Fußball Durchmarsch durch Kreisligen abgeschlossen

Erkelenz · Kreisliga A: Die FC-Reserve feierte seit ihrer Wiedergründung 2013 den dritten Aufstieg in Serie, spielt künftig wieder auf Verbandsebene.

 Geschafft: Zum dritten Mal in Folge stieg die Reserve des FC Wegberg-Beeck auf. Mann des Erfolgs: Trainer Maik Schiffers (5.v.r.).

Geschafft: Zum dritten Mal in Folge stieg die Reserve des FC Wegberg-Beeck auf. Mann des Erfolgs: Trainer Maik Schiffers (5.v.r.).

Foto: NIPKO

WEGBERG Es ist gerade mal drei Jahre her, da hatte der FC Wegberg-Beeck keine Reserve. Für deren Wiedergründung sorgte 2013 dann maßgeblich Stefan Frühling, heute Beisitzer im Vorstand. Via Homepage des FC startete er eine Suche nach Spielern. Es fand sich ein bunt zusammengewürfelter Haufen mit sogar einigen Mittvierzigern. Das Team startete logischerweise ganz unten in der C-Liga. Am Ende schaffte diese "Internet-Truppe" aber ungeschlagen den Aufstieg in die B-Liga - und war dabei gewiss keine "Übermannschaft".

Danach folgte freilich ein radikaler Kurswechsel. Der Trainer Frühling wurde durch Beecks langjährigen Reservespieler Maik Schiffers ersetzt - und die Truppe nahezu komplett ausgetauscht. Schiffers lotste auch viele frühere Mitspieler zurück nach Beeck - mit Erfolg. In der folgenden Saison gelang der zweite Aufstieg hintereinander, der FC kickte in der abgelaufenen Saison 2015/2016 im Kreisoberhaus.

Aber auch das war nur eine Durchgangsstation. Denn der Favoritenrolle, die die Konkurrenz vor der Saison den Kleeblättern eilfertig zugeschoben hatte, wurden die Schwarz-Roten dann auch gerecht, schafften im dritten Jahr den dritten Aufstieg - und damit den schnellstmöglichen Durchmarsch durch die Kreisligen zurück auf Verbandsebene. In der nächsten Saison spielt Beecks Reserve in der Bezirksliga.

Der Weg zum neuerlichen Triumph war freilich holprig: "Bis zum Winter waren wir eine echte Einheit, eine eingeschworene Truppe. Danach kehrte der Schlendrian ein, wurde es zunehmend schwieriger", bekennt Schiffers - und macht keinen Hehl daraus, dass das aus seiner Sicht mit der Nichtverlängerung seines Vertrags zu tun gehabt habe. Bereits im Januar hatte der FC bekanntgegeben, dass in der neuen Saison Ralf Anic, Trainer von Beecks U 15, das Reserveteam übernehmen würde, sich die Wege von Schiffers und Beeck im Sommer also trennen würden. Womit nicht alle Spieler einverstanden waren. Etliche folgen ihm nun auch zum Bezirksligisten Sportfreunde Uevekoven, den Schiffers im Juli übernimmt.

Beecks Dominanz in der Liga bröckelte, vor den unmittelbar aufeinander folgenden Topspielen gegen Union Würm/Lindern und beim SV Kuckum Ende April/Anfang Mai geriet der eigentlich schon sicher geglaubte Aufstieg plötzlich in Gefahr. Worauf sich Beecks Verantwortliche zu einer drastischen Maßnahme entschlossen: Das Team wurde ordentlich mit Akteuren aus dem Regionalligakader bestückt - nicht nur mit den ständig in der Reserve kickenden Nachwuchsleuten Alex Jansen, Amaar Zayton und Nico Finlay, sondern auch mit etlichen Hochkarätern.

Dennoch langte es in beiden Spielen nur jeweils zu einem Remis: Gegen Union Würm/Lindern lag der FC auf heimischem Kunstrasen gar 0:2 zurück, schaffte durch ein spätes Tor noch das 2:2. Auch auf der holprigen Kuckumer Asche lag Beeck wenige Tage später zunächst zurück, rettete dann aber mit 1:1 noch einen Punkt. Womit sich die Kleeblätter die ärgsten Widersacher immerhin aber vom Leib hielten. Entscheidenden Anteil hatte daran Dominik Bischoff: Beecks langjähriger Akteur der Ersten Mannschaft schoss gegen die SG in der 89. Minute mit einem trockenen Linksschuss aus 16 Metern das so wichtige 2:2 - und in Kuckum mit einem sehenswerten Freistoß das 1:1.

Wahrlich meisterlich geriet am vorletzten Spieltag dafür dann aber das buchstäbliche Meisterspiel: Mit einem triumphalen 14:1 gegen den 1. FC Wassenberg/Orsbeck löste Beeck das Bezirksliga-Ticket. Bis auf Danny Richter spielten da für den FC auch nur Akteure, die das gesamte Jahr über in der Reserve aufgelaufen waren. "Danach ist schon vieles von mir abgefallen. Denn Druck war immer da. Wir haben uns über die Ziellinie gerettet", sagt Schiffers - und stellt ein wenig bedauernd fest: "Ich kann jetzt nicht mehr ernten, was ich gesät habe."

Was von der Saison auf alle Fälle haften bleibt, ist die extreme Torgefahr: Satte 116 Tore schoss der FC (siehe Info-Kasten). Was dabei auffällt, ist die gewaltige Streuung. Einen so herausragenden Knipser wie Schwanenbergs Liga-Schützenkönig Lukas Schwarz (32 Tore) hatten die Beecker nicht in ihren Reihen, wurde Amaar Zayton mit gerade mal 15 Toren schon interner Schützenkönig.

Kehrseite der Medaille: Das Team war für die Konkurrenz rein gar nicht auszurechnen, teilen sich den äußerst üppigen Torekuchen doch sage und schreibe 26 Spieler - da konnten sich die Gegner beim Versuch, Beecker Tore zu verhindern, schlichtweg nicht auf die sonst obligatorischen drei, vier Mann konzentrieren.

(emo)
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