Motorsport Dramatische letzte Stunden auf Wüstenkurs

Wegberg · Motorsport: Kenneth Heyer fällt in Dubai aus, Leipert Motorsport wird mit dem Lamborghini Klassendritter beim 24-Stunden-Rennen.

 Die Fahrer Melvin Moh, Oliver Webb, Aleksander Schjerpen, Tadas Volbikas und Lim Keong Wee mit dem großen Team von Leipert Motorsport aus Rath-Anhoven in Dubai.

Die Fahrer Melvin Moh, Oliver Webb, Aleksander Schjerpen, Tadas Volbikas und Lim Keong Wee mit dem großen Team von Leipert Motorsport aus Rath-Anhoven in Dubai.

Foto: PETR FRYBA/RACING (ARCHIV)

Das 24-Stunden-Rennen von Dubai, veranstaltet von der niederländischen Creventic BV aus Gennep, eröffnete nun schon in der 13. Auflage die Motorsportsaison 2018. Und mit dabei im fast 100 Fahrzeuge großen Starterfeld mit beinahe 400 Piloten aus 42 Nationen war auch Langstreckenspezialist Kenneth Heyer aus Wegberg am Steuer des vom schweizer Hofor-Racing-Team eingesetzten Mercedes-AMG GT3 sowie aus Rath-Anhoven Leipert Motorsport mit einem Lamborghini Huracán Super Trofeo.

Hofors Startnummer 1 stand als Gewinner der 24-Stunden-Serie 2017 natürlich im Blickfeld und hatte sich in der mit 15 Nennungen zahlenmäßig stärksten Kategorie A6-Am unter anderem mit Chevrolet Corvette C6-ZR1, Renault RS 01 GT3, Audi R8 LMS, Porsche 911 GT3R sowie natürlich AMG-GT3 herumzuschlagen. Und Kenneth Heyer, der erst vor wenigen Wochen nach 2016 zum zweiten Mal als Gewinner der "Mercedes-AMG-Championship" (Pro) ausgezeichnet worden war, griff mit seinen bewährten Teamkollegen Chantal und Michael Kroll, Roland Eggimann (Schweiz) und Christaan Frankenhout (Niederlande) nach 2014, 2015 und 2016 zum vierten Mal in der Wüste an, wozu Frankenhout den guten neunten Startplatz im Zeittraining beisteuerte.

Diesen auszubauen, das war das Ziel, was auf der überfüllten 5390 Meter langen Asphaltbahn gar nicht so einfach war, weil es wegen vieler Un- und Zwischenfälle immerhin zu 13 Code-60-Phasen kam. Und dennoch gab es besonders in der Nacht "einige super spannende Fights", erinnerte sich Heyer nach seinem zweiten Stint, "da lagen wir sogar für zwölf Runden in Führung". Hochgerechnet sah es nach einer Top-Ten-Platzierung aus, ehe die "Defekthexe" (O-Ton Heyer) zuschlug: Ein Problem mit der Lenkung kostet 20 Minuten und elf Plätze, die Aufholjagd von "Rolli" Eggimann endete dann vier Stunden vor der Zielflagge in einem "typischen Rennunfall" (Ausweichmanöver beim Überholen), der auch noch den gesamt führenden Black-Falcon-Mercedes ins Aus riss.

Ähnlich erging es der Startnummer 10 von Leipert Motorsport in der Klasse SPX-Special Cars: Während der finalen Stunden des Rennens hielt das Team sicher den zweiten Platz in der Klasse. In der vorletzten Rennstunde dann die Katastrophe: Ein Mitbewerberfahrzeug traf den Lamborghini seitlich auf Höhe des Ölkühlers. Melvin Moh (Malaysia) am Steuer brachte den Lamborghini in die Boxengasse, wo der Ölkühler auch noch direkt vor der Leipert Box ein Feuer im Motorraum entfachte. Dank der schnellen Reaktion der Boxencrew konnten die Flammen aber umgehend gelöscht werden, bevor weitere Schäden verursacht wurden. Nichtsdestotrotz, das war das Rennende, das Teammanager Ingo Leipert so bewertete: "Wir haben ein brillantes Wochenende bis zur vorletzten Stunde des Rennens erlebt. Fahrer und Crew haben einen prima Job gemacht und das Auto lief fehlerfrei. Ein solcher Kontakt mit einem anderen Auto ist für uns alle ein Drama. Durch die starke Leistung während des Rennens haben wir uns als bestes Lamborghini-Team qualifiziert und uns mit 541 Runden noch den dritten Klassenrang gesichert. Wir sind schon in zwei Wochen zurück bei der Lamborghini Super Trofeo Middle East Meisterschaft."

Neben Melvin Moh waren für Leipert als Fahrer Oliver Webb (England), Aleksander Schjerpen (Norwegen), Lim Keong Wee (Singapur) und Tadas Volbikas (Litauen) am Steuer. Der ehemalige Gesamtsieger und Dubai-Veteran Webb katapultierte den Lamborghini Huracan Super Trofeo sofort an die Spitze der SPX-Klasse. Er sicherte sich mit einem Vorsprung von fast 1,5 Sekunden die Pole-Position der Klasse, legte dann auch einen grandiosen Eröffnungsstint hin und übergab an Lim Keong Wee als Führender in der Klasse auf dem 15. Gesamtrang. Von da an rotierten die Fahrer und das Team entschied sich für Doppelstints. Diese klar definierte Strategie wurde verfolgt, damit das Auto in der Box nicht zu lange Standzeiten hatte.

(hg)
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