Doch auch bereits heute Abend steht für van Lent ein Derby an - mit eigener Beteiligung. Dann treten seine Jungs beim FC Wegberg-Beeck an - Letzter gegen Erster heißt es da. "Natürlich sind wir klarer Favorit, doch aus dem Stadion werden wir Beeck sicher nicht schießen", wiegelt van Lent ab, der von 1999 bis 2004 erfolgreich für die Borussia auf Torejagd ging. Am Dienstag beobachtete er Beeck im Sportpark Höhenberg beim 0:4 im Mittelrheinpokal-Viertelfinale bei Viktoria Köln. "So souverän, wie es das Ergebnis aussagt, war der Kölner Erfolg keineswegs. Beeck hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht und sicherlich um zwei Tore zu hoch verloren."

An der grundsätzlichen Ausgangslage ändere das aber nichts: "Auch wenn der Platz tief und daher schwerer bespielbar sein dürfte: Natürlich wollen wir dieses Spiel gewinnen, und wenn wir mit der entsprechenden Einstellung und der eventuell auch gebotenen Geduld ins Spiel gehen, dann sollten wir auch die drei Punkte holen." Das war in den drei bisherigen Punktspielen nach der Winterpause indes nur beim 2:1 in Wattenscheid der Fall. Daheim musste sich der Fohlen-Nachwuchs trotz wiederholter Führung sowohl gegen Alemannia Aachen als auch gegen die Schalker U 23 jeweils mit einem 2:2 begnügen. "Da hat mir in einigen Situationen gerade auch die Körpersprache nicht gefallen", moniert van Lent.

Friedel Henßen wäre über derartige Sorgen wohl sehr froh. "Borussia ist von der Nummer eins bis zur Nummer 24 topbesetzt", bekräftigt Beecks Teamchef, der die Borussia in den beiden 2:2-Heimspielen unter die Lupe genommen hat. "So wie Alemannia und Schalke müssen auch wir es tun: über 90 Minuten die Borussen in Zweikämpfe zwingen und sie hingebungsvoll bearbeiten. Nur dann haben eine ganz kleine Chance." Bei den beiden bisherigen Aufeinandertreffen war das nicht der Fall: In der Sommer-Vorbereitung verlor Beeck daheim 0:7, wenige Wochen darauf das Punktspiel im Rheydter Grenzlandstadion 0:5.

Weit mehr als das fuchsen den Teamchef aber die vier Tore in Köln: "Wir hätten schließlich alle verhindern können, wenn wir jeweils konsequenter zugepackt hätten. Da waren Situationen bei, da hätten wir einfach auch mal mit Vollspann unter die Murmel treten und diese auf die Tribüne schießen müssen." Das Gebot für heute sei daher klar: "Keinen Zirkus in der eigenen Hälfte machen, klare Bälle spielen." Was ein robustes Zweikampfverhalten mit einschließe. Henßen: "Wir sind oft einfach auch zu brav. Wir haben von unseren Gegnern schon öfter zu hören bekommen, dass wir ja eine richtig nette Truppe seien."

Selbst mal nicht so nett zeigte sich Henßen übrigens vor dem Spiel in Köln gegenüber Viktorias Coach Tomasz Kaczmarek. "Der wollte unbedingt auf der Anstoßzeit 19.30 Uhr bestehen. Dabei hatten wir wegen des gewaltigen Staus auf dem Kölner Autobahnring über zweieinhalb Stunden für die Anfahrt gebraucht, waren daher erst sehr spät im Sportpark angekommen." Daher habe er für Kaczmareks Insistieren kein Verständnis gehabt und zu ihm gesagt: "Wenn ihr unbedingt wollt, dann könnt ihr um halb acht ja schon mal alleine anfangen." Letztendlich ging's um 19.45 Uhr los.

Derweil gehen die Beecker Personalplanungen weiter voran: Auch Nico Finlay und Amaar Zayton haben nun verlängert. Beide waren im Sommer aus der eigenen Jugend gekommen. Henßen: "Sie ziehen voll mit, haben nun auch in der Vorbereitung in den Tests gegen Niederrhein-Oberligisten überzeugt."