Fußball Eine Saison der vergebenen Chancen

Erkelenz · Landesliga: Nach nur einer Spielzeit ist für Sparta Gerderath das große Abenteuer Landesliga bereits wieder beendet. Dabei wäre der Klassenerhalt vielleicht sogar möglich gewesen - doch es wurden einfach zu viele Punkte liegengelassen.

 Auch der größte mannschaftliche Zusammenhalt reichte für Sparta Gerderath nicht aus, um die Landesliga zu halten.

Auch der größte mannschaftliche Zusammenhalt reichte für Sparta Gerderath nicht aus, um die Landesliga zu halten.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

ERKELENZ Am Ende war es deutlich: Mit 24 Punkten und dem vorletzten Platz war Sparta Gerderath mehr als zehn Zähler entfernt vom Klassenerhalt in der Landesliga. Doch Fakt ist auch: Für das Team von Trainer Bernd Nief wäre mehr drin gewesen, doch zu oft ließen sich die Grün-Weißen noch kurz vor Ende der Partie die Butter vom Brot nehmen. "Wir waren einfach oft zu grün hinter den Ohren", resümiert Nief, "wir hatten einige Unentschieden, in denen wir eigentlich hätten gewinnen müssen und einige Spiele, in denen wir wenigstens einen Punkt hätten mitnehmen müssen und dann doch noch verloren haben." Drei Beispiele dafür sind: Das 2:2 zu Hause gegen Westwacht Aachen, dabei verspielte die Sparta eine 2:0-Führung, das 1:1 in Kohlscheid, wo der Ausgleich erst in der Nachspielzeit fiel, sowie die 2:3-Niederlage bei Aufsteiger Wesseling-Urfeld. Auch hier kassierte Gerderath den letzten Treffer quasi mit dem Schlusspfiff. "Wir haben es einfach nicht geschafft, aus den Fehlern, die wir immer wieder gemacht haben, etwas zu lernen", resümiert Nief.

Und so ist das Abenteuer Landesliga für Sparta nach nur einer Spielzeit wieder beendet. Dabei waren die Gerderather richtig gut in die Spielzeit gestartet: Nach den ersten beiden Heimspielen gegen Germania Teveren (2:0) und VfL Vichttal (1:0) stand die Maximal-Ausbeute zu Buche, und auch im ersten Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Düren wäre ein Punkt möglich gewesen - erst in der Nachspielzeit verlor die Sparta mit 2:3. "Vielleicht hat sich die Mannschaft davon ein bisschen blenden lassen und gedacht, dass es reichen könnte, die Klasse problemlos zu halten", sagt Nief.

Vier Niederlagen später - darunter auch das 2:1 bei Schlusslicht Westwacht Aachen - sah das Ganze dann gänzlich anders aus: Gerderath fand sich nach dem sechsten Spieltag erstmals auf einen Abstiegsplatz wieder, den es bis zum Saisonende nicht mehr verlassen sollte. "Mit Blick auf die Statistik muss man letztlich sagen, dass wir irgendwie nie richtig nah dran waren, die Klasse zu halten", erklärt Nief, "und spätestens nach dem Heimspiel gegen Westwacht Aachen, in dem wir eine 2:0-Führung verspielt haben, schwand dann der Glaube an den Klassenerhalt." Amtlich war der am 26. Spieltag nach der 0:5-Niederlage gegen den SV Breinig. Das Genick gebrochen hat den Gerderathern vor allem die Auswärtsschwäche: Kein Sieg und nur zwei Unentschieden standen am Ende zu Buche.

Dennoch fällt Niefs Fazit durchaus positiv aus: "Es war ein sehr schönes Jahr, das wir erlebt haben." Besonders der Zusammenhalt im Team und die Unterstützung der Fans bleiben dem 48-Jährigen in guter Erinnerung. "Auch wenn schon ziemlich früh erkennbar war, dass wir die Klasse nicht halten würden, haben uns die Fans immer weiter unterstützt. Und auch die Mannschaft ist immer positiv geblieben."

Und das zu Recht: In der Rückrunde blieben die Gerderather zu Hause ungeschlagen und schließen die Heimtabelle mit 26:26 Toren und stolzen 22 Punkten auf dem siebten Rang ab. Zwischen Marko Bauschs Doppelpack zum Saisonauftakt gegen Teveren und Sven Jansens Doppelpack im letzten Heimspiel der Spielzeit gegen SG Germania Burgwart Bergstein, trugen sich weitere sieben Spieler in die Torschützenliste ein und ließen ihre Fans jubeln. Und so verwundert es auch nicht, dass der harte Kern der grün-weißen Anhängerschaft beim Saisonabschluss lauthals "wir sind stolz auf unser Team" skandierten und jeden Akteur per Handschlag verabschiedeten. "Unser Blick geht jetzt nach vorn", sagt Nief, "Ziel ist es, sich schnell in der Bezirksliga zurechtzufinden, und die richtige Mentalität und Einstellung an den Tag zu legen." Allerdings muss Gerderath den Weggang zweier wichtiger Akteure verkraften: Sven Jansen wird in der kommenden Saison beim Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven auf Punktejagd gehen, Egzon Gjosha zieht es zum Lokalrivalen und Ligakonkurrenten Sportfreunde Uevekoven (siehe Meldung).

(RP)
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