Fußball Beeck trotzt Fortuna-Profis ein Remis ab

Wegberg · Fußball: Vor rund 1000 Zuschauern im Waldstadion holt der Regionalliga-Aufsteiger gegen Zweitligist Düsseldorf ein beachtliches 1:1. Per Elfmeter gelingt Johannes Walbaum kurz vor Schluss der sicherlich etwas glückliche Ausgleich.

 Gleich mit drei Fortunen nimmt es hier Beecks Eigengewächs Alex Jansen auf. Der Innenverteidiger geht in seine zweite Seniorensaison, wurde zur Pause durch seinen Namensvetter Sebastian Jansen ersetzt.

Gleich mit drei Fortunen nimmt es hier Beecks Eigengewächs Alex Jansen auf. Der Innenverteidiger geht in seine zweite Seniorensaison, wurde zur Pause durch seinen Namensvetter Sebastian Jansen ersetzt.

Foto: JÜRGEN LAASER

Als nach dem Spiel einige junge Fortuna-Profis frisch geduscht an ihr vorbeischlurften, konnte sich Eva Karschkes einen Kommentar nicht verkneifen: "Jungs, guckt nicht so traurig! Ihr habt hier immerhin einen Auswärtspunkt geholt." Womit Beecks jahrzehntelange Platzkassiererin, eine ausgesprochene Institution beim FC, die Lacher auf ihrer Seite hatte. Und auch die Adressaten selbst reagierten nach einer kurzen Phase der Irritation so, wie der launig-herzliche Spruch auch gemeint war: Sie grinsten ebenfalls - wenngleich ein bisschen gequält.

Was auch kein Wunder war. Denn wirkliche Freude konnte beim Zweitligisten nach dem Spiel im Waldstadion nicht aufkommen - das Team aus der Landeshauptstadt musste sich beim zwei Klassen tiefer spielenden FC Wegberg-Beeck im Saison-Eröffnungsspiel des FC mit einem 1:1 begnügen. Bis zur 87. Minute sah es danach freilich nicht aus. Bis dahin war der Regionalliga-Aufsteiger noch kein einziges Mal gefährlich vor dem Gästetor aufgetaucht, war mit dem 0:1 gut bedient. Das hatte Fortunas Blitz-Verpflichtung Didier Ya Konan nach einem dicken Schnitzer von Beecks Abwehrchef Patrick Ajani erzielt (28.).

Dann trat jedoch Maurice Pluntke auf den Plan. Düsseldorfs Verteidiger missriet ein Rückpass zu Keeper Michael Rensing völlig, Beecks vom 1. FC Mönchengladbach gekommener Zugang Enzo Wirtz erlief sich den Ball, sprintete in den Strafraum und wurde dort von Rensing zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte ausgerechnet Beecks Vizekapitän Johannes Walbaum, ein Mann mit Fortuna-Vergangenheit (Saison 2008/2009), zum vielumjubelten 1:1. Angemessenes Fingerspitzengefühl bewies zudem Niklas Dardenne: Der Schiri verzichtete auf die fürs Foul eigentlich fällige Rote Karte für Rensing - ein Platzverweis hätte so gar nicht zu diesem netten Freundschaftsspiel gepasst.

Was den Einsatz ihrer Zugänge in der Startformation angeht, handhabten das beide Trainer sehr unterschiedlich: Während Beecks Friedel Henßen von den Neuen zunächst nur Danny Richter (vom VfJ Ratheim) aufs Feld schickte, tat dies Düsseldorfs Frank Kramer gleich im halben Dutzend: Neben Ya Konan begannen auch Kevin Akpoguma, Karim Haggui, Julian Koch, Sercan Sararer und Christian Strohdiek.

Der von Hannover 96 verpflichtete Ya Konan ließ per Kopf auch die erste große Chance aus (13.) - seine zweite nutzte er, ehe er bei seiner dritten den Pfosten traf (37.). Kurz darauf nagelte Michael Liendl den Ball an die Unterkante der Latte (42.), ebenfalls Aluminium traf nach der Pause noch Kaan Akca (70.).

Da hatte Fortunas Druck aber schon nachgelassen, plätscherte die Partie ein wenig dahin - bis zu Beecks Ausgleich quasi aus dem Nichts. Der animierte auf der Bank Henßen noch zu einem launigen Spruch: "Patrick, wir könnten nun führen", sagte er da zu dem neben ihm sitzenden Ajani, der beim 0:1 eben nicht gerade glücklich ausgesehen hatte und später ebenso wie Kollege Sebastian Wilms angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Und Elfmetertorschütze Walbaum war bemüht, sein Tor gegen seinen früheren Klub nicht zu hoch zu hängen, und mühte sich stattdessen um die Einordnung des Ergebnisses: "Das 1:8 gegen die Fortuna im Vorjahr war ein Ausreißer nach unten. Heute haben wir das wieder ein wenig korrigiert, uns gut verkauft." Das von der Fortuna angeschlagene Tempo sei jedoch nicht sonderlich hoch gewesen: "Das war für mich Regionalliga-Niveau, und genau an dieses Tempo müssen wir uns nun also gewöhnen. Das erwartet uns auch in der Meisterschaft."

Aus einem speziellen Grund hatte Walbaum, Beecks Vizekapitän, freilich noch persönlichen Grund zur Freude: Das erste angefertigte Beecker Fan-Trikot trägt seinen Namen und seine Rückennummer - eine "Auftragsarbeit" für einen Beecker Anhänger aus Aachen, der sich das ausdrücklich so gewünscht hatte.

(emo)
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