Fußball FC-Blitzstart macht Appetit auf die Saison

Wegberg · Fußball: Nach acht Minuten führt Beeck im offiziellen Saisoneröffnungsspiel gegen Alemannia Aachen schon 2:0 - Endstand 2:3. "In der Mittelrheinliga wollen wir im oberen Drittel mitspielen", kündigt FC-Boss Günter Stroinski an.

 8. Minute: Beecks Kapitän Arian Berkigt umkurvt Aachens Keeper Mark Depta und schiebt zum 2:0 ein - der Blitzstart des Mittelrheinligisten ist perfekt.

8. Minute: Beecks Kapitän Arian Berkigt umkurvt Aachens Keeper Mark Depta und schiebt zum 2:0 ein - der Blitzstart des Mittelrheinligisten ist perfekt.

Foto: Laaser Jürgen

"Liebe kennt keine Liga": Dieser Spruch war gestern am frühen Abend auf einem auf dem Grenzlandring fahrenden Auto auf der Heckscheibe zu lesen - darunter prangte das Wappen Alemannia Aachens. Keine Frage also, dass es den Fahrer ins Beecker Waldstadion zog. Dort spielte schließlich eine halbe Stunde später der Regionalligist - beim letztjährigen "Klassenkameraden" und nun Wieder-Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck. Der Fahrer hatte es mächtig eilig, überholte etwas gewagt einen vor ihm fahrenden Trecker mit einem Heuballenanhänger, um dann Richtung Stadion abzubiegen.

 Diese neuen Spieler begrüßte Beecks Cheftrainer Friedel Henßen (r.) gestern zum offiziellen Saisonauftakt (v.l.): Armand Drevina, Jeremy Nzerue, David Godlevski, Norman Post, Max Pohlig, Lorenz Klee und Karim Sharaf. Es fehlt Tim Tretbar, der zum Zeitpunkt des Fototermins noch nicht zugegen war.

Diese neuen Spieler begrüßte Beecks Cheftrainer Friedel Henßen (r.) gestern zum offiziellen Saisonauftakt (v.l.): Armand Drevina, Jeremy Nzerue, David Godlevski, Norman Post, Max Pohlig, Lorenz Klee und Karim Sharaf. Es fehlt Tim Tretbar, der zum Zeitpunkt des Fototermins noch nicht zugegen war.

Foto: JÜRGEN LAASER

Mächtig ausgebremst wurde dafür dann die Alemannia zu Beginn des Spiels: Nach acht Minuten führte Beeck zur allgemeinen Überraschung im mit exakt 414 zahlenden Zuschauern besetzten Waldstadion schon 2:0. Erst jagte Sahin Dagistan nach Pass in die Tiefe von Thomas Lambertz den Ball von der Strafraumgrenze aus mit Schmackes ins lange Eck zum 1:0 (4.). Dann bugsierte Kapitän Arian Berkigt nach einem Pfosten-Weitschuss Danny Richters den Ball mit der ganzen Abgeklärtheit und Ruhe eines 32-Jährigen zum 2:0 ins Tor (8.) - und das, obwohl sich die Beecker erst tags zuvor zum ersten lockeren Training getroffen hatten, während die Kartoffelkäfer schon in der dritten Vorbereitungswoche stecken.

Für die "Öcher" war der Kick in Beeck so bereits das fünfte Vorbereitungsspiel. Dass die Gäste selbiges am Ende noch gewannen, hatten sie einem einzigen Zugang zu verdanken: Mergim Fejzullahu, von der U 23 Fortuna Düsseldorfs zum Tivoli gewechselt, schnürte einen Dreierpack (13.+21.+86.).

"Schade, dass wir am Ende noch verloren haben. Ein Remis wäre doch auch in Ordnung gegangen", befand Beecks Coach Friedel Henßen. "Dafür, dass wir erst einmal ganz locker trainiert haben, war das schon sehr ordentlich", befand auch Berkigt - und formulierte seine Saisonzielsetzung: "Nach dem Jahr in der Regionalliga, als wir oft nur reagieren konnten, wollen wir nun wieder viel mehr agieren. Darauf freuen wir uns alle. Wir stellen unser Spiel sehr gerne wieder darauf um."

Wie sich das tabellarisch niederschlagen soll, brachte Beecks Boss Günter Stroinski auf den Punkt: "Wir wollen schon im oberen Drittel mitspielen." Dass dies beileibe keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt das Beispiel des FC Hennef: Nach dem Regionalliga-Abstieg 2015 spielte das noch einmal verstärkte Team (unter anderem mit Beecks Danny Fäuster) nun eine höchst durchwachsene Mittelrheinliga-Saison, landete am Ende nur auf Platz neun. "Und ähnliche Probleme hatte vor einigen Jahren doch auch der SV Bergisch Gladbach nach dem Abstieg aus der Regionalliga", weiß Beecks Geschäftsführer Thomas Klingen noch sehr genau.

Die Kleeblätter sind also gewarnt: Ohne das entsprechende Engagement geht nichts - auch nicht in der Mittelrheinliga, immerhin die höchste Amateurliga. Dazu ist Beecks Kader relativ klein, umfasst nach dem Abgang von Fabio Ribeiro nur noch 22 Mann. Zwei davon stehen zudem erst einmal nicht zur Verfügung: Simon Küppers bricht Anfang August ins englische Bornemouth zu einem Auslandssemester auf, Philipp Schroeder kuriert noch einen Kreuzbandriss aus.

Nach den Abgängen der langjährigen Führungsspieler Johannes Walbaum und Dominik Bischoff muss sich zudem noch - zumindest in Teilen - eine neue Teamhierarchie herausbilden. Unumstrittener Leitwolf ist und bleibt natürlich Kapitän Arian Berkigt, doch dahinter wird es zwangsläufig einiges Stühlerücken geben. "Auf und auch außerhalb des Platzes muss sich das Team erst noch ein wenig finden", pflichtet Berkigt bei.

Er selbst wird dazu nun eine Woche lang aber nichts beitragen können: Morgen fliegt der Kapitän für eine Woche in den Urlaub, verpasst damit auch das Trainingslager am kommenden Wochenende in Simonskall (Eifel). Generell wartet auf die Schwarz-Roten speziell in den ersten drei Vorbereitungswochen ein pralles Programm: Mit Beginn vom Montag stehen an 18 von 21 Tagen Training oder Spiel an - nur drei Tage sind frei. Doch wie sagt der Kölner so schön: "Vun nix kütt nix".

Beeck: Tretbar (46. Zabel) - Passage (61. Zayton), Pohlig (46. Klee), Ajani, Müller (46. Post) - Kumanini (61. Finlay), Drevina (46. Küppers) - Lambertz, Richter - Berkigt (72. Nzerue), Dagistan (51. Sharaf)

(emo)
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