Spielfelds war's ganz okay, doch dort vorne sind wir viel zu selten gefährlich geworden. Wir hatten ja nur ein, zwei echte Chancen."

Wobei sich Beeck zweimal selbst in Bedrängnis brachte: Kurz vor der Pause verdaddelte Thomas Lambertz den Ball, Herkenrath spielte ruckzuck in die Spitze auf Joshua Hauschke, doch Norman Post rettete mit einer spektakulären Grätsche. "Auch mir kann ja mal was gelingen", merkte er launig zu seiner Großtat an. Und kurz nach der Pause köpfte Maurice Passage ungewollt, aber sehr gefährlich aufs eigene Tor, doch da rettete Danny Fäuster in ähnlich imposanter Manier wie vergangene Woche Dortmunds Sven Bender beim Schuss von Bayerns Arjen Robben. "Generell haben wir ja nur ganz wenig zugelassen", bilanzierte Fäuster, der mit Simon Küppers ein ganz starkes Innenverteidiger-Duo bildete. Aber auch alle anderen arbeiteten ebenso konsequent wie konzentriert - so auch die blutjunge Doppelsechs mit Yannik Leersmacher und Nico Czichi.

Mit kräftiger Windunterstützung hatte Herkenrath vor dem Seitenwechsel zwar eindeutig mehr vom Spiel, doch viel fiel den Bergischen nicht ein. Umgekehrt setzte Beecks Kapitän Arian Berkigt ein erstes Ausrufezeichen vor dem TV-Gehäuse (32.). Berkigt war dann auch Wegbereiter der Führung: Seine präzise Freistoßflanke köpfte Simon Küppers ein (54.). Sechs Minuten später setzte Beeck noch einen drauf: Nico Czichi spielte in die Tiefe auf Sahin Dagistan, dessen Hereingabe köpfte Berkigt ins leere Tor (60.). Auch die völlig überzogene Ampelkarte für Dagistan in der 75. Minute (Schiri Jan Sauerbier wertete ein harmloses Foul als Vereitelung einer großen Torchance) brachte Beeck danach nicht mehr aus der Spur.

Beeck: Zabel - Passage, Fäuster, Küppers, Post - Leersmacher, Czichi - Kochan (86. Sharaf), Lambertz (90. Zayton) - Berkigt (88. Yilmaz), Dagistan

(emo)
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