Hinrunden-Bilanz Beecker schlagen sich besser als gedacht

Erkelenz · Der FC Wegberg Beeck fasste als Regionalliga-Aufsteiger nach einem verkorksten Start rasch Fuß. Vom 26. August bis 13. Oktober holte er aus zehn Spielen 16 Punkte - so viele wie zwei Jahre zuvor in der gesamten Saison. Danach ließ es Beeck aber an Effektivität mangeln.

 Zwei Beecker, auf die in der ersten Saisonhälfte auch in der Regionalliga wieder Verlass war: Vizekapitän Simon Küppers (l.) und Spielführer Maurice Passage, beobachtet vom Wuppertaler und früheren Beecker Enzo Wirtz.

Zwei Beecker, auf die in der ersten Saisonhälfte auch in der Regionalliga wieder Verlass war: Vizekapitän Simon Küppers (l.) und Spielführer Maurice Passage, beobachtet vom Wuppertaler und früheren Beecker Enzo Wirtz.

Foto: Michael Schnieders

Der Auftakt im Paul-Janes-Stadion verhieß nichts Gutes und weckte Erinnerungen ans erste Regionalligajahr: Bei Fortuna Düsseldorf II ging Beeck 1:6 unter. Alles wie gehabt also? Mitnichten. Denn nach dieser ersten kurzen Phase, die sich auch noch auf das zweite Spiel beim Wuppertaler SV (0:3) erstreckte, fassten die Kleeblätter im Unterschied zur Saison 2015/2016 rasch Fuß in dieser de facto Profiliga.

Schon bei der folgenden Heimpremiere, dem 1:2 gegen das Spitzenteam KFC Uerdingen, deutete der Aufsteiger mehr als an, dass er in der 4. Liga diesmal kein Kanonenfutter abgeben würde. "Ab Uerdingen war für uns die Vorbereitung auch erst abgeschlossen. Die eigentliche Vorbereitung war nach nur dreiwöchiger Pause mit vier Wochen, in der viele urlaubsbedingt auch mal fehlten, zwangsläufig zu kurz", erläutert Teamchef Friedel Henßen - und durfte sich bestätigt sehen: "Ab dem Uerdingen-Spiel war das Team doch in einem ganz anderen, viel besseren Zustand."

In der Tat. Eine Woche später, am 26. August, folgte mit dem 2:1 bei der U 21 des 1. FC Köln auch schon der erste Sieg - der Auftakt zu sehr erfolgreichen Wochen, in denen die Schwarz-Roten aus zehn Spielen 16 Punkte sammelten - und damit exakt so viele wie zwei Jahre zuvor in der gesamten Saison. Herausragend war dabei das völlig verdiente 1:1 gegen den Tabellenvierten Borussia Dortmund U 23, das 3:0 gegen den Dritten SC Wiedenbrück, das (angesichts etlicher Chancen aber eigentlich noch zu dürftige) 1:1 vor großer Kulisse in Essen und schließlich das ebenso spektakuläre wie emotionale 3:1 gegen den ebenfalls sehr ambitionierten SV Rödinghausen.

Letztere Partie markierte freilich auch den Wendepunkt Nummer zwei. Denn die Woche darauf folgte das herbe 0:7 bei Meister Viktoria Köln. Was der Auftakt zu mageren Wochen bis zur Winterpause bedeutete, in denen Beeck aus sechs Partien nur noch einen Punkt holte (das 1:1 bei RW Oberhausen dank Shpend Hasanis Last-Minute-Tor). In diese Phase fiel zudem das schmerzhafte Aus im Mittelrheinpokal - und das ausgerechnet beim ewigen Rivalen Borussia Freialdenhoven (das 1:2 nach einer schlappen Vorstellung war aber verdient).

Zur Winterpause ist Beeck auf Platz 15 notiert - und damit auf dem womöglich ersten Abstiegsplatz. Vom definitiv rettenden Platz 14, auf dem der Bonner SC steht, trennt den FC freilich nur das schlechtere Torverhältnis. Der Klassenerhalt ist also kein Ding der Unmöglichkeit. Und kleine Randnotiz: Mit 21 hat Beeck genauso viele Tore erzielt wie das Topteam Uerdingen.

Das alles ist weit mehr, als zu erwarten war. Zum einen zeigte sich, dass Spieler wie Sebastian Wilms, Simon Küppers, Maurice Passage, Thomas Lambertz und Marius Müller aus den schmerzlichen Erfahrungen von vor zwei Jahren eine Menge gelernt haben - und es nun weit besser machen. Und zum anderen erwiesen sich die Zugänge als wahre Glücksgriffe: Mit Joshua Holtby, Shpend Hasani, Mark Szymczewski und Sascha Tobor schlugen vier von fünf Neuen voll ein - eine außergewöhnlich gute Quote.

"Wir sind voll im Rennen. Bis auf wenige Ausnahmen waren wir immer konkurrenzfähig", stellt Henßen heraus - um dann doch den Finger in die Wunde zu legen, die speziell die beiden letzten Spiele gerissen haben: "Gegen Düsseldorf hatten wir ein Chancenverhältnis von 7:4, in Dortmund von 6:4. Wir verlieren diese Spiele aber 0:3 und 0:2, und daher sind diese beiden Partien auch diejenigen, die mich im Nachhinein am meisten ärgern. Wir müssen einfach viel effektiver werden, aus vier Chancen auch mal drei Tore machen."

Dass seine Schützlinge das können, bewiesen sie ein Mal: beim 3:0 gegen Wiedenbrück. Der umgekehrte Fall war freilich weit häufiger. Und es sagt einiges aus, dass gleich drei Mal der Torwart eindeutig der beste Mann beim Gegner war und hauptsächlich er ein viel besseres Ergebnis für Beeck verhinderte: Das war beim 1:1 in Essen, beim 1:2 gegen die U 23 Borussia Mönchengladbachs und beim 0:3 gegen Düsseldorf der Fall.

(emo)
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