Fußball Eduard Meinzer geht in seine vierte Amtszeit

Kreis Heinsberg · Der Kreistag des Fußballkreises Heinsberg gestern Abend in Oberbruch war von großer Harmonie geprägt. Dazu gab's ein interessantes "Grußwort" von Hans-Christian Olpen.

 Der neue Vorstand des Fußballkreises Heinsberg (v.l.): Eduard Meinzer, Konrad Bohnen, Bruno Pigorsch, Tom Eisentraut, Josef Küppers, Ursula Sieben, Heino Hamel, Frank Laut und Ralf Schmidt.

Der neue Vorstand des Fußballkreises Heinsberg (v.l.): Eduard Meinzer, Konrad Bohnen, Bruno Pigorsch, Tom Eisentraut, Josef Küppers, Ursula Sieben, Heino Hamel, Frank Laut und Ralf Schmidt.

Foto: UWE HELDENS

90 Minuten dauert in der Regel ein Fußballspiel - und exakt so lange dauerte in der Oberbrucher Festhalle auch der Kreistag. Dass der so flott über die Bühne ging, lag vor allem daran, dass es - wie erwartet - keine Konfliktpunkte und Diskussionen gab. Auch die Wahlen gingen sehr zügig über die Bühne. Eduard Meinzer wurde dabei einstimmig für weitere drei Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Der Arsbecker geht damit in seine vierte Amtszeit, führt den Fußballkreis seit 2007. In seiner "Regierungserklärung" skizzierte Meinzer vor allem die Zukunft des Fußballs im Kreis Heinsberg. "2001 hatten wir noch 479 Jugendteams, 2016 sind es nur noch 377 - ein Schwund von 21 Prozent. Und der Scheitelpunkt des demografischen Knicks ist noch lange nicht erreicht, ist erst für 2024 zu erwarten." Daraus ableitend stellte der alte und neue Vorsitzende einige Fragen in den Raum: "Ist die Beitragsstruktur unserer Vereine noch zeitgemäß? Und können es sich die Vereine wirklich noch leisten, in der Kreisliga Spieler zu bezahlen? Viel mehr Geld als bislang muss künftig jedenfalls in die Jugendarbeit investiert werden."

 FVM-Vizepräsident Hans-Christian Olpen (l.) und Eduard Meinzer (3.v.l.) ehrten (v.l.): "Hermi" Jansen, Udo Lamberti, Stefan Cüster, Willi Deckers, Bruno Pigorsch, Dieter Lindenlauf, Thomas Graf, Dirk Over, Toni Gottschalk und Ralf Schmidt.

FVM-Vizepräsident Hans-Christian Olpen (l.) und Eduard Meinzer (3.v.l.) ehrten (v.l.): "Hermi" Jansen, Udo Lamberti, Stefan Cüster, Willi Deckers, Bruno Pigorsch, Dieter Lindenlauf, Thomas Graf, Dirk Over, Toni Gottschalk und Ralf Schmidt.

Foto: Uwe Heldens

Dass es der klassische Dorf-Fußballverein immer schwerer hätte, zeigten doch auch andere Bereiche: "In vielen Orten gibt's keine Kneipe mehr, und überall werden Pfarreien zusammengelegt." Die Politik ermahnte Meinzer, von den Vereinen nur maßvolle Beiträge für die Nutzung von Sportstätten zu verlangen - und keineswegs vorhandene Sportplätze zu schließen. "Diesen Fehler hat die Politik schließlich schon einmal in den 70er Jahren gemacht, als viele Bahnstrecken stillgelegt und entwidmet wurden. Heute würde man das häufig gerne wieder rückgängig machen - doch das geht nicht. Diesen Fehler sollte die Politik also nicht wiederholen."

Zuvor hatte Meinzer gemeinsam mit Hans-Christian Olpen, Vizepräsident des Fußball-Verbands Mittelrhein (FVM), die Ehrungen vorgenommen. Zu Ehrenmitgliedern des Fußballkreises Heinsberg wurden die aus Kreisvorstand oder Kreisspruchkammer ausscheidenden Dieter Lindenlauf, Udo Lamberti und Willi Deckers ernannt. "Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Mit all ihren Ämtern zusammen haben diese Drei insgesamt 320 Jahre Ehrenamt geleistet", lobte Meinzer. Die goldene FVM-Verdienstnadel erhielten Stefan Cüster, Toni Gottschalk, Dirk Over und Bruno Pigorsch, die silberne Thomas Graf und Ralf Schmidt. Mit der goldenen FVM-Ehrennadel geehrt wurden - beide in Abwesenheit - Manfred Sieben und Helmut Holländer. Zugegen war der Empfänger der silbernen FVM-Ehrennadel: "Hermi" Jansen.

Neben dem Kreis-Vorstand (siehe Info) wurde auch die komplette Kreis-Spruchkammer gewählt. Die führt nun Helmut Waldhaus als Vorsitzender. Beisitzer sind Jörg Markmann, Christian Grün, Reiner Decker, Ulrich Höfels, Dieter Verjans und Sascha Weuthen. Zu Delegierten des Fußballkreises beim FVM-Verbandstag am 25. Juni in Hennef wurden neben dem Vorstand Thomas Klingen, Geschäftsführer des FC Wegberg-Beeck, und Stephan Schmitz, neuer Vorsitzender des SV Helpenstein, gewählt. Meinzer: "Beide haben sich dafür aus eigenen Stücken beworben - so etwas habe ich auch noch nicht erlebt."

Und dann waren da noch die beiden Grußworte. Während das von dem Heinsberger CDU-Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers konventionell ausfiel, war das von FVM-Vizepräsident Olpen mehr ein Programm als ein Grußwort. Darin ermunterte er unter anderem die Vereinsvertreter, sich von den Kommunen bei Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur nicht mit dem Argument leerer Kassen abspeisen zu lassen. "Wie unser Präsident Alfred Vianden gerne sagt, ist sehr wohl Geld da, das aber falsch verteilt wird." Vor allem sei da aber das Land in der Pflicht: "Das muss dafür Programme auflegen."

(emo)
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