Fußball Dagistan sichert Beecks 1:0-Arbeitssieg

Wegberg · Mittelrheinliga: Der FC tut sich gegen gut verteidigende Siegburger schwer. In der zähen Partie vergibt Berkigt zweimal die Führung. Eine klasse Kombination bringt in Hälfte zwei den Dreier: Richters Maßflanke netzt Dagistan gekonnt ein.

 So viel Betrieb im Siegburger Strafraum wie hier herrschte nicht häufig. Den Flug des Balles verfolgen gebannt auch die drei Beecker (v.l.) Nico Czichi, der spätere Torschütze Sahin Dagistan und Thomas Lambertz.

So viel Betrieb im Siegburger Strafraum wie hier herrschte nicht häufig. Den Flug des Balles verfolgen gebannt auch die drei Beecker (v.l.) Nico Czichi, der spätere Torschütze Sahin Dagistan und Thomas Lambertz.

Foto: JÜRGEN LAASER

Eine Menge Arbeit hatte im Waldstadion vor dem Spiel zwischen dem FC Wegberg-Beeck und dem SV Siegburg Aushilfs-Stadionsprecher Stefan Frühling, der den beruflich verhinderten Romulus Timar vertrat: Die elektronische Anzeigentafel ließ sich partout nicht auf 0:0 bringen. Erst nachdem das FC-Beiratsmitglied bis auf 49:0 gestellt hatte, sprang die Tafel beim nächsten Klick aufs gewünschte Resultat um.

Weit weniger musste Frühling dann im Spiel selbst auf die Fernbedienung drücken. Genau gesagt nur ein einziges Mal. Die Kleeblätter gewannen die zähe Partie 1:0 - hochverdient, aber eben sehr mühsam. "Das war ein klassischer Arbeitssieg", urteilte Thomas Lambertz, während Vizekapitän Maurice Passage, Beecks bester Feldspieler, eine weitere Standard-Redewendung für so einen Fall bemühte: "Die drei Punkte haben wir. Mund abputzen und weitermachen!"

Für Beeck wäre es wohl wesentlich einfacher geworden, wenn Arian Berkigt vor der Halbzeit zumindest eine seiner beiden guten Chancen genutzt hätte. Zunächst verfehlte der Kapitän mit einem Schlenzer knapp das Tor (6.), dann scheiterte er nach glänzender Vorarbeit Danny Richters an Keeper Niclas Altmann (35.). "Wenn ich diese beiden Dinger mache, haben wir Ruhe", merkte "Ari" dazu selbst an.

Beim FC lief für den gelb-rot gesperrten Sebastian Wilms Nico Czichi diesmal in der Innenverteidigung auf, dessen Part im Mittelfeld übernahm Richter, in dieser Saison so erstmals in der Anfangsformation. Gegen gut verteidigende und bestens organisierte Gäste, die mit Fünferkette spielten und mit hoher Laufarbeit geschickt verschoben und die Räume wirkungsvoll zustellten, tat sich Beeck vor 172 Zuschauern sehr schwer, weitere Chancen zu kreieren. "Wir haben da aber auch einfach mit zu wenig Tempo gespielt. Generell war das heute eine schwere Geburt", analysierte FC-Coach Friedel Henßen.

Die wäre wohl noch schwerer geworden, wenn Siegburg kurz vor der Pause seine einzige zwingende Chance im Spiel zur Führung genutzt hätte. Den Kopfball von Vincent Stöcker aus fünf Metern hielt Stefan Zabel aber bravourös (43.). Beecks Keeper strahlte generell wieder sehr viel Sicherheit aus und spielte vor allem auch prima mit.

Nach der Pause intensivierte Beeck seine Bemühungen - und wurde rasch belohnt: Berkigt schickte Richter auf dem linken Flügel auf die Reise, dessen halbhohe Hereingabe brachte Sahin Dagistan gekonnt über die Linie - ganz so einfach war das für den nicht (57.).

Das Tor sollte für lange Zeit der einzige Aufreger bleiben - Beeck musste nicht mehr unbedingt, und bei Siegburg machte sich ein gewisser Kräfteverschleiß nach dem aufopferungsvollen Abwehrkampf bemerkbar. "Es ist eben verdammt schwer, einer Topmannschaft wie Beeck 90 Minuten Paroli zu bieten - zumal wir einige Verletzte haben. Meine Jungs haben aber alles gegeben, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen. Es ist sicher keine Schande, gegen Beeck zu verlieren", urteilte sehr aufgeräumt SV-Coach Kinan Moukhmalji.

In der Schlussphase hatten Armand Drevina (85.) und Dagistan (86.) das 2:0 auf dem Fuß, vergaben aber jeweils. So blieb's bis zum Ende spannend, auch wenn der SV keine wirkliche Chance mehr hatte.

Wie schon beim vergangenen Spiel in Bergisch Gladbach machte sich Beecks Betreuer Max Warnecke auf der Tribüne wieder als Kameramann nützlich, filmte die Partie für die Videoanalyse, nachdem dies beim ersten Spiel gegen Hennef der langzeitverletzte Philipp Schroeder getan hatte. "Das macht echt Spaß", verriet Warnecke über seine neue Zusatzaufgabe.

Beeck: Zabel - Passage, Czichi, Klee, Müller - Kumanini, Drevina - Richter (75. Sharaf), Lambertz (90. Pohlig) - Berkigt (88. Godlevski), Dagistan

(emo)
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