Fußball Die Gemeinschaft steht beim Aufsteiger an der ersten Stelle

Erkelenz · Fußball: In der B-Liga, Staffel 2, hat mit Sven Regn ein Erkelenzer das Sagen.

 Der FC Randerath/Porselen löste bereits an Muttertag im Mai das Ticket für die Kreisliga A.

Der FC Randerath/Porselen löste bereits an Muttertag im Mai das Ticket für die Kreisliga A.

Foto: NIPKO

HEINSBERG Am Muttertag um genau 16.45 Uhr stand es fest: Dank eines 5:1-Sieges in Kleingladbach sicherte sich der FC Randerath/Porselen frühzeitig sein A-Liga-Ticket. Die Mannschaft hatte eine beeindruckende Spielzeit hinter sich: Sie blieb ungeschlagen, kassierte nur zwölf Gegentore und stellte mit 92 Treffern auch den besten Angriff. Stürmer Holger Schubert war mit 42 Toren gar treffsicherster Schütze des ganzen Kreises. "Rapo" kehrt somit nach acht Jahren B-Liga in die oberste Kreisklasse zurück. "Das ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der vor sieben Jahren begann", erzählte Harald Friedrichs, Vorsitzender des Vereins. Der Erkelenzer Sven Regn kehrte vom FC Wegberg-Beeck zurück und beerbte seinen Vater Jupp auf dem Posten des Cheftrainers. Fortan gehörte der FC zu den Topadressen, der erhoffte schnelle Aufstieg blieb zunächst jedoch aus: "Wir verloren oft die knappen Spiele gegen andere Spitzenteams", blickte Friedrichs zurück.

Die Mannschaft wuchs dennoch stetig, denn Philosophie des Vereins war seit dem Zusammenschluss beider Dörfer, ohne finanzielle Anreize den Fokus auf gemeinschaftlichen Zusammenhalt zu setzen. "Die Spieler sollen hier freiwillig spielen. Tatsächlich stammen alle Spieler des Kaders aus der eigenen Jugend, sind durch Freundschaften dazu gekommen oder zugezogen. Niemand wurde mit Geld gelockt, denn bis auf die eine oder andere Kiste Bier nach dem Spiel bekommt man hier nichts", so der Vereinsvorsitzende. Einzige Ausnahme: Die Meisterschaft. "Dann haben wir eine Traktorfahrt spendiert. Wir sind ein Dorfverein im klassischen Sinne und wollen dies auch ganz bewusst pflegen - denn das macht uns besonders stolz", sagt Friedrichs.

Den sportlichen Höhenflug dieser Spielzeit machte Friedrichs vor allem am neuen Co-Trainer Frank Lambertz fest: "Er ist etwas undiplomatisch, nimmt kein Blatt vor den Mund und schnauzt gerne auch mal die Spieler an. Die sind aber dankbar dafür, denn sie wissen, dass sie das brauchen." Sogar als die Elf gegen Aphoven-Laffeld bereits 10:0 führte, erzählte Friedrichs, hätte Lambertz weiter jeden Fehlpass lauthals kritisiert. Der Erfolg gab ihm letztlich recht.

In der kommenden Saison liegt der Fokus klar auf dem Klassenerhalt. "Wir wollen schnell in der Liga ankommen und uns dann über die Jahre etablieren", sagt Friedrichs. Mit dieser starken Gemeinschaft ist das dem kleinen Dorfverein zuzutrauen.

(doh)
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