Fußball Ein Feuerwerk zu Beecks Tabellenführung

Wegberg · Mittelrheinliga-Nachdreher: Desolate Windecker waren mit dem 0:6 in Beeck noch gut bedient. "Da war heute ein Zweiklassen-Unterschied sichtbar", meinte Germanias Coach Marcus Voike ernüchtert.

 10. Minute: Sahin Dagistan (Mitte), von Kapitän Arian Berkigt (nicht im Bild) mustergültig in Szene gesetzt, schiebt überlegt zu Beecks Führung gegen Windeck ein. Es sollten noch fünf weitere FC-Treffer folgen.

10. Minute: Sahin Dagistan (Mitte), von Kapitän Arian Berkigt (nicht im Bild) mustergültig in Szene gesetzt, schiebt überlegt zu Beecks Führung gegen Windeck ein. Es sollten noch fünf weitere FC-Treffer folgen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Von der Dramaturgie passte es am Freitag perfekt: Sekunden, nachdem Danny Richter mit einem direkt verwandelten Freistoß den FC Wegberg-Beeck gegen Germania Windeck 5:0 in Führung und damit an diesem Abend zur kurzfristigen Tabellenführung geschossen hatte, wurde im Ort an anderer Stelle ein kleines Feuerwerk gezündet. Das wirkte gerade so, als ob da ein Beecker Lokalpatriot nur auf diesen Moment gewartet hätte, um auf diese Weise seine Freude über den durch dieses Tor übernommenen Platz eins auszudrücken. Tatsächlich geschah das natürlich rein zufällig. Aber es fügte sich eben bestens in die Geschehnisse des höchst einseitigen Spiels ein, um das zwei Minuten später Ortis Kumanini mit seinem ersten Saisontor zum 6:0-Endstand das Schleifchen band.

Ein Spiel, das Windecks Coach Marcus Voike reichlich sauer aufstieß: "Dass wir hier fußballerisch unterlegen sein würden, war von vornherein klar. Doch dann muss man eben andere Tugenden an den Tag legen wie Laufbereitschaft, Einsatz und Wille. Doch das haben wir leider auch nicht getan. Stattdessen war heute ein Zweiklassen-Unterschied sichtbar." Generell sei Beeck aber nicht der Maßstab für sein Team: "Wir müssen versuchen, die Punkte für den Klassenerhalt gegen andere Teams zu holen."

Auch wenn Beeck für die Germania sicherlich nicht die Messlatte ist: In dieser desolaten Verfassung dürfte es das Team aus Dattenfeld sehr schwer bekommen, erneut das Wunder Klassenerhalt zu schaffen - so wie es Voike in den vergangenen Jahren unter ähnlichen Vorzeichen stets gelungen war. Auch wohlwollende Zuschauer im Waldstadion fragten sich angesichts dieser schlicht nicht ligatauglichen Vorstellung, wie Windeck bislang schon zwei Spiele gewinnen konnte. "Und aufs Tor haben wir heute wie beim letzten mal hier auch kein einziges Mal geschossen", stellte Voike fest - und wollte da eben auch Burak Gencals völlig missratenen Schuss bei dessen Großchance in der 25. Minute (da stand es erst 0:1) nicht als Torschuss werten: "Das war so keiner." Ein wenig Mitleid mit den hoffnungslos überforderten Gästen schien kurz vor Schluss auch Schiri Martin Tietze (Bonn) zu haben: Ein fraglos verwarnungswürdiges Foul von Yavuz Günay ahndete er nicht mit der Gelben Karte - es wäre dessen zweite an diesem Abend und damit ein Spiel Sperre gewesen.

Zufrieden war nach dem dritten Zu-Null-Sieg im dritten Heimspiel FC-Coach Friedel Henßen: "Nach fünf Spielen haben wir zwölf Punkte - da darf man wirklich von einem sehr guten Start sprechen." Und Kapitän Arian Berkigt, der schon an vielen denkwürdigen Schlachten gegen den früheren großen Widersacher Germania mitgewirkt hat, stellte lakonisch fest: "Dieses Spiel mussten wir einfach klar gewinnen - und das haben wir auch getan."

Noch vor fünf Jahren war Beeck im Mittelrheinpokalfinale in Troisdorf gegen Windeck klarer Außenseiter - und verlor auch 1:3. Seitdem haben sich die Gewichte gehörig verschoben. Denn während der FC das Niveau von damals weitgehend konserviert hat und zuletzt sogar ein Jahr in der Regionalliga kickte, ging es für Windeck seitdem "nur" noch um den Klassenerhalt - und das wird in dieser Saison mit Sicherheit nicht anders sein.

(emo)
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