Fußball Berkigt, Walbaum, Tkacz - Beecks "Trio infernale"

Wegberg · Mittelrheinliga-Nachdreher: Ein Terzett ragt beim 8:4 gegen Bergheim heraus. Und Bolivard liefert klasse Heimdebüt ab.

 Die Ouvertüre des Spektakels: Arian Berkigt umkurvt in der 7. Minute Bergheims Keeper Kevin Kraus und schießt zum 1:0 für Beeck ein.

Die Ouvertüre des Spektakels: Arian Berkigt umkurvt in der 7. Minute Bergheims Keeper Kevin Kraus und schießt zum 1:0 für Beeck ein.

Foto: NIPKO

Johannes Walbaum hatte eine Antwort ziemlich schnell parat. "Ist doch nicht so lange her. 8:2 gegen Erftstadt am letzten Spieltag der vorletzten Saison", sagte der Vizekapitän des FC Wegberg-Beeck. Der war am Freitagabend nach dem spektakulären 8:4 gegen Aufsteiger FC Bergheim 2000 gefragt worden, wann er ein Ligaspiel zum letzten Mal mit acht Toren gewonnen habe.

Die denkwürdige Torflut im Waldstadion kommentierte Kapitän Arian Berkigt mit einer kräftigen Prise Understatement: "Heute ist uns einiges gelungen. Das hat Spaß gemacht." Und der dreifache Torschütze Oskar Tkacz, Beecks drittes großes Trumpfass an diesem Abend, bekannte, "auf diesem Niveau" noch nie so hoch gewonnen zu haben. "Aber drei Tore in einem Spiel habe ich schon mal gemacht - auch für Beeck: gegen den SV Siegburg in der A-Jugend-Mittelrheinliga unter Trainer Dirk Ruhrig."

Beecks "Trio infernale" erzielte zusammen nicht nur fünf Tore, sondern gab zu sechs Treffern auch die direkte Vorlage. Und am besonders schön herausgespielten Tor des Abends, Dominik Bischoffs Treffer zum 6:2, war das Trio auch maßgeblichen beteiligt, auch wenn der letzte Pass dann vom eingewechselten Malick Bolivard kam - nur beim 4:2 durch Simon Küppers per Kopf nach einem Bischoff-Freistoß an die Lattenunterkante hatte das Trio nicht seine Füße im Spiel.

Apropos Bolivard: Der 27-jährige französische Stoßstürmer feierte in der knappen halben Stunde seines Mitwirkens einen glänzenden Heimeinstand - nicht zuletzt, weil er sich nahtlos in den Beecker Kombinationswirbel einfügte. Bemerkenswert war zudem, dass er beim 6:2 (da hatte er ja noch nicht selbst getroffen) freistehend nicht selbst den Abschluss suchte, sondern den noch besser postierten Bischoff bediente. "Bei uns gibt's keine Ego-Shooter. Da gönnt jeder dem anderen ein Tor. Anderenfalls würde ich aber auch stinkig werden", versicherte Walbaum.

Mit höchst zwiespältigen Gefühlen dürfte dagegen Stefan Zabel an diesen Abend zurückdenken. Zum einen machte Beecks Keeper bei dem ein oder anderen Weitschuss-Gegentor nicht die beste Figur. Zum anderen musste er nach einer Stunde mit einem Pferdekuss das Spielfeld vorzeitig verlassen, kam so dann Stefan Nöhles zu seinem Ligadebüt. "Bis Sonntag dürfte er aber wieder fit sein - unser Physio Baptist Polman kriegt das schon hin", blieb Coach Friedel Henßen gelassen.

Weit weniger relaxed reagierte er auf die Gegentore. "Das waren viel zu viele. Mir wäre lieber gewesen, wir hätten 4:0 gewonnen", bekannte Henßen in der Pressekonferenz im Stadionzelt. Worauf ein Besucher in einer Mischung aus Entrüstung und Schalk sein lautstarkes Veto einlegte: "Denk' doch auch mal an die Zuschauer! Für uns war das einfach ein geiles Spiel!" Dem ist nichts hinzuzufügen.

(emo)
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