Fußball Ein Freistoß als Dosenöffner in Minute 42

Mönchengladbach · Regionalliga: Beeck verliert vor 598 Zuschauern im Rheydter Grenzlandstadion gegen Borussia Mönchengladbach II 0:5. Eine Halbzeit lang schlagen sich die Gäste sehr wacker. Erst ein umstrittener Freistoß führt kurz vor der Pause zum 0:1.

 42. Minute im Rheydter Grenzlandstadion: Beecks bis dahin vorzüglich haltender Keeper Stefan Nöhles streckt sich bei diesem Freistoß Marlon Ritters in die Torwartecke vergeblich - es ist Borussias Führungstor.

42. Minute im Rheydter Grenzlandstadion: Beecks bis dahin vorzüglich haltender Keeper Stefan Nöhles streckt sich bei diesem Freistoß Marlon Ritters in die Torwartecke vergeblich - es ist Borussias Führungstor.

Foto: DIETER WIECHMANN

Eine knappe Halbzeit lang durfte der FC Wegberg-Beeck gestern Abend von einer ganz großen Überraschung träumen: Bis drei Minuten vor der Pause hielten die Kleeblätter beim amtierenden Regionalliga-Meister Borussia Mönchengladbach II ein 0:0, hatten die mit einer Fünferkette auflaufenden Gäste bis dahin sehr erfolgreich Beton angerührt. Doch dann gab Schiri Lukas Sauer genau 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß für den VfL, den sicher nicht jeder Unparteiische pfeift. Marlon Ritter war's egal und verwandelte halbhoch ins rechte Eck - FC-Keeper Stefan Nöhles, der bis dahin wiederholt glänzend gehalten hatte (so vor allem in der 36. Minute bei einem Schuss des wuseligen Kevin Holzweilers), sah beim Schuss in "seine" Torwartecke naturgemäß nicht sonderlich gut aus. Drei Minuten später gegen Gianluca Rizzo machte Nöhles seine Sache wieder sehr gut.

Neben Marko Karamarko (siehe Kasten) spielte bei Beeck erstmals auch Enzo Wirtz von Beginn an - und rückte auf der rechten Außenbahn häufig als quasi sechster Mann mit in die Abwehrkette gegen erwartungsgemäß extrem dominierende und schnell spielende Fohlen. "So ein Regionalligaspiel habe ich auch noch nicht erlebt: Wir hatten ja 90 Prozent Ballbesitz", stellte Borussias Coach André Schubert leicht schmunzelnd fest - und analysierte, warum sich seine Jungs gegen das Beecker Bollwerk in der ersten Hälfte schwer getan hatten: "Wir haben da zu häufig zu schnell den Pass in die Tiefe spielen wollen. Nach der Pause sind wir mehr über Dribblings gekommen - und dann lief es."

Vor allem lief es für die Borussen aber aus der Distanz: Vier der fünf Tore erzielten sie mit Schüssen außerhalb des Strafraums. So netzte erneut Ritter in der 53. Minute aus 19 Metern zum 2:0 ein, traf zudem ebenfalls aus der Distanz kurz darauf den Pfosten (57.). Das Tor des Tages gelang dann per wunderschönem Drehschuss mit links ins lange Eck zum 3:0 aus 18 Metern Holzweiler (71.). "Dieses Tor gibt mir Selbstvertrauen, nachdem ich einige Male nicht in der Anfangsformation stand", meinte der kleine Quirl, der Beeck vor viele Probleme stellte.

Was für Qualität Gladbach grundsätzlich auch auf der Bank sitzen hat, verdeutlichte nach dem 4:0 wiederum durch Ritter (81., diesmal nach einer klasse Kombination) der eingewechselte Giuseppe Pisano: Aus 17 Metern jagte er den Ball zum 5:0 ins lange Eck (88.).

Womit es am Ende also - sehr zum Leidwesen von Beecks Teamchef Friedel Henßen - doch noch sehr deutlich wurde. "In der ersten Halbzeit haben wir ordentlich dagegengehalten. Dass wir aber nicht die Qualität von Borussia haben, ist auch klar", resümierte Henßen.

Immerhin aber hatte seine Elf den ersten nennenswerten Torschuss der Partie abgegeben: Johannes Walbaums flacher Freistoß zischte nur knapp am Gladbacher Gehäuse vorbei (5.) - so nah dran am ersten Saisontor war Beeck am vergangenen Samstag beim 0:5 in Wattenscheid beileibe nicht gewesen.

Beeck: Nöhles - Karamarko, Küppers, Walbaum, Ajani, Wilms - Wirtz (77. Bischoff), Thelen, Ribeiro, Lambertz (77. Richter) - Dagistan (84. Berkigt)

(emo)
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