Fußball Erste Führung - doch dann schlägt FC sich selbst

Wegberg · Regionalliga: Beeck unterliegt Schalkes U 23 nach turbulentem Spiel 2:3. Auf Richters 2:1 folgt ein Doppelschlag - darunter ein Eigentor.

 Mächtig was zu tun bekam Schalkes Keeper Christian Wetklo. Hier klärt der Ex-Profi vor Sahin Dagistan (l.) und Simon Küppers. Beecks Kapitän Arian Berkigt (l.) schaut zu. Auch zwei weitere bekannte Akteure wirkten bei den Knappen mit: Ex-Profi Sascha Dum (r. mit Maske) und der mittlerweile wieder "begnadigte" Youngster Thilo Kehrer (Mitte).

Mächtig was zu tun bekam Schalkes Keeper Christian Wetklo. Hier klärt der Ex-Profi vor Sahin Dagistan (l.) und Simon Küppers. Beecks Kapitän Arian Berkigt (l.) schaut zu. Auch zwei weitere bekannte Akteure wirkten bei den Knappen mit: Ex-Profi Sascha Dum (r. mit Maske) und der mittlerweile wieder "begnadigte" Youngster Thilo Kehrer (Mitte).

Foto: JÜRGEN LAASER

Für eine Überraschung sorgte Friedel Henßen schon vor dem Anpfiff: Der Teamchef des FC Wegberg-Beeck verordnete seiner Mannschaft gegen die U 23 von Schalke 04 eine deutlich offensivere Ausrichtung, begann mit einem lupenreinen 4-4-2. Doch bereits nach exakt 43 Sekunden waren alle Pläne über den Haufen geworfen. Denn da stand's auch schon 1:0 für die Knappen: Aleksei Gasilin durfte völlig unbehelligt aus recht spitzem Winkel den Ball unter die Latte jagen - bereits Beecks drittes Gegentor in der allerersten Minute. Zuvor war das den Kleeblättern auch schon in den Heimspielen gegen Rödinghausen und Viktoria Köln passiert.

Doch nachhaltige Wirkung zeigte dieser Treffer nicht. Beeck schüttelte sich kurz durch und schlug direkt zurück: Eine Linksflanke Danny Richters wurde verlängert, fiel genau Arian Berkigt vor die Füße - Beecks Kapitän zog sofort ab, der Ball zischte ins lange Eck zum 1:1 (8.). Beeck setzte nach, hielt das Tempo hoch, attackierte früh und setzte die Blau-Weißen richtig unter Druck. Thomas Lambertz per Kopf (17.), Richter, der nach einem nicht ganz glücklich ausgespielten Konter aus spitzem Winkel an Keeper Christian Wetklo scheiterte (21.), und Berkigt per Freistoß, den Wetklo aus dem Torwarteck holte (29.), hatten bis zur Pause Chancen zum 2:1.

Umgekehrt verhinderte in dem munteren Spiel, das mit Mitja Stegemann (Bonn) auch einen ausgezeichneten Spielleiter hatte, Beecks Keeper Patrick Nettekoven gegen den pfeilschnellen und mit Abstand auffälligsten Gästeakteur Gasilin Schalkes erneute Führung (26.). Generell überraschten bei Schalke aber die vielen leichten Ballverluste - das ist man von Zweitvertretungen eines Profiklubs so nicht gewohnt. Auch Ex-Profi Sascha Dum, der nicht mehr wie zu Profizeiten die linke Seite beackerte, sondern in der Innenverteidigung spielte, machte da keine Ausnahme.

Mit viel Schwung ging es vor 435 zahlenden Zuschauern im Waldstadion nach der Pause auch direkt weiter. Marko Karamarko scheiterte nach einem beherzten Solo an Wetklo (48.), umgekehrt hatte Beeck Glück bei einem Pfostenschuss Max Machtemes' (52.). Und dann folgte eine Premiere: Beecks erste Führung in der Regionalliga. Die erzielte Richter im Fallen nach einer Hereingabe Berkigts, der zuvor zwei Schalker vernascht hatte (56.).

Beeck zog sich nicht zurück, setzte nach. Richter per Freistoß (62.) und Sahin Dagistan (67.) hatten die Chancen zum "Blattschuss" - allein Wetklo hatte jeweils etwas dagegen. Stattdessen stellte Schalke per Doppelschlag direkt danach die Partie auf den Kopf - eingeleitet von einem Eigentor: Eine weite Flanke köpfte Fabio Ribeiro am herauseilenden Nettekoven vorbei genau ins lange Eck zum 2:2 (69.). Und ganz simpel erzielte der Gast nur zwei Minuten später die Führung: Langer Abstoß Wetklo, Kopfballverlängerung von Stoßstürmer Thomas Rathgeber - und dann hatte Gasilin völlig freie Bahn, spurtete allein aufs Tor zu, lupfte den Ball über Nettekoven ins Tor - sein siebter Saisontreffer (71.). "Dieses Tor darf in der B-Liga nicht fallen. Doch wenn man so einfache Tore fängt, dann steht man eben da, wo wir stehen", wetterte Henßen.

Geschlagen gaben sich die Kleeblätter in dem mitreißenden Spiel aber noch lange nicht. Die Gäste verpassten bei einigen hochkarätigen Konterchancen fortan zwar das vierte Tor, doch umgekehrt hatten die Schwarz-Roten auch noch zwei erstklassige Ausgleichsmöglichkeiten. Zum einen verfehlte Lambertz per Direktabnahme das Gehäuse nur knapp (82.), und dann behinderten sich Dagistan und Simon Küppers nach einer Maßflanke des eingewechselten David Azin im Luftkampf gegenseitig, strich Dagistans Kopfball so am Tor vorbei (88.).

"Es ist schwierig zu verarbeiten, wenn man so verliert. Ansonsten kann ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Auch die Unterstützung der Zuschauer war heute überragend", meinte Henßen. Sein Schalker Kollege Jürgen Luginger, der während der Partie seine Jungs immer wieder lautstark zur Ordnung gerufen hatte, pflichtete ihm bei: "Kompliment an Beeck, das gut gespielt hat. Wir waren heute der mehr als glückliche Sieger."

Beeck: Nettekoven - Ribeiro, Küppers, Walbaum, Karamarko - Lambertz (83. Azin), Thelen, Wilms (75. Wirtz), Richter - Berkigt (83. Bischoff), Dagistan

(emo)
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