Für Maria Kleinschmidt und Vadim Lehmann war es der erste Sieg bei einer internationalen Meisterschaft - und dieser war sehr hart umkämpft. Das Gold-Treppchen war erst nach den zehn Tänzen, bestehend aus den fünf Standard- und den fünf Latein-Tänzen, mit fünf Paaren in der Endrunde erklommen, weil Maria Kleinschmidt und Vadim Lehmann vier erste, vier zweite und zwei dritte Plätze, gleich Platzziffer (PZ) 18, für sich verbucht hatten. Knapp dahinter lagen die Ukrainer mit PZ 21 und Litauen mit PZ 23. Der Vergleich aus der Zehn-Tänze-Weltrangliste mit 231 Paaren ergibt für Maria und Vadim derzeit noch den Rang 73, geschlagen das Ukraine-Paar auf Rang 30, die Litauer auf Rang 34, weiterhin die Dänen auf Rang 77 und die Weißrussen auf Rang 71. Tamara Kleinschmidt-Vakhnina, Mutter und Heimtrainerin, dazu: "Beide hatten auch Spaß bei den Standard-Tänzen, bei Latein ist das immer so."

Alle Spitzen-Funktionäre des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) gratulierten nach dem Überraschungscoup hocherfreut über Facebook. Der Standard-Bundestrainerin Martina Wessel-Therhorn und dem Latein-Bundestrainer Horst Beer war das sicherlich ein besonderes Anliegen, ertanzten beide mit Ehepartnern in den frühen 80er Jahren die Weltmeisterschaft in der Zehn-Tänze-Disziplin. 1992, 1995 und 1999 konnten drei weitere DTV-Paare gewinnen. 2006, 2007 und 2008 gelang der WM- und EM-Titel Christoph Kies / Blanca Ribsas Turón. Und jetzt erkämpften Maria Kleinschmidt und Vadim Lehmann erstmals wieder einen der begehrten internationalen Titel für den DTV. Die Turnier-Ausschreibungen EM-und WM-Cup-Kombi des Weltverbandes WDSF ist sozusagen die Parallele zu den normalen Titelkämpfen EM und WM, weil jeweils nur ein Paar pro Nation zugelassen ist. Bei den Einzel-Disziplinen Standard und Latein dürfen ansonsten zwei Starter pro Land gemeldet werden.

Alle Top-Wertungsrichter auf der Welt wissen jetzt um die Stärken von Maria Kleinschmidt und Vadim Lehmann aus Deutschland, und das kann dem Paar bestimmt zukünftig nicht zum Schaden gereichen.