Fußball FC erstmals gegen Knappen-Nachwuchs
Wegberg · Regionalliga: Morgen gibt es im Waldstadion eine Premiere. Zum ersten Mal spielt Beeck gegen die Zweite des FC Schalke 04.
Kleeblätter gegen Knappen - so wird's morgen im Waldstadion sein. Dabei haben der FC Wegberg-Beeck und der FC Schalke 04 II noch nie in einer Liga die Klingen gekreuzt. Die aus Beecker Sicht dazu einzige potenzielle Möglichkeit wäre die NRW-Liga-Saison 2010/2011 gewesen - die zuvor einzige Spielzeit, in der sich die Schwarz-Roten auch mit Teams aus Westfalen gemessen haben. Der Knappen-Nachwuchs spielte damals aber bereits Regionalliga.
"Gegen Schalke sind die drei Punkte fest eingeplant", erklärt Beecks Teamchef Friedel Henßen halb im Ernst, halb im Spaß. Es wäre im 13. Spiel der erste Dreier. Ob dafür nun also der Zeitpunkt endlich gekommen ist? "Den richtigen Zeitpunkt dafür haben wir ohnehin schon längst verpasst", bekennt Henßen, der die Blau-Weißen für eine typische Zweitvertretung eines Profivereins hält: "Alles junge Burschen, die im Fußball noch einiges erreichen wollen."
Eine "reinrassige" U 23 ist Schalkes Nachwuchsteam aber nicht. Was nicht nur an Torwarttrainer und Standby-Keeper Christian Wetklo (35) liegt. So steht in der Abwehr der Anfang des Jahres vom MSV Duisburg gekommene Tanju Öztürk - der ist 26 Jahre. Ebenfalls im Januar 2015 wurde Angreifer Thomas Rathgeber verpflichtet. Der 30-Jährige spielte davor für den 1. FC Saarbrücken, lief aber auch schon für den VfL Bochum, Kickers Offenbach und die Spvg. Unterhaching auf. Der 1,90 Meter große Angreifer hat in seiner Vita unter anderem 156 Drittligaspiele mit 39 Toren stehen. In der laufenden Saison kommt er auf drei Tore. Erfolgreichster Schütze ist aber der 19-jährige Russe Alexei Gasilin (fünf Treffer).
Und Ende August stieß mit Sascha Dum vom MSV Duisburg ein weiterer Akteur mit viel Erfahrung zum Team. Der 29-jährige gebürtige Leverkusener spielte zuvor für Bayer Leverkusen, Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen, ist im Westen recht bekannt. Trotz dieses Quartetts: Jugendarbeit wird bei Schalke sehr groß geschrieben. Das geschieht in der "Knappenschmiede" - so heißt die Nachwuchsabteilung des Bundesligisten offiziell. Und in der Tat ist da in den vergangenen Jahren so einiges mit Erfolg geschmiedet worden. So feierten die Knappen am 25. Mai dieses Jahres ihre vierte Deutsche Meisterschaft bei den A-Junioren: Im Wattenscheider Lohrheide-Stadion schlug S04 die TSG Hoffenheim 3:1. Als Einwechselspieler kam dabei auch Schalkes aktueller Shooting-Star Leroy Sané zum Einsatz.
Zehn Akteure dieses Teams gehören nun zum Kader der Schalker Zweiten. "Die Umstellung auf den Seniorenfußball ist für die Jungs trotz dieses Erfolgs natürlich sehr groß. Sie werden langsam herangeführt, bei uns behutsam aufgebaut", erläutert Coach Jürgen Luginger. Der hat Beeck vergangenen Freitag beim 1:3 auf dem Tivoli bei Alemannia Aachen beobachtet: "Beeck hat da ordentlich verteidigt. Für uns wird das kein leichtes Spiel. Das wird auch ein bisschen Kopfsache. Auf alle Fälle wollen wir den positiven Trend in Beeck fortsetzen."
Seit vier Spielen ist Lugingers Team ungeschlagen, blieb beim 0:0 gegen die SG Wattenscheid zudem erstmals ohne Gegentor. "Wir sind defensiv stabiler geworden", stellt Luginger erfreut fest. Dazu sind die Knappen auswärtsstark: Alle drei bisherigen Siege haben sie auswärts errungen - darunter jeweils 2:1-Erfolge bei den Aufstiegsaspiranten Rödinghausen und Aachen. Auch dank dieser Erfolge haben sich die Knappen hauchdünn auf den ersten Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet - dank des um einen Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber dem nicht unbedingt innig geliebten "Nachbarn" Borussia Dortmund II.
