Leichtathletik Erst Vollgas im Fünfer, dann Zugpferd im Zehner

Erkelenz · Stefan Bürger vom TuS Jahn Hilfarth ging beim Erkelenzer Citylauf - wie einige andere auch - doppelt an den Start.

 Nicole Houben und Stefan Bürger vom TuS Jahn Hilfarth machten gestern beim Citylauf Werbung für den 7. wep-Stromlauf in Hückelhoven im September.

Nicole Houben und Stefan Bürger vom TuS Jahn Hilfarth machten gestern beim Citylauf Werbung für den 7. wep-Stromlauf in Hückelhoven im September.

Foto: Laaser Jürgen

Es ist der Stoff aus dem in der Traumfabrik Hollywood Blockbuster gedreht werden: Vor knapp vier Jahren brachte Stefan Bürger noch rund 125 Kilogramm auf die Waage, eine Zahl, die absolut unvorstellbar ist, wenn man den Modelathlet heute sieht. Rank und schlank - und mit 45 Kilo weniger auf den Rippen - ging er gestern beim Citylauf an den Start. Und das nicht nur einmal, sondern gleich doppelt. Erst absolvierte er die fünf Kilometer, dann nur etwa 35 Minuten später auch noch den Zehner. "Im Fünfer will ich Vollgas geben, im Zehner mache ich dann den Pacemaker für eine Freundin", erklärte Bürger und ließ seinen Worten auch gleich Taten folgen: Um 16.20 Uhr ging es los, nach 18:57 Minuten war der Fünfer bereits Geschichte, was dem Läufer des TuS Jahn Hilfarth Rang sechs im Gesamteinlauf und den Sieg in der Altersklasse M 45 einbrachte. Sichtlich zufrieden resümierte Bürger zwischen zwei Schlucken eines Energiedrinks: "Das ist richtig gut gelaufen, das ist eine neue Bestzeit." Viel Zeit, um dieses Glücksgefühl auszukosten hat Stefan Bürger allerdings nicht, denn bis zum nächsten Start sind es nur noch etwas mehr als 30 Minuten. Während sich seine Vereinskollegin Nicole Houben warmläuft, zieht Bürger ein neues trockenes T-Shirt an, wechselt seine Startnummer von 513 auf 512 und hat gerade noch Zeit für ein Mannschaftsfoto, ehe es schon wieder an die Startlinie geht. Als Pacemaker - so zu sagen als Zugpferd mit eingebauter Uhr - will er nun über zehn Kilometer Nicole Houben zu einer neuen Bestzeit verhelfen. "Er ist ein ausgezeichneter Pacemaker", sagt Houben, "wir sind schon oft zusammen gelaufen, das passt einfach."

Doch dieses Mal passt nicht alles: Die angepeilte Zeit von um die 47 Minuten verfehlt das Duo am Ende deutlich. Erst knapp zwei Minuten später als erhofft bleibt die Uhr auf dem Erkelenzer Markt stehen. "Wir sind ein bisschen zu schnell losgelaufen", sagt Bürger, der erst vor etwa dreieinhalb Jahren mit dem Laufen begann und nun 70 bis 100 Kilometer pro Woche zurücklegt.

(HGi)
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