Fußball Effektiver FC holt fünften Turniersieg in Serie

Linnich · Fußball: Beeck gewinnt das Rurdorfer Standardfinale im "Clásico" gegen Mittelrheinliga-Kollege Borussia Freialdenhoven mit 5:1.

 45. Minute: Mit diesem wuchtigen, aber nicht unbedingt unhaltbaren Weitschuss erzielt Beecks Angreifer Sahin Dagistan das 2:0.

45. Minute: Mit diesem wuchtigen, aber nicht unbedingt unhaltbaren Weitschuss erzielt Beecks Angreifer Sahin Dagistan das 2:0.

Foto: NIPKO

Sascha Rodemers tat überrascht: "Ich steh' tatsächlich auf dem Spielberichtsbogen. Ich bin mir sicher, das hat unser Trainer Wilfried Hannes mit dem Gedanken an ein eventuelles Elfmeterschießen getan", mutmaßte der Torwarttrainer Borussia Freialdenhovens in der Rurdorfer Sprecherkabine kurz vor Anpfiff des Sommercup-Standardfinals gegen den FC Wegberg-Beeck beim lockeren Verzell in der Sprecherkabine mit Stadionsprecher Uwe Gerresheim. Zu seiner aktiven Zeit galt "Rosi" schließlich als ausgesprochener Elferkiller - und das hatte das 38-jährige Torwartunikum auch in seinen Beecker Jahren einige Male unter Beweis gestellt.

Gestern sollten "Rosis" Fertigkeiten indes nicht gefragt sein. Nach 90 Minuten hatte Beeck die Partie unerwartet deutlich mit 5:1 für sich entschieden, gewann damit bei der 32. Auflage zum fünften Mal in Folge den Cup im Finale gegen die Borussia und holte sich insgesamt den siebten Turniersieg. Damit rückten die Kleeblätter ein weiteres Stück näher an Rekordsieger Freialdenhoven (zehn Erfolge) heran. Der erneute Triumph wurde mit der stattlichen Siegprämie von 2500 Euro versüßt - ein netter Grundstock für Beecks Mannschaftskasse in der bald beginnenden Saison.

So deutlich, wie es das Ergebnis aussagt, war das Endspiel aber keineswegs gelaufen - der FC siegte in der lange Zeit ausgeglichenen Partie sicherlich um zwei Tore zu hoch. "Trotz des Resultats: Wir haben heute gezeigt, dass wir jedem in der Liga weh tun können - auch Beeck am vierten Spieltag. Heute hat der FC im Unterschied zu uns aber fast jede Chance genutzt. Das zeugt von seiner brutalen Qualität", befand Hannes - ein Urteil, das sein Beecker Kollege Friedel Henßen durchaus bestätigte: "Freialdenhoven nutzt seine erste große Chance nicht - wir schon. Generell haben wir heute sehr effektiv gespielt."

Dazu gehörte auch, dass der FC die entscheidenden Tore zu sehr günstigen Momenten erzielte. Nachdem Yannick Kuhnke bereits in der ersten Minute Borussias Führung vergeben hatte, schlug es kurz darauf im anderen Kasten ein: Ein Zuspiel von Thomas Lambertz drückte Sahin Dagistan zu Beecks früher Führung über die Linie (3.). Danach entwickelte sich ein völlig verteiltes Spiel - sogar mit leichten optischen Vorteilen für die Borussia. Deren beste Ausgleichschance hatte Pascal Schneider - Beecks viel Sicherheit ausstrahlender Keeper Stefan Zabel holte den guten Schuss aber noch aus dem Winkel (30.).

Eine weit weniger gute Figur gab dessen Freialdenhovener Pendant kurz vor dem Pausenpfiff ab: Ivan Ljubicic ließ Dagistans wuchtigen, aber sicher nicht unhaltbaren flachen Weitschuss zum 2:0 ins Netz passieren (45.).

Borussias neuer Stoßstürmer Kevin Kruth, als Nachfolger des langjährigen Sturmtanks Kelly Ajuya verpflichtet, sorgte kurz nach Wiederanpfiff mit seinem Anschlusstor für neue Hoffnung im Freialdenhovener Lager (50.). Doch zehn Minuten später war dieses zarte Pflänzchen auch schon wieder ausgetreten: Nach Lambertz-Zuspiel traf Simon Küppers mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 3:1 (60.) - für ihn ein perfekter Ausstand (siehe Info-Kasten). "Danach war den Borussen wohl klar, dass es wieder nichts mit dem Turniersieg wird", merkte Henßen an.

Das galt erst recht nach dem 4:1, einem Geniestreich des eingewechselten Danny Richter: Von der Mittellinie schoss er den Ball per Bogenlampe über den weit vor seinem Tor stehenden Ljubicic genau unter die Latte (73.). Dabei hatte Henßen bei diesem Konter Richter zuvor noch etwas anderes "souffliert": "Danny, lauf mit Tempo an, der 'Mau' kommt von hinten nach!" - Maurice Passage spurtete von hinten mit nach vorne. Über die Nichtbefolgung seiner Anordnung war Henßen Richter nicht gram, räumte aber ein: "Wenn Danny nicht getroffen hätte, sähe das anders aus." Zwei Minuten später fiel das letzte Tor: Armand Drevina verwandelte einen von Alexandru Daescu an Dagistan verursachten Elfmeter (Lambertz hatte diese prima in Szene gesetzt) zum 5:1-Endstand (77.).

Bleiben noch zwei Dinge nachzutragen. Erstens: Das Finale sahen "nur" 483 Zuschauer - der heftige Regen in der halben Stunde vor Anpfiff dürfte Rurdorf locker 300 Zuschauer gekostet haben. Zweitens: Ob der Wunsch von Dirk Ruhrig wahr wird? Beecks Co wird morgen 45 Jahre - und würde sich da sehr über eine Einwechslung im Pokalspiel bei der SG Würm/Lindern freuen. "Aber natürlich nur, wenn wir klar führen", ergänzt Ruhrig. Ob "Chef" Henßen da wohl mitspielt?

Beeck: Zabel - Czichi (46. Passage), Klee (87. Kumanini), Wilms, Ajani - Drevina, Küppers (85. Pohlig) - Lambertz (80. Zayton), Sharaf - Müller (65. Richter), Dagistan (78. Godlevski)

(emo)
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