Golf Erkelenzer bei WM Teamchef der Golfer

Erkelenz · Seit 2005 hat der Fluggeräteingenieur der AWACS Thomas Franken mit seiner Familie im "Oerather Mühlenfeld" in Erkelenz eine neue Heimat gefunden. Jetzt war der 49-Jährige als Teamchef der Deutschen Golfer bei den Militär-Weltmeisterschaften in Korea.

 Seine Golftasche reiste natürlich mit nach Korea - auch wenn der Erkelenzer Thomas Franken bei der 6. Militär-Weltmeisterschaft "nur" als Teamchef unterwegs war.

Seine Golftasche reiste natürlich mit nach Korea - auch wenn der Erkelenzer Thomas Franken bei der 6. Militär-Weltmeisterschaft "nur" als Teamchef unterwegs war.

Foto: THOMAS FRANKEN

Dass Monika Rausch, die mit ihrer Überquerung der Marathonziellinie im koreanischen Mungyeong für große Aufmerksamkeit gesorgt hatte, die einzige deutsche Sportlerin bei der 6. Militär-Weltmeisterschaft mit Heimatbindung zu Erkelenz gewesen sei, das wollte Claudia Franken nicht - wie im gestrigen RP-Bericht - stehen lassen und meldete sich voller Stolz in Facebook: "Mein Mann war auch in Korea." War Thomas Franken in der Tat, der 49 Jahre alte Stabsfeldwebel ist nämlich seit einigen Monaten Teamkapitän der zehnköpfigen Golfmannschaft mit dem Bundesadler auf dem Trikot.

Und wieso Erkelenzer? In Siegburg geboren, im Raum Köln aufgewachsen, suchte der Fluggeräteingenieur nach seiner Versetzung zur AWACS-Einheit nach Geilenkirchen mit Ehefrau und jetzt achtjährigem Sohn Luca ein neues Zuhause, das er schließlich 2005 im neuen Oerather Mühlenfeld der alten Erka-Stadt fand: "Wo wir uns sehr wohl fühlen."

 So genießen Fluggeräteingenieur ihre Pausen.

So genießen Fluggeräteingenieur ihre Pausen.

Foto: ""

Und wieso Golf in Partnerschaft mit dem Militär? Vorläufer waren unter anderem die Briten, wozu die nahen Golfclubs Wildenrath und Rothenbach beste Beispiele sind, wurde hier doch schon zu Zeiten streng bewachter Militärstützpunkte Golf gespielt. Da wurde auch mal der Golfball in unmittelbarer Nähe zu "geparkten" Fluggeräten, wie dem Senkrechtstarter Harrier, getrieben oder eingelocht. Heute geschieht das öffentlich ohne Kampfjets, wobei die 18-Loch-Anlage in Wildenrath inzwischen zu den anspruchsvollsten in Deutschland gehört.

Golfsport in der Bundeswehr hat sich 2006/07 formiert, als interessierte Soldaten eine Mannschaft gründeten, deren Mitglieder von Beginn an quer durch die Republik stationiert sind. Von Anfang an dabei ist auch Thomas Franken, der 2009 und 2012 bei den separaten Militär-Golfmeisterschaften Aktiver war. Dass der Erkelenzer in Korea, wo insgesamt 4276 Aktive (mit kompletten Delegationen 7100 Menschen) aus 105 Nationen unterwegs waren, erstmals nicht als Spieler, sondern als Teammanager tätig war, ist wohl ein wenig auch dem Alter geschuldet. Obwohl Thomas Franken beim Golfclub Schmitzhof in Wegberg-Merbeck mit einem Handicap von immerhin -4,5 unterwegs ist, ist er realistisch genug zur Feststellung: "Die Jugend drängt doch mächtig nach." Für den erst 17-jährigen Timo Vahlenkamp, der im Jahr 2014 Deutscher Meister der Jugendklasse bis 16 Jahre geworden war, war Franken während des 14-tägigen Korea-Aufenthalts sogar der Vormund.

 Bestens ausgerüstet: Der offizielle WM-Ball des deutschen Teams.

Bestens ausgerüstet: Der offizielle WM-Ball des deutschen Teams.

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In der Rolle des "Vaters der Golftruppe" blieb es Thomas Franken dann auch vorbehalten, Bilanz zu ziehen zur 6. Militär-Weltmeisterschaft, die die Golfer im 73 Kilometer vom Athletendorf südöstlich von Mungyeong gelegenen Golf-Platz in Andong zu spielen hatten. Bester Deutscher war "Zeit-Adoptivsohn" Timo Vahlenkamp (Golfclub Teutoburger Wald), der im Einzel in einem Feld mit sogar einigen asiatischen Tour-Profis bei 287 Schlägen für vier Runden den vierten Rang belegte. Die deutsche Herren- Mannschaft, zu der auch Sebastian Kannler (Golf Bayern), Peter Mittelstädt (GC Stralsund), Nikolaus Nücken (GC Rhein-Sieg), Tobias Weihe (GC Westorf) und Torben Zagray (Golf Hilzhofen) gehörten, schlug auf Rang sieben, musste die beste europäische Platzierung jedoch Frankreich überlassen. Das deutsche Damen-Zweierteam Dr. Karin Engelmann (GC Hannover) und Dr. Lena Heidelmann (GC am Sachsenwald) landete im Endklassement auf Rang sechs.

(hg)
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