Fußball Endet Beecks schwarze Serie in Aachen?

Wegberg · Mittelrheinliga: Der FC tritt morgen bei Alemannia II an. In Aachen haben die Kleeblätter noch nie etwas geholt - alle sechs Spiele gingen verloren. Am Donnerstag tagte die "Regionalliga-Elefantenrunde" in der Geschäftsstelle des FC.

 Szene aus dem Hinspiel: Beecks Fabio Ribeiro (Mitte, im Hintergrund Kollege Johannes Walbaum) behauptet sich gegen zwei Alemannen. Der FC siegte durch ein wuchtiges Freistoßtor von Dominik Bischoff in der 71. Minute 1:0.

Szene aus dem Hinspiel: Beecks Fabio Ribeiro (Mitte, im Hintergrund Kollege Johannes Walbaum) behauptet sich gegen zwei Alemannen. Der FC siegte durch ein wuchtiges Freistoßtor von Dominik Bischoff in der 71. Minute 1:0.

Foto: NIPKO (ARCHIV)

Friedel Henßen ist seit 2006 beim FC Wegberg-Beeck - die ersten Jahren als Torwart, danach als Co- und Torwarttrainer, seit der Saison 2012/2013 als Cheftrainer. Der Brachelener hat ein sehr gutes Gedächtnis, was Spiele mit seiner Beteiligung angeht. Doch bei einer Frage muss er passen. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir jemals was bei Alemannia Aachen II geholt haben."

Hätte Henßen etwas anderes gesagt, müsste man Beecks Coach Halluzinationen unterstellen. Denn in der Tat haben die Kleeblätter bei den "kleinen Kartoffelkäfern" weder in diesem Zeitraum noch davor je etwas geholt. Egal ob im mittlerweile abgerissenen alten Tivoli-Stadion, in der benachbarten Münzenberg-Kampfbahn oder die vergangenen Jahre auf dem Kunstrasenplatz "Alkmaar" auf dem Parkdeck neben dem neuen Tivoli - stets gingen die Schwarz-Roten als Verlierer vom Platz. Erstmals war das im Mittelrhein-Pokalfinale 2002 der Fall: Beeck verlor 0:2. Es folgte zweimal ein 1:2 (Verbandsliga Mittelrhein 2003/2004 und Oberliga Nordrhein 2005/2006), danach ein 0:2 (NRW-Liga 2010/2011), schließlich ein 2:3 und ein 1:6 in den beiden vergangenen Mittelrheinliga-Saisons.

Geht man nach dieser Statistik, dann ist morgen Beecks Superlauf (neun Siege in Folge, seit 15 Partien ungeschlagen, daraus fette 43 von 45 möglichen Punkten geholt) so sehr wie noch nie gefährdet. Henßen lässt sich von dieser schwarzen Serie aber nicht ins Bockshorn jagen: "Es wird vielmehr Zeit, endlich mal was Zählbares aus Aachen mitzubringen." Weiterhin nicht zur Verfügung stehen aber Denis Pozder (Zehenverstauchung) und Maurice Passage (Sehnenentzündung im Fuß).

Sehr interessierte Beobachter der turbulenten Beecker Partie am Donnerstag in Freialdenhoven (3:2) waren Sven Schaffrath, Coach der Alemannia-Zweiten, sowie Manfred Werner, seit 1991 Obmann dieses Teams. "Abgesehen von der letzten Partie spielen wir eine ordentliche Saison, sind völlig im grünen Bereich", betont Werner. Vergangenen Sonntag setzte es für die Alemannen ausgerechnet im Derby bei Aufsteiger SV Eilendorf vor über 700 Zuschauern eine empfindliche 0:4-Schlappe.

Wie es mit Aachen II ab dem Sommer weitergeht, weiß Werner aber noch nicht. Die hier und dort schon mal geäußerte Vermutung, die Alemannia würde - ähnlich wie mittlerweile etliche Profiklubs - die Reserve vom Spielbetrieb zurückziehen, kann der Obmann nicht bestätigen: "Manager Alexander Klitzpera hat ja schon erklärt, dass auch in der neuen Saison die Alemannia eine Zweitvertretung stellen will." Aktuell besteht die eigentliche Zweite Mannschaft nach drei Abgängen im Winter nur noch aus acht, neun Akteuren. Werner: "Der Rest wird Woche für Woche mit Spielern aus dem großen Kader der Ersten Mannschaft aufgefüllt - genauso so war es ja vor der Saison geplant. Das ziehen wir auch vernünftig so durch."

Sehr konstruktiv war am Donnerstagvormittag auf der Beecker Geschäftsstelle auch die "Regionalliga-Elefantenrunde" verlaufen. Vertreter von Polizei, Stadt Wegberg, Fußball-Mittelrheinverband, Westdeutschem Fußball- und Leichathletikverband (WFLV) sowie Vorstandsmitglieder des FC besprachen die Modalitäten einer möglichen Regionalliga-Saison im Waldstadion. Beecks Geschäftsstellenleiter Thomas Klingen: "Dank der Vorjahreserfahrung wussten wir nun genau, worauf es da ankommt. Nach anderthalb Stunden waren wir diesmal schon durch."

Speziell der WFLV (in dessen Obhut liegt die Regionalliga) hätte sich sehr zufrieden mit den bereits erbrachten Beecker Vorleistungen gezeigt. "Und die noch fehlende Umsetzung der ganz entscheidenden Auflage, die Umzäunung des Gästeblocks, würden wir bis zum ersten Regionalliga-Spieltag auch hinbekommen", versichert Klingen.

(emo)
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