Aller Anfang ist schwer - diese Binsenweisheit trifft momentan offensichtlich eins zu eins auf die junge Truppe des Erkelenzer VV zu. Denn bisher musste das neu formierte Team von Trainer Rudi Ritz in den zwei Saisonspielen der Verbandsliga ein bisschen Lehrgeld bezahlen. So auch bei der 1:3-Niederlage (12:25, 16:25, 26:24, 13:25) gegen den Oberliga-Absteiger SC 99 Düsseldorf. Der EVV erwischte einen schlechten Start: Beim Aufwärmen bekam Lara Lütteke gleich zwei Bälle mit voller Wucht ins Gesicht, und während des ersten Satzes musste Ritz dann auch noch seine Zuspielerin auswechseln. "Da stand das Spiel schon unter einem unglücklichen Stern", sagte der EVV-Coach. Im zweiten Durchgang sah das zwar schon ganz anders aus, und der EVV führte zwischenzeitlich sogar mit 14:7, doch eine starke Angabenserie reichte dem DSC aus, um den Satz zu drehen. Bis zum Satzende gelangen den Gästen nur noch zwei Punkte. Und auch im dritten Durchgang führten die Gastgeberinnen bereits mit 21:12, ehe die Erkelenzerinnen plötzlich zeigten, was sie drauf haben. Die Mannschaft kämpfte um jeden Ball, pirschte sich nach und nach an den DSC heran, glich aus und schaffte sogar den Satzgewinn. Und das gab noch mal Auftrieb, allerdings nur bis zum Stand von 12:15, ehe eine weitere Angabenserie die 1:3-Niederlage des EVV besiegelte. "Das ist typisch für junge Teams", erklärt Ritz, "von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt ist innerhalb kürzester Zeit alles möglich".

Ebenfalls mit Höhen und Tiefen präsentierten sich die Oberliga-Volleyballer des VC 99 Ratheim in ihrem ersten Auswärtsspiel der Saison, das mit 1:3 (25:17, 23:25, 19:25, 18:25) bei Fortuna Bonn II verloren ging. "Anderthalb gute Sätze reichen eben nicht aus, um das Spiel zu gewinnen", fasste VC-Coach Markus Jahns das Geschehen zusammen, "die Niederlage ist unnötig, die Punkte haben wir verschenkt." Dabei begannen die Ratheimer in der ehemaligen Bundeshauptstadt da, wo sie vor zwei Wochen in heimischer Halle aufgehört hatten. Konzentriert und mit einem ruhigen Spielaufbau startete der VC in den ersten Satz und fuhr - auch durch einige Angriffsfehler der Bonner - Punkt um Punkt ein. Aus einer guten Annahme heraus, konnten sich besonders die Mittelblocker der Ratheimer gut in Szene setzen und den Satz locker nach Hause fahren. Und auch bis zur Mitte des zweiten Durchgangs war es der VC, der das Spielgeschehen diktierte. Doch beim Stand von 18:12 stellten die Gäste das Spielen ein, während bei den Bonnern die Fehlerquote deutlich sank. Ab da fanden die Ratheimer nicht mehr zur anfänglichen Ruhe zurück: Hektik machte sich breit, und Bonn hatte letztlich leichtes Spiel, den Sieg nach Hause zu bringen. "Wir müssen noch einiges tun im Training, damit wir solche Spiele, in denen wir den Gegner eigentlich im Griff haben, auch gewinnen", resümierte Jahns.