Lokalsport Erkelenzerin ist an der Stange Vizemeisterin

Erkelenz · Poledance ist eine neue Trendsportart, die sich vom anrüchigen Image gelöst hat. Birte Zeitner trat bei der Deutschen Meisterschaft an.

 Deutsche Vizemeisterinnen im Poledance: Linda Krainitzki (unten) und Birte Zeitner wurden in der Kategorie "Double Amateur" Zweite.

Deutsche Vizemeisterinnen im Poledance: Linda Krainitzki (unten) und Birte Zeitner wurden in der Kategorie "Double Amateur" Zweite.

Foto: Sebastian Kuse

Die Sportszene des Erkelenzer Landes ist um eine Deutsche Vizemeisterin reicher: Birte Zeitner. Dass ihr Name nicht in aller Munde ist, liegt an ihrer außergewöhnlichen Sportart. Die 23-jährige Neusserin macht Poledance.

Der Tanz an der Stange hat heutzutage nichts mehr von seinem einst anrüchigen Image. Die Deutsche Polesport-Meisterschaft ist international anerkannt. Trainiert wird in speziellen Studios. Birte Zeitner übt im Düsseldorfer "Poleland" - gemeinsam mit der 25-jährigen Linda Krainitzki aus Neuss. Als Duo holten sie in der Kategorie "Double Amateur" den Deutschen Vizemeister-Titel.

Den Weg zum Poledance fanden die zwei Sportlerinnen 2014 über das Sportangebot der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. "Aus Neugier habe ich angefangen - und war sofort begeistert", erzählt Krainitzki. Sie tanzte zuvor Hip-Hop, Zeitner kommt vom Turnen. "Poledance ist ein irres Training, das den ganzen Körper beansprucht", sagt die Neusserin. "Ich hätte nie gedacht, dass ich solche Verrenkungen machen kann. Das gab mir viel Selbstvertrauen. Man muss sich aber immer wieder überwinden."

Auch Birte Zeitner suchte im Poledance eine neue Herausforderung: "Man braucht sehr viel Kraft, Ehrgeiz und muss auch mal Schmerzen ertragen können", sagt sie, "für mich war die Sportart genau das Richtige, weil sie turnerische, akrobatische und tänzerische Elemente verbindet." Das Tanzen an der Stange beansprucht alle Muskeln. "Eine neue Choreographie bedeutet eine neue Belastung für den Körper. Ich habe jedes Mal an anderen Stellen Muskelkater", sagt Linda Krainitzki.

Nicht nur für erfahrene Sportler eignet sich Poledance. "Das Tolle ist, dass man auch als Anfänger einsteigen kann", sagt Birte Zeitner, "mit der Zeit gewinnt man Kraft und Körperspannung." Das "Poleland"-Studio in Düsseldorf bietet Kurse für unterschiedliche Leistungsstufen an. "Manche gehen es sportlich an, andere tanzen auch gerne sexy - aber niemals vulgär", betont Linda Krainitzki.

Poledance hat heute nichts mehr von dem anzüglichen Image, das ihm früher anhaftete. "Wir erleben so gut wie keinen negativen Kommentar", erzählt Birte Zeitner, "von meiner Mutter höre ich aber schon mal, die Hose zeige zu viel Hintern. Bei der Deutschen Meisterschaft gibt es dafür Punktabzug."

Derzeit gibt es noch wenige Wettkämpfe - auch, weil bei der Deutschen Meisterschaft strenge Regeln gelten. "Die Konkurrenz wächst aber gefühlt täglich", sagt Krainitzki. In diesem Jahr nahmen mehr als 150 Athleten an der Deutschen Meisterschaft teil. "Zu meiner Freude auch immer mehr Männer", sagt sie, "häufig sind deren Choreographien richtig witzig. Sie setzen mehr auf Dynamik als auf Eleganz und nehmen sich selbst nicht zu ernst."

(mba)
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